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Stockholm
Ausrangierte Tannenbäume als Wohnstätte für Fische

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm erhalten Fische derzeit eine neue Wohnstätte aus recycelten Bäumen. Im Industriegebiet Hammarby Sjöstad werden Weihnachtsbäume von einem Schiff aus ins Wasser geworfen, um zum Habitat der dortigen Meeresfauna zu werden. Hinter der Aktion steckt der schwedische Sportfischer-Verband Sportsfiskana.

    Mitglieder des schwedischen Anglerverbandes Sportfiskarna werfen in Stockholm von einem Schiff aus alte Weihnachtsbäume in die Gewässer von Hammarby Sjostad.
    Weihnachtsbäumen, die nach den Feiertagen eingesammelt wurden, werden in Stockholms Gletschergewässer geworfen, um einen Lebensraum für Meereslebewesen zu schaffen. (AFP / JONATHAN NACKSTRAND)
    In den vergangenen Jahren sei in dem Stockholmer Stadtteil viel gebaut worden, entsprechend sei auch der Bootsverkehr dort deutlich angestiegen, sagte die Projektleiterin von Sportsfiskana, Kjellin, der Nachrichtenagentur AFP. "Die Vegetation, die für die Fische zum Laichen genutzt wurde, ist quasi verschwunden - und das ist eine gute Möglichkeit, sie auf natürliche Weise zu ersetzen".

    Baumprojekt seit 2016

    Seit 2016, dem Start des Projekts, wurden bereits über tausend nach Weihnachten gesammelte Bäume, die nicht mit Pestiziden behandelt wurden, im Wasser rund um Stockholm entsorgt. Unterwasservideos zeigen, wie gut sie sich als Orte eignen, in denen Fische ihren Rogen ablegen und Jungfische sich vor ihren Feinden verstecken können.
    "Es funktioniert", freut sich Umweltschützerin Blomback vom WWF. "Diese Fische sind sehr wichtig, weil sie Teil einer Nahrungskette sind, die eine Zunahme der Algen in der Ostsee verhindert". Dies gleiche die Probleme der Überdüngung der Ostsee durch die Felder aus, die seit dem 19. Jahrhundert zunehmend die Feuchtgebiete entlang der Küsten ersetzt hätten.