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Aus einem kosmischen Ei

Astronomen lernen viel über unser Sonnensystem, indem sie sonnenähnliche Sterne in der Milchstraße erforschen. Sie haben Babysterne, jugendliche Sterne, Sterne im mittleren Alter wie unsere Sonne und alte Sterne im Endstadium ihres Lebens angeschaut. Kürzlich fanden sie einen Stern, der als Neugeborener gelten kann.

Von Damond Benningfield | 25.08.2007
    Dieser Stern ist E42 in den "Säulen der Schöpfung" - einem Sternkindergarten, der durch Fotos des Hubble-Weltraumteleskops berühmt wurde. In den Säulen gibt es Materieverdichtungen, die man als Evaporating Gaseous Globules bezeichnet, kurz "EGGs", zu Deutsch "Eier". Das sind dichte, dunkle Wolkenballen aus Gas und Staub. Einige dieser Eier fallen in sich zusammen und lösen so die Geburt von neuen Sternen aus. Einige könnten auch bereits "ausgebrütet" sein. Die neuen Sterne rücken erst so langsam ins Blickfeld.

    Das scheint auch auf E42 zuzutreffen. Er hat die Masse der Sonne und soll nahezu identisch zur neugeborenen Sonne sein. In dem Stern im Zentrum von E42 könnte das nukleare Feuer erst vor wenigen tausend Jahren gezündet haben. Doch ist der Stern immer noch von seinem Ei umgeben. Ein Teil dieser Restmaterie könnte auf den Stern fallen - oder es könnten sich daraus Kometen, Asteroiden oder sogar Planeten bilden.

    Gas und Staub könnte auch ins All gepustet werden. Nähert sich beispielsweise die Schockwelle eines explodierten Sterns, so könnte sie als Hebamme wirken, indem sie die Materie wegbläst und dem Stern hilft, aus seinem kosmischen Ei zu schlüpfen.