
"An diesem Tag des Gedenkens rücken mir die Flammen, die in der Nacht des 9. November 1938 in Deutschland jüdische Geschäfte und jüdische Menschen bedrohten, ganz nah", erklärte Umlauf. Zugleich verwies sie auch auf den Mauerfall am 9. November 1989, der für ein wiedervereinigtes, demokratisches Deutschland stehe. Sie sei froh, heute in einem nicht mehr geteilten Europa und auch in einem wiedervereinigten, demokratischen Deutschland leben zu dürfen. Aber wenn in diesen Tagen immer spürbarer werde, dass sich Menschen erneut für Ideologien des Hasses und des Antisemitismus begeistern lassen, dann werde ihr „ganz kalt“.
"Antisemitismus kein Schatten der Vergangenheit"
Heubner fügte hinzu, die Holocaust-Überlebenden hofften darauf, dass "die große Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mit den Überlebenden und ihren Erinnerungen solidarisch ist und die Demokratie gegen die Attacken und Parolen rechtsextremer Populisten und Parteien stärkt und beschützt.“
Kulturstaatsminister Weimer warnte vor dem Erstarken des Antisemitismus in Deutschland und Europa. Antisemitismus sei kein Schatten der Vergangenheit. Er wüte wieder im grellen Licht der Gegenwart, erklärte Weimer. Hessens Ministerpräsident Rhein appellierte, jeder Einzelne müsse das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus wachhalten.
Am 9. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen. Vielerorts wurden auch jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört. Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, willkürlich verhaftet und ermordet.
Diese Nachricht wurde am 08.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
