Beim Wiederverwerten gelten die Deutschen schon lange als Sammelweltmeister. Dass über den gelben Sack hinaus auch anderer Abfall wertvoll sein kann, diese Erkenntnis setzt sich erst langsam durch. So haben einige Firmen beispielsweise Speisereste oder auch altes Fett als wertvollen Energielieferanten entdeckt. Wege und Möglichkeiten einer Energiegewinnung auf Abfall werden auf der Messe "Waste to Energy" in Bremen vorgestellt und diskutiert.
Appetitlich sieht es nicht gerade aus: altes Fritteusen-Fett. Doch diese Form der Ölquellen sprudelt in Deutschland. Jedes Jahr fallen in Pommes-Buden und Küchen etwa 200.000 Tonnen Speisefett an. Aus dem alten Öl ist längst ein riesiger Markt geworden, meint Rainer Berndt, Spezialist für Lebensmittelentsorgung:
"Vor drei Jahren noch wurden diese Fette für Viehfutter eingesetzt. Das ist nicht mehr erlaubt; außerdem gibt es wesentlich bessere Produkte zur Ernährung von Tieren. "
Die Wende kam mit dem Dioxin-Skandal. Damals zahlten die Küchenketten noch Geld dafür, dass das Bratfett überhaupt abgeholt wurde. Doch das hat sich geändert:
"Inzwischen bezahlen wir der Pommesbude etwas. Wir geben Geld aus, um an den Rohstoff zu kommen. Das war vor fünf Jahren genau andersherum: Als im Bereich der Futtermittel-Herstellung der Knick war, die Ware keinen Absatz fand, da sind die Kunden auf dem Produkt sitzengeblieben und wir hatten auch noch keine Vermarktungswege. "
Inzwischen hat sich am Weltmarkt ein Preis fürs Altspeiseöl gebildet. Denn aus dem Bratfett wird am Ende Bio-Diesel. Oder auch Ökostrom – wenn man die aufbereiteten Abfälle aus den Fritteusen in Blockheizkraftwerken verfeuert. Deshalb wird das Fett immer häufiger im großen Stil recyclet. Kooperationspartner für die Firma Berndt ist zum Beispiel auch McDonalds in Deutschland. Günther Rau ist bei der Imbiss-Kette zuständig für die Umwelt:
"Fritteusen-Fett wird bei uns schon immer verwertet, weil das ein wertvoller Rohstoff ist. Was wir heute präsentiert haben, sind sehr innovative Verfahren, die wir seit drei Jahren einsetzen. Das Interessante daran ist, dass man aus einem Lebensmittel einen zweiten Weg bekommt. Es wird nicht zu Abfall, sondern man kann es zur Energiegewinnung einsetzen. "
Jedes Jahr liefert McDonalds in Deutschland rund 10.000 Tonnen "Altöl" zum Recycling. Das spart der Fastfood-Kette erhebliche Mengen Diesel für die Spediteure – und damit insgesamt natürlich auch CO2, rechnet Rau vor. Am Auspuff ist von dem Braten am Ende aber nichts mehr zu riechen, versichert er:
"Weil es wird durch chemische Prozesse veredelt. Und es gleicht dann den anderen Ölen, die gleich aus Rapsölen gewonnen werden, die also nicht den Umweg durch die Fritteuse gegangen sind. "
Neben Bio-Diesel und Strom gibt es noch andere Absatzmöglichkeiten für altes Öl. Zum Beispiel werden in der Holz-Industrie Paletten im aufbereiteten Braten-Fett getränkt – um sie so vor Nässe und Feuchtigkeit zu schützen. Doch das ist bislang nur ein Nischenprodukt.
Insgesamt aber reicht dem Öl-Entsorger Berndt der Rücklauf aus Küchen und Imbissbuden schon lange nicht mehr: In Bayern versucht die Firma deshalb auch, das Fett aus Privathaushalten abzuschöpfen: Der Sammelbehälter "Öli" wird in manchen Landkreisen inzwischen kostenlos verteilt und abgeholt:
"Das ist zur Zeit durchaus wirtschaftlich und entlastet maßgeblich die Kanalisation im Abwasserbereich. Weil viele Altfette aus Fritteusen ja über die Toilette entsorgt werden. Und das ist richtig teuer für die Kommunen."
Landet das Fett im Abfluss, kommen auf die Städte Kosten für die Reinigung der Rohre und Kanäle zu: Pro Kilogramm Fett rund 50 Cent. Das "Öli"-System kostet die Kommune dagegen nur 10 Cent, kalkuliert Berndt. Ein Landkreis könne da im Durchschnitt durchaus 25.000 Euro im Jahr sparen. Erfunden wurde der "Öli"-Sammelbehälter in Österreich – die Idee hat sich bislang nach Deutschland, Italien und Malta ausgebreitet. Grenzen für diese Abfallverwertung sind bislang noch nicht abzusehen.
Appetitlich sieht es nicht gerade aus: altes Fritteusen-Fett. Doch diese Form der Ölquellen sprudelt in Deutschland. Jedes Jahr fallen in Pommes-Buden und Küchen etwa 200.000 Tonnen Speisefett an. Aus dem alten Öl ist längst ein riesiger Markt geworden, meint Rainer Berndt, Spezialist für Lebensmittelentsorgung:
"Vor drei Jahren noch wurden diese Fette für Viehfutter eingesetzt. Das ist nicht mehr erlaubt; außerdem gibt es wesentlich bessere Produkte zur Ernährung von Tieren. "
Die Wende kam mit dem Dioxin-Skandal. Damals zahlten die Küchenketten noch Geld dafür, dass das Bratfett überhaupt abgeholt wurde. Doch das hat sich geändert:
"Inzwischen bezahlen wir der Pommesbude etwas. Wir geben Geld aus, um an den Rohstoff zu kommen. Das war vor fünf Jahren genau andersherum: Als im Bereich der Futtermittel-Herstellung der Knick war, die Ware keinen Absatz fand, da sind die Kunden auf dem Produkt sitzengeblieben und wir hatten auch noch keine Vermarktungswege. "
Inzwischen hat sich am Weltmarkt ein Preis fürs Altspeiseöl gebildet. Denn aus dem Bratfett wird am Ende Bio-Diesel. Oder auch Ökostrom – wenn man die aufbereiteten Abfälle aus den Fritteusen in Blockheizkraftwerken verfeuert. Deshalb wird das Fett immer häufiger im großen Stil recyclet. Kooperationspartner für die Firma Berndt ist zum Beispiel auch McDonalds in Deutschland. Günther Rau ist bei der Imbiss-Kette zuständig für die Umwelt:
"Fritteusen-Fett wird bei uns schon immer verwertet, weil das ein wertvoller Rohstoff ist. Was wir heute präsentiert haben, sind sehr innovative Verfahren, die wir seit drei Jahren einsetzen. Das Interessante daran ist, dass man aus einem Lebensmittel einen zweiten Weg bekommt. Es wird nicht zu Abfall, sondern man kann es zur Energiegewinnung einsetzen. "
Jedes Jahr liefert McDonalds in Deutschland rund 10.000 Tonnen "Altöl" zum Recycling. Das spart der Fastfood-Kette erhebliche Mengen Diesel für die Spediteure – und damit insgesamt natürlich auch CO2, rechnet Rau vor. Am Auspuff ist von dem Braten am Ende aber nichts mehr zu riechen, versichert er:
"Weil es wird durch chemische Prozesse veredelt. Und es gleicht dann den anderen Ölen, die gleich aus Rapsölen gewonnen werden, die also nicht den Umweg durch die Fritteuse gegangen sind. "
Neben Bio-Diesel und Strom gibt es noch andere Absatzmöglichkeiten für altes Öl. Zum Beispiel werden in der Holz-Industrie Paletten im aufbereiteten Braten-Fett getränkt – um sie so vor Nässe und Feuchtigkeit zu schützen. Doch das ist bislang nur ein Nischenprodukt.
Insgesamt aber reicht dem Öl-Entsorger Berndt der Rücklauf aus Küchen und Imbissbuden schon lange nicht mehr: In Bayern versucht die Firma deshalb auch, das Fett aus Privathaushalten abzuschöpfen: Der Sammelbehälter "Öli" wird in manchen Landkreisen inzwischen kostenlos verteilt und abgeholt:
"Das ist zur Zeit durchaus wirtschaftlich und entlastet maßgeblich die Kanalisation im Abwasserbereich. Weil viele Altfette aus Fritteusen ja über die Toilette entsorgt werden. Und das ist richtig teuer für die Kommunen."
Landet das Fett im Abfluss, kommen auf die Städte Kosten für die Reinigung der Rohre und Kanäle zu: Pro Kilogramm Fett rund 50 Cent. Das "Öli"-System kostet die Kommune dagegen nur 10 Cent, kalkuliert Berndt. Ein Landkreis könne da im Durchschnitt durchaus 25.000 Euro im Jahr sparen. Erfunden wurde der "Öli"-Sammelbehälter in Österreich – die Idee hat sich bislang nach Deutschland, Italien und Malta ausgebreitet. Grenzen für diese Abfallverwertung sind bislang noch nicht abzusehen.