"Der frühere Semesterbeginn ist eine internationale Angleichung, was durchaus auch wünschenswert ist. Das Problem ist nur, dass wir bundesweit die einzigen sind und deswegen so viele massive Probleme auftreten, dass wir, wenn wir die einzigen sind in Deutschland mit diesem Semesterbeginn, das nicht begrüßen können."
Eva Lübke ist stellvertretende Asta Sprecherin der Universität Mannheim. Während ihre Kommilitonen an den anderen deutschen Hochschulen noch jobben, urlauben oder Praktika absolvieren, fängt für sie schon die Vorbereitung auf das neue Semester an. Die diesjährige kurze Sommerpause ist für die Studierenden, wie den BWL Studenten Andreas Frosch, zunächst die bemerkbarste Folge der Semesterumstellung.
"Für die Studenten, die darauf angewiesen sind, Geld zu verdienen, ist es ein riesen Nachteil, die müssen schauen, wie sie über die Runden kommen."
Erschwerend hinzu kommt, dass die Studierenden bis Dezember erstmals Studiengebühren in Höhe von 500 Euro für das kommende Frühjahrssemester zahlen. Doch die Verkürzung der vorlesungsfreien Zeit ist ein einmaliger Einschnitt, den die Umstellung mit sich bringt. Für die Universität ist es schwieriger zu bewältigen, dass dauerhaft weniger Zeit für die Auswahl und Zulassung neuer Studierender bleibt. Der Stichtag liegt jetzt in der vorlesungsfreien Zeit. Und die Ergebnisse müssen wegen des früheren Studienbeginns entsprechend schneller fertig sein. Prodekan Professor Kai Brodersen:
"Der 15.7. wird immer der Bewerbungsschluss sein und das wäre auch für andere Universitäten, die sich jetzt dafür interessieren, ein Punkt, der klar sein muss: Zwischen 15.7. und Versand der Zulassungen wird es sehr schwierig sein, wenn die Auswahlkommission, das sind ja Wissenschaftler, dann schon im Urlaub ist, also, da muss man dafür sorgen, dass da eine sachgerechte und faire Auswahl noch möglich ist."
Mehr Arbeit auch für die Professoren. Professor Jochen Taupitz, Lehrstuhlinhaber am juristischen Seminar, begrüßt aber, dass durch die Umstellung die Länge der Semester angeglichen wurde. Beide dauern jetzt 14 Wochen, was die Koordination der Lehrveranstaltungen erleichtere.
Der Grund die Semester jetzt umzustellen, ist die Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge in der Betriebswirtschaftslehre. Die Studienordnung schreibt nun ein Auslandssemester vor. 300 Studierende aus Mannheim müssen damit jährlich an einer ausländischen Universität untergebracht werden. Die an den internationalen Rhythmus angeglichenen Semesterzeiten erleichtern den Austausch und ersparen den Studierenden längere Überbrückungszeiten. Auch die ausländischen Studierenden profitieren davon. Professor Brodersen:
"Tatsächlich handelt es sich um ein Austauschprogramm. Wir werden auch in jedem Jahr 300 Studierende aus den ausländischen Partneruniversitäten in Mannheim haben und auch für diese verändern die Semesterzeiten die Praktikabilität. Wenn sie in Australien studieren und aus dem australischen Sommer in den deutschen Winter kommen und nach Weihnachten noch mal an eine deutsche Universität zurückmüssen, war unsere Erfahrung, dass das nicht jeder gut findet."
Der internationale Austausch wird erleichtert. Innerdeutsche Kooperationen und Studienortwechsel hingegen werden erschwert. Nach Mannheim zu wechseln ist kein Problem. Doch Asta-Sozialreferent Daniel Pless kennt Schwierigkeiten für Mannheimer Studierende beim Wechsel hin zu einer anderen Universität.
"Das kommt daher, dass das Semester in Mannheim früher zu Ende ist, als das Semester an anderen Hochschulen anfängt, und das bedeutet, dass sie in dieser Zeit kein Bafög erhalten können, kein Semesterticket haben und andere studierendenspezifischen Leistungen nicht empfangen können. Für dieses Semester ist das Problem gelöst. In Zukunft wirkt die Verwaltung noch etwas ratlos, wie das in zukünftigen Semestern gelöst werden kann."
Noch bringt die Einführung von Herbst- und Frühjahrssemester einige Probleme mit sich. Viele davon werden sich mit der Zeit und der Gewohnheit auflösen. Für die Uni Mannheim wäre es begrüßenswert, wenn andere Hochschulen sich den neuen Semesterzeiten anschließen würden. Die Berliner Hochschulen denken bereits laut darüber nach. Die Nachbaruni Heidelberg hat angekündigt, das Sommersemester künftig vorzuziehen. Auf der nächsten Hochschulrektorenkonferenz im Oktober wird über neue Semesterzeiten abgestimmt.
Eva Lübke ist stellvertretende Asta Sprecherin der Universität Mannheim. Während ihre Kommilitonen an den anderen deutschen Hochschulen noch jobben, urlauben oder Praktika absolvieren, fängt für sie schon die Vorbereitung auf das neue Semester an. Die diesjährige kurze Sommerpause ist für die Studierenden, wie den BWL Studenten Andreas Frosch, zunächst die bemerkbarste Folge der Semesterumstellung.
"Für die Studenten, die darauf angewiesen sind, Geld zu verdienen, ist es ein riesen Nachteil, die müssen schauen, wie sie über die Runden kommen."
Erschwerend hinzu kommt, dass die Studierenden bis Dezember erstmals Studiengebühren in Höhe von 500 Euro für das kommende Frühjahrssemester zahlen. Doch die Verkürzung der vorlesungsfreien Zeit ist ein einmaliger Einschnitt, den die Umstellung mit sich bringt. Für die Universität ist es schwieriger zu bewältigen, dass dauerhaft weniger Zeit für die Auswahl und Zulassung neuer Studierender bleibt. Der Stichtag liegt jetzt in der vorlesungsfreien Zeit. Und die Ergebnisse müssen wegen des früheren Studienbeginns entsprechend schneller fertig sein. Prodekan Professor Kai Brodersen:
"Der 15.7. wird immer der Bewerbungsschluss sein und das wäre auch für andere Universitäten, die sich jetzt dafür interessieren, ein Punkt, der klar sein muss: Zwischen 15.7. und Versand der Zulassungen wird es sehr schwierig sein, wenn die Auswahlkommission, das sind ja Wissenschaftler, dann schon im Urlaub ist, also, da muss man dafür sorgen, dass da eine sachgerechte und faire Auswahl noch möglich ist."
Mehr Arbeit auch für die Professoren. Professor Jochen Taupitz, Lehrstuhlinhaber am juristischen Seminar, begrüßt aber, dass durch die Umstellung die Länge der Semester angeglichen wurde. Beide dauern jetzt 14 Wochen, was die Koordination der Lehrveranstaltungen erleichtere.
Der Grund die Semester jetzt umzustellen, ist die Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge in der Betriebswirtschaftslehre. Die Studienordnung schreibt nun ein Auslandssemester vor. 300 Studierende aus Mannheim müssen damit jährlich an einer ausländischen Universität untergebracht werden. Die an den internationalen Rhythmus angeglichenen Semesterzeiten erleichtern den Austausch und ersparen den Studierenden längere Überbrückungszeiten. Auch die ausländischen Studierenden profitieren davon. Professor Brodersen:
"Tatsächlich handelt es sich um ein Austauschprogramm. Wir werden auch in jedem Jahr 300 Studierende aus den ausländischen Partneruniversitäten in Mannheim haben und auch für diese verändern die Semesterzeiten die Praktikabilität. Wenn sie in Australien studieren und aus dem australischen Sommer in den deutschen Winter kommen und nach Weihnachten noch mal an eine deutsche Universität zurückmüssen, war unsere Erfahrung, dass das nicht jeder gut findet."
Der internationale Austausch wird erleichtert. Innerdeutsche Kooperationen und Studienortwechsel hingegen werden erschwert. Nach Mannheim zu wechseln ist kein Problem. Doch Asta-Sozialreferent Daniel Pless kennt Schwierigkeiten für Mannheimer Studierende beim Wechsel hin zu einer anderen Universität.
"Das kommt daher, dass das Semester in Mannheim früher zu Ende ist, als das Semester an anderen Hochschulen anfängt, und das bedeutet, dass sie in dieser Zeit kein Bafög erhalten können, kein Semesterticket haben und andere studierendenspezifischen Leistungen nicht empfangen können. Für dieses Semester ist das Problem gelöst. In Zukunft wirkt die Verwaltung noch etwas ratlos, wie das in zukünftigen Semestern gelöst werden kann."
Noch bringt die Einführung von Herbst- und Frühjahrssemester einige Probleme mit sich. Viele davon werden sich mit der Zeit und der Gewohnheit auflösen. Für die Uni Mannheim wäre es begrüßenswert, wenn andere Hochschulen sich den neuen Semesterzeiten anschließen würden. Die Berliner Hochschulen denken bereits laut darüber nach. Die Nachbaruni Heidelberg hat angekündigt, das Sommersemester künftig vorzuziehen. Auf der nächsten Hochschulrektorenkonferenz im Oktober wird über neue Semesterzeiten abgestimmt.