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Ausländerfeindlichkeit - das Ende der weltoffenen Universität?

26.10.2000
    "Fremdenhass und rechtsextreme Gewalttaten haben in Sachsen-Anhalt längst ein Maß erreicht, das nicht hingenommen werden darf. Besonders die in der letzten Woche bekannt gewordenen Ereignisse um das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, das heißt die Belästigung ausländischer Forscherinnen und Forscher, aber auch punktuelle Vorkommnisse an den Hochschulen des Landes, geben zu der berechtigten Sorge Anlass, dass die Internationalität des Wissenschaftsstandortes Sachsen-Anhalt in Gefahr ist". In diesem Sinne äußerten sich am 24. August Rektorinnen und Rektoren aus Sachsen-Anhalt. Pöbeleien und Angriffe auf ausländische Forscher und Studierende gehörten mittlerweile zu einer durchaus verbreiteten Stimmung, beklagte der Kanzler der Hochschule in Friedensau. Gefahr für den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt, sieht Magdeburgs Fachhochschuldirektor Andreas Geiger und der IHK-Präsident in der Landeshauptstadt befürchtet, dass die für die Entwicklung neuer Technologien dringend benötigten ausländischen Forscher nicht mehr nach Deutschland kämen.

    Beim Uni-Forum "Ausländerfeindlichkeit - das Ende der weltoffenen Uni" gestern (25.10.) Abend wollte man gemeinsam über die Problematik und mögliche Lösungsansätze diskutieren. Auch auf dem Campus gebe es immer mehr Studierende, die rechtsradikale Gedanken offen äußerten, so die Beobachtungen des Sprechers des Studentenrats der Magdeburger Universität. Viele Dinge kamen beim Uni-Forum zur Sprache: der Versuch antisemitischer Gruppen, sich auf dem Campus zu zeigen, die Benachteiligung ausländischer Studierender bei der Zimmervergabe und die fehlende Offenheit gegenüber afrikanischen Kommilitonen in Arbeitsgruppen. Also auch auf dem Campus alles andere als heile Welt. Deshalb der Rat des Ausländerbeauftragten von Sachen-Anhalt an ausländische Studierende und Wissenschaftler: "Jede Unfreundlichkeit, jede Diskriminierung melden, damit die Probleme in ihren realen Dimensionen diskutiert werden können".

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    Pressemitteilung der Rektorinnen und Rektoren aus Sachsen Anhalt gegen Fremdenfeindlichkeit Postanschrift:

    Hochschule Magdeburg-Stendal/FH Postfach 3680 39011 Magdeburg Telefon: 0391 - 88630 Telefax: 0391 - 8864104