Vor allem Chinesen, Bulgaren, Türken und Russen trifft die neue Gebühr. Sie stellen den größten Anteil an den rund 1.300 ausländischen Studierenden aus Nicht-EU-Staaten. Die 150 Euro Betreuungsgebühr zahlen wird auch Langouandessa Lamata in Burkina Faso. Die 24-jährige Westafrikanerin ist derzeit Au-Pair-Mädchen bei einer Diplomatenfamilie in Bonn und besucht einen Mittelkurs in Deutsch an der Uni. Jetzt schreibt sie sich für Geographie ab nächstem Sommer ein. Trotz der Summen, die insgesamt pro Semester auflaufen:
"Aber ich habe diese Entscheidung, hier zu studieren, hier zu bleiben, getroffen. Ich habe gehört, es ist jetzt teuer. Für Ausländer ist das nicht einfach. 800 Euro etwa. Aber ich habe eine Familie, hier ich habe meine Gastfamilie und ich glaube, ich kann das schaffen. Ich glaube."
Die Uni Bonn hat die Möglichkeiten des neuen Studienbeitrags- und Hochschulabgabengesetzes voll ausgeschöpft, hat bereits für dieses Wintersemester die Extra-Gebühr für ausländische Erstsemester eingeführt. So schnell wie keine andere Uni. Ab nächstem Sommersemester muss in Bonn dann jeder Nicht-EU-Student zahlen, auch die schon eingeschriebenen. So genannte Bildungsinländer, also beispielsweise Abiturienten eines deutschen Gymnasiums mit türkischem Pass, sind nicht betroffen. Wolfgang Gerkhausen vom Dezernat für internationale Angelegenheiten der Uni liefert die offizielle Begründung:
"Wir sind natürlich stark daran interessiert, unseren ausländischen Studierenden über diese Beiträge eine Betreuung zukommen zu lassen, die zielgerichtet ist. Die ihnen wirklich dabei hilft, ihr Studium in einer vertretbaren Zeit durchzuführen und die vor allen Dingen die Chance, einen Abschluss dann auch zu schaffen, vergrößert."
Eine Statistik, welche die Abbrüche unter den ausländischen Studenten zählt, gibt es nicht. Das Rektorat nimmt an, dass es sich in Bonn genauso verhält wie an den Unis in Hamburg, Aachen und München, an denen der DAAD schon mal nachzählen ließ:
"Der Schwund liegt in Spitzenwerten bei über 70 Prozent. Das heißt, es sind gerade einmal 30 Prozent der Studienanfänger, die dann auch schlussendlich zu einem Erfolg kommen. Und das wollen wir hier in Bonn nachhaltig verbessern."
Als einziges bereits beschlossen und neu eingeführt ist seit diesem Monat eine Studienstrategieberatung für Erst- und Zweitsemester. Hier soll das Sprechstundengespräch trainiert und Mut gemacht werden, sich aktiv im Seminar zu beteiligen. Und hier ist für jeden Zeit zu individueller Beratung. Anderes ist Zukunftsmusik, weil dazu erstmal die Gebühren der ausländischen Studierenden eingehen müssen: Nach einem Kassensturz sind etwa Kurse in Fachsprache und Prüfungstrainings geplant. Die seien bitter nötig, denn eine volle Integration gerade der Studenten aus fernen Länden in die Seminare, in die hiesige Studienkultur gelingt laut Wolfgang Gerkhausen nur selten:
"Man kann ganz klar sagen, ohne da jemandem auf die Zehen zu treten, dass Studierende beispielsweise aus Ostasien erheblich mehr Probleme in sprachlicher Hinsicht haben als beispielsweise Studierende aus Osteuropa. Zum anderen ist nötig: die Gewöhnung an eine völlig andere Lern- und Studienkultur. Das wird vielfach völlig unterschätzt. Man muss einfach wissen, dass ein Studium bei uns ein hohes Maß an Selbständigkeit, an Initiative vom Studierenden verlangt und auch von einem anderen Stellenwert des Lehrenden ausgeht."
Bonn sei im internationalen Vergleich ein ausgesprochen günstiger Studienort, heißt es. Einen Abschreckungseffekt und somit einen Rückgang bei den Einschreibungen erwartet man offiziell nicht. Genau das befürchtet der Asta der Uni Bonn. Ihm sind die Pläne, was jetzt mit den schätzungsweise 20.000 Euro Mehreinnahmen angestellt wird, viel zu schwammig. Deshalb kämpft die Studierendenvertretung gegen die neue Gebühr. Sie befürchtet etwa , dass mit dem Geld der ausländischen Kommilitonen über Umwege Forschungsprojekte finanziert werden. Bartos Bsowski vom Asta hat die Summen im Blick, die auf einen ausländischen Studierenden zukommen:
"Ich kenne auch Fälle, dass Studierenden halt ganz klar vom Studium abgeschreckt werden, und durch den Betreuungsbeitrag insbesondere. Und was ich persönlich befürchte ist, dass es der Uni sogar daran liegt, mit Hilfe dieses Betreuungsbeitrags quasi sich als Elite-Uni zu verstehen und solche Leute auch nicht zum Studium zuzulassen, weil sie nicht so sehr in das Profil der Universität passen."
Und deshalb will der Asta der Uni Bonn die Betreuungsgebühr von 150 Euro auf dem Klageweg zu Fall bringen.
"Aber ich habe diese Entscheidung, hier zu studieren, hier zu bleiben, getroffen. Ich habe gehört, es ist jetzt teuer. Für Ausländer ist das nicht einfach. 800 Euro etwa. Aber ich habe eine Familie, hier ich habe meine Gastfamilie und ich glaube, ich kann das schaffen. Ich glaube."
Die Uni Bonn hat die Möglichkeiten des neuen Studienbeitrags- und Hochschulabgabengesetzes voll ausgeschöpft, hat bereits für dieses Wintersemester die Extra-Gebühr für ausländische Erstsemester eingeführt. So schnell wie keine andere Uni. Ab nächstem Sommersemester muss in Bonn dann jeder Nicht-EU-Student zahlen, auch die schon eingeschriebenen. So genannte Bildungsinländer, also beispielsweise Abiturienten eines deutschen Gymnasiums mit türkischem Pass, sind nicht betroffen. Wolfgang Gerkhausen vom Dezernat für internationale Angelegenheiten der Uni liefert die offizielle Begründung:
"Wir sind natürlich stark daran interessiert, unseren ausländischen Studierenden über diese Beiträge eine Betreuung zukommen zu lassen, die zielgerichtet ist. Die ihnen wirklich dabei hilft, ihr Studium in einer vertretbaren Zeit durchzuführen und die vor allen Dingen die Chance, einen Abschluss dann auch zu schaffen, vergrößert."
Eine Statistik, welche die Abbrüche unter den ausländischen Studenten zählt, gibt es nicht. Das Rektorat nimmt an, dass es sich in Bonn genauso verhält wie an den Unis in Hamburg, Aachen und München, an denen der DAAD schon mal nachzählen ließ:
"Der Schwund liegt in Spitzenwerten bei über 70 Prozent. Das heißt, es sind gerade einmal 30 Prozent der Studienanfänger, die dann auch schlussendlich zu einem Erfolg kommen. Und das wollen wir hier in Bonn nachhaltig verbessern."
Als einziges bereits beschlossen und neu eingeführt ist seit diesem Monat eine Studienstrategieberatung für Erst- und Zweitsemester. Hier soll das Sprechstundengespräch trainiert und Mut gemacht werden, sich aktiv im Seminar zu beteiligen. Und hier ist für jeden Zeit zu individueller Beratung. Anderes ist Zukunftsmusik, weil dazu erstmal die Gebühren der ausländischen Studierenden eingehen müssen: Nach einem Kassensturz sind etwa Kurse in Fachsprache und Prüfungstrainings geplant. Die seien bitter nötig, denn eine volle Integration gerade der Studenten aus fernen Länden in die Seminare, in die hiesige Studienkultur gelingt laut Wolfgang Gerkhausen nur selten:
"Man kann ganz klar sagen, ohne da jemandem auf die Zehen zu treten, dass Studierende beispielsweise aus Ostasien erheblich mehr Probleme in sprachlicher Hinsicht haben als beispielsweise Studierende aus Osteuropa. Zum anderen ist nötig: die Gewöhnung an eine völlig andere Lern- und Studienkultur. Das wird vielfach völlig unterschätzt. Man muss einfach wissen, dass ein Studium bei uns ein hohes Maß an Selbständigkeit, an Initiative vom Studierenden verlangt und auch von einem anderen Stellenwert des Lehrenden ausgeht."
Bonn sei im internationalen Vergleich ein ausgesprochen günstiger Studienort, heißt es. Einen Abschreckungseffekt und somit einen Rückgang bei den Einschreibungen erwartet man offiziell nicht. Genau das befürchtet der Asta der Uni Bonn. Ihm sind die Pläne, was jetzt mit den schätzungsweise 20.000 Euro Mehreinnahmen angestellt wird, viel zu schwammig. Deshalb kämpft die Studierendenvertretung gegen die neue Gebühr. Sie befürchtet etwa , dass mit dem Geld der ausländischen Kommilitonen über Umwege Forschungsprojekte finanziert werden. Bartos Bsowski vom Asta hat die Summen im Blick, die auf einen ausländischen Studierenden zukommen:
"Ich kenne auch Fälle, dass Studierenden halt ganz klar vom Studium abgeschreckt werden, und durch den Betreuungsbeitrag insbesondere. Und was ich persönlich befürchte ist, dass es der Uni sogar daran liegt, mit Hilfe dieses Betreuungsbeitrags quasi sich als Elite-Uni zu verstehen und solche Leute auch nicht zum Studium zuzulassen, weil sie nicht so sehr in das Profil der Universität passen."
Und deshalb will der Asta der Uni Bonn die Betreuungsgebühr von 150 Euro auf dem Klageweg zu Fall bringen.