Bis Mitte März verlangt die Ministerin eine Stellungnahme der TU. Von sachsenweit 300 Stellen müssen 110 an der TU abgebaut werden. Dies sieht der Hochschulkonsens der Landesregierung mit den Hochschulen vor. In dem Vertrag, gegen den die Juristische Fakultät der TU noch prozessiert, steht zur besagten Lehrerausbildung, dass es eine Konzentration an der Uni Leipzig geben solle. Doch: Was heißt Konzentration? Heißt es Exklusivität oder Schwerpunktbildung? Sehr überrascht ist Kim-Astrid Magister, die Pressesprecherin der TU Dresden nach einer Rektoratskonferenz heute Vormittag:
Konzentration der Lehrerausbildung in Leipzig hieß für uns nicht automatisch auch Beendung der Lehrerausbildung in Dresden. Außerdem gibt es seit wenigen Monaten nach Unterzeichnung des Hochschulkompromisses wissenschaftliche Studien, die besagen, dass ab 2010 mit einem wahnsinnig hohen Lehrermangel zu rechnen ist. Und zwar in Größenordnungen, die dazu führen können, dass bis zu 40 Prozent der offenen Lehrerstellen nicht mehr besetzt werden können. Und das ist für die TU Dresden ein Argument und ein Grund zu sagen, wir können es gar nicht verantworten, hier in Dresden die Lehrerausbildung zu schließen, das wäre unverantwortlich auch gegenüber den sächsischen Kindern.
900 Lehramtsstudenten für die Grund- und Mittelschulen gibt es derzeit in Dresden, in Rankings für diese Studiengänge ist die TU oben platziert. Für deren Fortbestand wird die TU kämpfen. Die Gymnasiallehrerausbildung in Dresden steht übrigens nicht zur Debatte.
Nachdem bereits in Chemnitz die Studiengänge fortgefallen sind, hat sich als erster Andre Hahn, der Bildungspolitische Sprecher der PDS-Landtagsfraktion mit den neuen Schließungsplänen an die Öffentlichkeit gewandt. Er will eine parlamentarische Anfrage an das Wissenschaftsministerium richten und fordert entschieden die Rücknahme der Schließungsforderung. Hahns Protestliste ist lang:
Es ist in jeder Hinsicht ein falsches Signal. Es ist wissenschaftspolitisch fatal, weil dadurch die TU Dresden den Status einer Volluni immer weiter verliert, nachdem Jura bereits abgewickelt werden soll, nun also auch die Lehrerausbildung. Ich kann die Einspareffekte nicht erkennen, die damit verbunden sein sollen, weil der Großteil der Lehrerausbildung in den Fachstudiengängen stattfindet, die ohnehin weitergeführt werden. Und es ist auch insgesamt nicht vereinbar aus unserer Sicht mit dem Koalitionsvertrag, wo man ausdrücklich sich zu einer besseren Lehrerausbildung bekannt hat und 800 Grundschullehrer zusätzlich einstellen will - neue Stellen schaffen - und wenn man sich dann noch anguckt, wie die Altersstruktur der Lehrer ist - also ein Drittel in den nächsten Jahren ausscheiden wird - braucht man dringend junge gut ausgebildete Lehrer und dann wird man dann auch die Lehrerausbildung in Dresden brauchen. Und wenn man alles nach Leipzig konzentriert, ist das aus unserer Sicht der falsche Weg.
In der Tat ist in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und SPD die Schaffung von 800 Grundschullehrerstellen vorgesehen. Allerdings sieht es im Augenblick danach aus, dass so keine wirklich neuen Jobs geschaffen werden sollen. Seit 7 Jahren sind sächsische Gundschullehrerinnen und -lehrer auf Zwangsteilzeit gesetzt. Es gilt: 57 Prozent Arbeitszeit und entsprechend weniger Lohn. Dieses Deputat soll jetzt mit weitgehend gleicher Lehreranzahl wieder pö a pö erhöht werden. Der Schritt der SPD-Wissenschaftsministerin verwundert umso mehr, da Sachsen gleichzeitig die Ausbildung von Kindergärtnerinnen auf Hochschulbeine stellen will. In 5 Jahren sollen nach neuen Plänen des Sozialministeriums Leiterinnen von großen Kindergärten einen Hochschulabschluss nachweisen müssen. Damit will man die Vorschulphase in Sachsen, an der 98 Prozent der Kinder teilnehmen, pädagogisch und didaktisch solide gestalten. Für diesen Plan sollen die Unis dann wieder alle bereit stehen.
Konzentration der Lehrerausbildung in Leipzig hieß für uns nicht automatisch auch Beendung der Lehrerausbildung in Dresden. Außerdem gibt es seit wenigen Monaten nach Unterzeichnung des Hochschulkompromisses wissenschaftliche Studien, die besagen, dass ab 2010 mit einem wahnsinnig hohen Lehrermangel zu rechnen ist. Und zwar in Größenordnungen, die dazu führen können, dass bis zu 40 Prozent der offenen Lehrerstellen nicht mehr besetzt werden können. Und das ist für die TU Dresden ein Argument und ein Grund zu sagen, wir können es gar nicht verantworten, hier in Dresden die Lehrerausbildung zu schließen, das wäre unverantwortlich auch gegenüber den sächsischen Kindern.
900 Lehramtsstudenten für die Grund- und Mittelschulen gibt es derzeit in Dresden, in Rankings für diese Studiengänge ist die TU oben platziert. Für deren Fortbestand wird die TU kämpfen. Die Gymnasiallehrerausbildung in Dresden steht übrigens nicht zur Debatte.
Nachdem bereits in Chemnitz die Studiengänge fortgefallen sind, hat sich als erster Andre Hahn, der Bildungspolitische Sprecher der PDS-Landtagsfraktion mit den neuen Schließungsplänen an die Öffentlichkeit gewandt. Er will eine parlamentarische Anfrage an das Wissenschaftsministerium richten und fordert entschieden die Rücknahme der Schließungsforderung. Hahns Protestliste ist lang:
Es ist in jeder Hinsicht ein falsches Signal. Es ist wissenschaftspolitisch fatal, weil dadurch die TU Dresden den Status einer Volluni immer weiter verliert, nachdem Jura bereits abgewickelt werden soll, nun also auch die Lehrerausbildung. Ich kann die Einspareffekte nicht erkennen, die damit verbunden sein sollen, weil der Großteil der Lehrerausbildung in den Fachstudiengängen stattfindet, die ohnehin weitergeführt werden. Und es ist auch insgesamt nicht vereinbar aus unserer Sicht mit dem Koalitionsvertrag, wo man ausdrücklich sich zu einer besseren Lehrerausbildung bekannt hat und 800 Grundschullehrer zusätzlich einstellen will - neue Stellen schaffen - und wenn man sich dann noch anguckt, wie die Altersstruktur der Lehrer ist - also ein Drittel in den nächsten Jahren ausscheiden wird - braucht man dringend junge gut ausgebildete Lehrer und dann wird man dann auch die Lehrerausbildung in Dresden brauchen. Und wenn man alles nach Leipzig konzentriert, ist das aus unserer Sicht der falsche Weg.
In der Tat ist in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und SPD die Schaffung von 800 Grundschullehrerstellen vorgesehen. Allerdings sieht es im Augenblick danach aus, dass so keine wirklich neuen Jobs geschaffen werden sollen. Seit 7 Jahren sind sächsische Gundschullehrerinnen und -lehrer auf Zwangsteilzeit gesetzt. Es gilt: 57 Prozent Arbeitszeit und entsprechend weniger Lohn. Dieses Deputat soll jetzt mit weitgehend gleicher Lehreranzahl wieder pö a pö erhöht werden. Der Schritt der SPD-Wissenschaftsministerin verwundert umso mehr, da Sachsen gleichzeitig die Ausbildung von Kindergärtnerinnen auf Hochschulbeine stellen will. In 5 Jahren sollen nach neuen Plänen des Sozialministeriums Leiterinnen von großen Kindergärten einen Hochschulabschluss nachweisen müssen. Damit will man die Vorschulphase in Sachsen, an der 98 Prozent der Kinder teilnehmen, pädagogisch und didaktisch solide gestalten. Für diesen Plan sollen die Unis dann wieder alle bereit stehen.