Die Zukunft der Genforschung liegt nicht allein in der Biologie, sondern ebenso in der Mathematik. Denn ohne mathematische Unterstützung ertrinken die Genforscher in ihrer Datenflut. Dank der mathematischen Abstraktion kann man möglicherweise zum Kern biologischer Abläufe vordringen und die Gemeinsamkeiten von genetischen, molekularen oder biochemischen Prozessen erkennen. So wie es dank der Mathematik in der Thermodynamik geschehen ist, sagt Professor Eberhard Zeidler, Direktor am Leipziger Max- Planck-Institut: "Dort haben die Mathematiker Hauptsätze der Thermodynamik aufgestellt und gefunden, dass es eine Größe gibt, die Entropie, die allen Prozessen gemeinsam ist. Und nach solchen Größen muss man suchen für biologische Systeme. Wir sind überzeugt, dass das viel komplizierter ist als für die Physik."
Doch nicht nur die Genforscher können von der Schützenhilfe der Mathematiker profitieren. Auch die Medizin kommt nicht immer ohne Mathe aus. Bei der Krebsforschung beispielsweise. Statt mit Petrischalen und Pipetten hantiert Dirk Drasko vom Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften mit Formeln, die das Verhalten der Krebszellen beschreiben. Bestimmte Experimente lassen sich auf dem Rechner nachstellen, auch wenn der nicht feststellen kann, wie und warum sich die Krebszellen entwickeln. Die Stärke der Mathematik ist es, konkurrierende Hypothesen zu überprüfen und jene zu erkenne, die falsch sein müssen, weil sie mathematisch nicht aufgehen. Drasko erläutert: "Wir können sagen, welche nicht die richtigen sind und welche geeignet wären, einen solchen Output zu erzeugen. Aber die tatsächliche Selektion des richtigen Mechanismus bleibt dem Experiment vorbehalten."
Die mathematische Biologie könnte dem Arzt in Zukunft noch mehr helfen: mit ihr lassen sich individuelle Therapien entwickeln. Größe Gewicht, Gesundheitszustand - das alles lässt sich in Formeln fassen, die dann der Arzt der Knopfdruck zu einer ganz persönlichen Behandlung zusammenbringt.
[Quelle: Hartmut Schade]
Doch nicht nur die Genforscher können von der Schützenhilfe der Mathematiker profitieren. Auch die Medizin kommt nicht immer ohne Mathe aus. Bei der Krebsforschung beispielsweise. Statt mit Petrischalen und Pipetten hantiert Dirk Drasko vom Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften mit Formeln, die das Verhalten der Krebszellen beschreiben. Bestimmte Experimente lassen sich auf dem Rechner nachstellen, auch wenn der nicht feststellen kann, wie und warum sich die Krebszellen entwickeln. Die Stärke der Mathematik ist es, konkurrierende Hypothesen zu überprüfen und jene zu erkenne, die falsch sein müssen, weil sie mathematisch nicht aufgehen. Drasko erläutert: "Wir können sagen, welche nicht die richtigen sind und welche geeignet wären, einen solchen Output zu erzeugen. Aber die tatsächliche Selektion des richtigen Mechanismus bleibt dem Experiment vorbehalten."
Die mathematische Biologie könnte dem Arzt in Zukunft noch mehr helfen: mit ihr lassen sich individuelle Therapien entwickeln. Größe Gewicht, Gesundheitszustand - das alles lässt sich in Formeln fassen, die dann der Arzt der Knopfdruck zu einer ganz persönlichen Behandlung zusammenbringt.
[Quelle: Hartmut Schade]