Burgwinkel: Am Telefon begrüße ich die Kanzlerin der Universität Cottbus, Dr. Ulrike Gutheil. Frau Gutheil, die Probleme ausländischer Studierender in Cottbus waren ja immer mal wieder in den Schlagzeilen. Wie bewerten Sie denn den jüngsten Vorfall jetzt?
Gutheil: Ja, da haben Sie Recht. Wir hatten immer mal wieder in Cottbus ein paar Probleme mit Studenten, die in der Öffentlichkeit sich nicht ganz sicher gefühlt haben. Ich habe selbst von dem Vorfall auch leider erst aus der Presse am Montag erfahren und habe dann umgehend mit den Studenten Kontakt aufgenommen. Es hat sich dann als ein Fall, wollen wir sagen, der sich relativ normal in größeren Städten wahrscheinlich jeden Tag ereignet, herausgestellt. Die jungen Studenten sind auf eine Gruppe von alkoholisierten Jugendlichen gestoßen, die dann einfach gepöbelt haben und sich da ein bisschen aufgemantelt haben. Das ist natürlich schlimm, dass es gerade zwei junge Studenten aus dem Ausland getroffen hat - die sind vielleicht ein besonders gutes Opfer gewesen -, aber nachdem ich dann auf die vor allen Dingen ganz besonnenen chinesischen Studenten eingegangen bin, die sich auch nicht haben provozieren lassen von ziemlich betrunkenen jungen Leuten, hat sich der Vorfall als relativ geringfügig herausgestellt, also es ist keine Körperverletzung gewesen. Eine Brille ist allerdings zu Bruch gegangen, und das muss man natürlich schon ernst nehmen.
Burgwinkel: Sie benutzen jetzt das Wort "geringfügig". Daraus schließe ich, dass Sie nicht direkt einen Imageschaden für die Uni in Cottbus daraus schließen.
Gutheil: Also ich würde es mal so formulieren: Aus dem Vorfall selber kann man eigentlich zum Glück jetzt nicht einen riesigen rechtsradikalen Vorfall entnehmen, so wie ich ihn geschildert bekommen habe. Aber natürlich, wenn die Medien darüber berichten, dass es Probleme gibt, gerade im ausländischen Bereich oder im rechtsradikalen Milieu, dann ist das immer ein Imageschaden für eine so junge Universität wie die in Cottbus, und das aus den Köpfen der Bürger und Studierenden zu kriegen, ist immer sehr schwer.
Burgwinkel: Kann man da denn vielleicht jetzt unabhängig von dem, was die Presse veröffentlicht, Abhilfe schaffen? Kann man Präventionsmaßnahmen einleiten? Die Uni hat sicherlich andere Möglichkeiten als der Staatsschutz oder die Polizei.
Gutheil: Ja, natürlich. Ich meine, wir haben eine ganze Menge aus der Vergangenheit gelernt, und wir haben eine ganze Menge inzwischen unternommen. Wie Sie sich erinnern, gab es vor etwa drei Jahren relativ große Aktionen in Cottbus. Es gab demonstrative Sparziergänge für unsere ausländischen Studierende oder Mitbürger in Cottbus. Die waren auch sehr erfolgreich. Da sind sehr viele Bürger in Cottbus aufgestanden und haben demonstriert. Wir haben ein Bündnis in Cottbus gegründet, den Cottbusser Aufbruch, mit sehr vielen Zeichensetzungen, wo auch Leute sich sicher fühlen können, wenn sie sich bedroht fühlen. Es ist also in den Köpfen der Bürger drin, dass sie ein Problem haben könnten, und da wird sehr sorgfältig mit umgegangen. An der Universität selber haben wir ja den Vorteil, dass wir eine Campus-Universität sind, also auf dem Campus haben wir überhaupt keine Probleme. Wir haben 25 Prozent ausländische Studierende, was für die Universitätslandschaft ein absolutes Novum ist. Wir gelten als eine unglaublich reformfreudige internationale Universität, bekommen dann auch einen Preis nächste Woche dafür.
Burgwinkel: Was für einen Preis?
Gutheil: Wir werden ausgezeichnet für besonders reformfreudige Programme im internationalen Bereich. Da verleiht uns die Hochschulrektorenkonferenz in Berlin als eine von drei Hochschulen diesen Preis. Darauf sind wir sehr stolz und freuen uns auch darüber, weil wir dieses Thema sehr wichtig finden, gerade für den Osten Deutschlands, dass es eine relativ kleine Stadt wie Cottbus mit einer jungen Universität schafft, sich gerade in diesem Bereich zu etablieren. Deswegen sind wir natürlich sehr sorgfältig darum bemüht, die Bedingungen für unsere ausländischen Studierende so gut wie möglich zu schaffen, das heißt, wir haben Betreuungssysteme gebildet, wir haben Partnerschaften zwischen deutschen und ausländischen Studierenden gebildet, aber auch die Hochschulleitung fühlt sich verpflichtet. Sie sehen, wenn so ein Vorfall ist, dann setzt sich die Kanzlerin sofort in Verbindung, gibt ihre Handynummer raus und sagt, wenn ihr Probleme habt, könnt ihr mich Tag und Nach anrufen. Das geht aber nur, weil wir eine so kleine Universität sind.
Burgwinkel: Vielen Dank für das Gespräch.
Gutheil: Ja, da haben Sie Recht. Wir hatten immer mal wieder in Cottbus ein paar Probleme mit Studenten, die in der Öffentlichkeit sich nicht ganz sicher gefühlt haben. Ich habe selbst von dem Vorfall auch leider erst aus der Presse am Montag erfahren und habe dann umgehend mit den Studenten Kontakt aufgenommen. Es hat sich dann als ein Fall, wollen wir sagen, der sich relativ normal in größeren Städten wahrscheinlich jeden Tag ereignet, herausgestellt. Die jungen Studenten sind auf eine Gruppe von alkoholisierten Jugendlichen gestoßen, die dann einfach gepöbelt haben und sich da ein bisschen aufgemantelt haben. Das ist natürlich schlimm, dass es gerade zwei junge Studenten aus dem Ausland getroffen hat - die sind vielleicht ein besonders gutes Opfer gewesen -, aber nachdem ich dann auf die vor allen Dingen ganz besonnenen chinesischen Studenten eingegangen bin, die sich auch nicht haben provozieren lassen von ziemlich betrunkenen jungen Leuten, hat sich der Vorfall als relativ geringfügig herausgestellt, also es ist keine Körperverletzung gewesen. Eine Brille ist allerdings zu Bruch gegangen, und das muss man natürlich schon ernst nehmen.
Burgwinkel: Sie benutzen jetzt das Wort "geringfügig". Daraus schließe ich, dass Sie nicht direkt einen Imageschaden für die Uni in Cottbus daraus schließen.
Gutheil: Also ich würde es mal so formulieren: Aus dem Vorfall selber kann man eigentlich zum Glück jetzt nicht einen riesigen rechtsradikalen Vorfall entnehmen, so wie ich ihn geschildert bekommen habe. Aber natürlich, wenn die Medien darüber berichten, dass es Probleme gibt, gerade im ausländischen Bereich oder im rechtsradikalen Milieu, dann ist das immer ein Imageschaden für eine so junge Universität wie die in Cottbus, und das aus den Köpfen der Bürger und Studierenden zu kriegen, ist immer sehr schwer.
Burgwinkel: Kann man da denn vielleicht jetzt unabhängig von dem, was die Presse veröffentlicht, Abhilfe schaffen? Kann man Präventionsmaßnahmen einleiten? Die Uni hat sicherlich andere Möglichkeiten als der Staatsschutz oder die Polizei.
Gutheil: Ja, natürlich. Ich meine, wir haben eine ganze Menge aus der Vergangenheit gelernt, und wir haben eine ganze Menge inzwischen unternommen. Wie Sie sich erinnern, gab es vor etwa drei Jahren relativ große Aktionen in Cottbus. Es gab demonstrative Sparziergänge für unsere ausländischen Studierende oder Mitbürger in Cottbus. Die waren auch sehr erfolgreich. Da sind sehr viele Bürger in Cottbus aufgestanden und haben demonstriert. Wir haben ein Bündnis in Cottbus gegründet, den Cottbusser Aufbruch, mit sehr vielen Zeichensetzungen, wo auch Leute sich sicher fühlen können, wenn sie sich bedroht fühlen. Es ist also in den Köpfen der Bürger drin, dass sie ein Problem haben könnten, und da wird sehr sorgfältig mit umgegangen. An der Universität selber haben wir ja den Vorteil, dass wir eine Campus-Universität sind, also auf dem Campus haben wir überhaupt keine Probleme. Wir haben 25 Prozent ausländische Studierende, was für die Universitätslandschaft ein absolutes Novum ist. Wir gelten als eine unglaublich reformfreudige internationale Universität, bekommen dann auch einen Preis nächste Woche dafür.
Burgwinkel: Was für einen Preis?
Gutheil: Wir werden ausgezeichnet für besonders reformfreudige Programme im internationalen Bereich. Da verleiht uns die Hochschulrektorenkonferenz in Berlin als eine von drei Hochschulen diesen Preis. Darauf sind wir sehr stolz und freuen uns auch darüber, weil wir dieses Thema sehr wichtig finden, gerade für den Osten Deutschlands, dass es eine relativ kleine Stadt wie Cottbus mit einer jungen Universität schafft, sich gerade in diesem Bereich zu etablieren. Deswegen sind wir natürlich sehr sorgfältig darum bemüht, die Bedingungen für unsere ausländischen Studierende so gut wie möglich zu schaffen, das heißt, wir haben Betreuungssysteme gebildet, wir haben Partnerschaften zwischen deutschen und ausländischen Studierenden gebildet, aber auch die Hochschulleitung fühlt sich verpflichtet. Sie sehen, wenn so ein Vorfall ist, dann setzt sich die Kanzlerin sofort in Verbindung, gibt ihre Handynummer raus und sagt, wenn ihr Probleme habt, könnt ihr mich Tag und Nach anrufen. Das geht aber nur, weil wir eine so kleine Universität sind.
Burgwinkel: Vielen Dank für das Gespräch.