IW-Studie
Ausländische Beschäftigte stützen ostdeutsche Wirtschaft

Ausländerinnen und Ausländer sind einer Studie zufolge eine wichtige Stütze der ostdeutschen Wirtschaft. Die dort lebenden 403.000 Menschen ohne deutschen Pass erwirtschafteten im vergangenen Jahr 24,6 Milliarden Euro, wie das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln mitteilte.

    Mehrere Bauarbeiter mit signalfarbener Kleidung und gelben Bauhelmen stehen auf einem Gerüst auf einer Baustelle der Infineon Technologies in Dresden. Aufnahme vom 30.05.2024.
    Baustelle in Dresden. (picture alliance / Chris Emil Janßen / Chris Emil Janssen)
    Das entspreche 5,8 Prozent der Bruttowertschöpfung in den fünf ostdeutschen Bundesländern, so das IW. Würden noch die Verflechtungen innerhalb der Wirtschaft berücksichtigt, seien es sogar 6,9 Prozent. "Ausländische Beschäftigte stützen die ostdeutsche Wirtschaft", fasste Studienautor Geis-Thöne die Ergebnisse zusammen.
    In den vergangenen fünf Jahren kamen laut IW vor allem Polen und Tschechen neu in den Osten, aber auch viele Rumänen und Ukrainer. Sie arbeiten den Angaben zufolge vor allem im Baugewerbe, aber auch im Verkehrssektor und über Zeitarbeitsfirmen in Deutschland. Geis-Thöne betonte, es sei wichtig, "dass die Region weltoffen bleibt – denn nur so bleibt der Osten wirtschaftlich erfolgreich". Angesichts des demografischen Wandels in Ostdeutschland sei die Wirtschaft ohne Zuwanderung spürbar zurückgegangen – stattdessen sei sie gewachsen. Davon profitierte vor allem Sachsen. Dort erwirtschafteten Ausländer rund 7,9 Milliarden Euro. Brandenburg verbucht bei einer deutlich kleineren Gesamtwirtschaft 6,8 Milliarden Euro und Thüringen 3,9 Milliarden.
    In den drei Bundesländern wird im September ein neues Parlament gewählt. Umfragen zufolge kann die AfD mit starken Zuwächsen rechnen. "Ostdeutschland hat in puncto Gastfreundschaft nicht den besten Ruf", so das IW. "Die AfD arbeitet sich an Migranten unermüdlich ab und freut sich über gute Umfragewerte."
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.