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Auftakt der Cebit
Drohnen, Sicherheit und das Internet der Dinge

Die Digitalisierung bedeutet einen großen Umbruch für die deutsche Wirtschaft. Industrie 4.0 heißt das Ziel. Dorthin führen Drohnen, bessere Sicherheitstechnik und das Internet der Dinge. Auf der Computermesse Cebit werden die neuen Entwicklungen seit heute vorgestellt.

Von Stefan Römermann | 14.03.2016
    Die leuchtenden Monitore stehen nebeneinander an einem im Aufbau befindlichen Stand, der mit Streifenband abgesperrt ist. Daneben stehen zwei Personen.
    Monitore stehen am 11.03.2016 auf dem Messegelände der CeBIT in Hannover (Peter Steffen/dpa)
    Das Summen und Brummen kommt von einer kleinen Drone, ein seltsames orangefarbenes Plastik-Gebilde mit vier Rotoren. Diese kleinen Flugmaschinen sollen zukünftig selbstständig die unterschiedlichsten Aufgaben erledigen.
    "Was wir im Hintergrund gesehen haben, war die Möglichkeit mit einer Drone in einer Lagerhalle eine Echtzeit-Bestandsaufnahme zu machen. Das praktisch in Echtzeit im Bereich Logistik gesehen wird: Wieviel ist noch da und wieviel ist schon rausgegangen",
    erklärt Frank Wernecke von der Berliner Firma Dronemasters, eine von vielen möglichen Anwendungen der Drohnentechnik. Auf der Cebit ist den kleinen Flugmaschinen gleich eine ganze Halle gewidmet. Doch zumindest in der Logistik ist die Drohne wohl bestenfalls eine Zwischenlösung. Denn schon bald soll das so genannte "Internet der Dinge" dafür sorgen, dass beispielsweise die einzelnen Komponenten in der Produktionskette direkt miteinander kommunizieren können, erklärt Laura Geier von Microsoft.
    "Das Internet der Dinge ist quasi die intelligente Vernetzung von verschiedenen Elementen. Das können jetzt Personen sein, das können auch wirklich Dinge sein. Das können Sensoren sein, die in der Produktion entstehen, die sich miteinander Verknüpfen und dann über das Internet miteinander kommunizieren."
    Ersatzteile werden nach Bedarf erzeugt
    Was das in der Praxis bedeutet lässt sich bereits jetzt beispielsweise bei Airbus beobachten, erklärt Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.
    "Airbus hatte in der Vergangenheit ein riesen Lagerhaltungsproblem, weil sie auf jedem Flughafen dieser Welt alle Ersatzteile, die an einem Flugzeug kaputt gehen konnten, vorhalten mussten. Was macht Airbus heute? Das Flugzeug funkt an die Bodenstation, wenn irgendetwas kaputt gegangen ist. Und dann wird unten ein 3D-Drucker angeworfen, der dieses Ersatzteil druckt. Was ist das Ergebnis: Ich muss nicht mehr alle Ersatzteile dort vor Ort vorhalten und ich bekomme nur das Ersatzteil, was ich auch wirklich benötige."
    Grundsätzlich sei Deutschland bei der Digitalisierung auf einem guten Kurs, so Dirks. So hätten vier von zehn Unternehmen bereits neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt gebracht. So eines der Ergebnisse einer neue Studie gezeigt, die der Branchenverband heute vorgestellt hat. Doch in der Praxis gibt es trotzdem immer noch eine Reihe von Problemen. So fehlt vielen Firmen immer noch eine klare Digitalisierungsstrategie. Außerdem sehen sich fast zwei Drittel der Deutschen Unternehmen eher als Nachzügler bei der Digitalisierung. Probleme gibt es vor allem bei vielen Mittelständischen Unternehmen, warnt Dirks.
    "Viele Mittelständler fahren heute ihr Unternehmen auf Sicht. Das heißt: Sie sehen, ich hab volle Auftragsbücher. Und jetzt beschäftige ich mich damit erstmal. Wir sind erfolgreich. Und das Thema Digitalisierung schiebe ich ein bisschen vor mir hin und arbeite erstmal meine Auftragsbücher ab. Das ist sehr gefährlich."
    Ein anderes Thema: Sicherheitstechnik
    Die jüngsten spektakulären Fälle von Internet-Kriminalität mit so genannten Erpressungstrojanern sorgen auf der Messe ebenfalls in vielen Foren für Gesprächsstoff. Aber auch die Enthüllungen von Edward Snowden über die massenhafte Ausspähung durch westliche Geheimdienste sorgen für eine neue Konjunktur bei der Sicherheitstechnik – einem weiteren Schwerpunkt der Messe. Cebit-Sprecher Hartwig von Saß.
    "Wir können im internationalen Vergleich sagen, dass es keine Messe gibt, bei der das Thema Sicherheit in der Anwendung in der digitalen Wirtschaft und in der Gesellschaft so eine zentrale Rolle spielt, wie auf der Cebit. In diesem Jahr haben wir mehr als 500 Unternehmen, darunter viele zentrale Marktführer auf der Veranstaltung, die Lösungen rund um das Thema Sicherheit präsentieren."