
Bis zu 200 Personen hätten Teilnehmer und Polizisten mit Steinen, Flaschen und Holzlatten angegriffen, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Beamten hätten Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt sowie vier Menschen festgenommen. 24 Polizisten seien verletzt worden. Am Abend habe sich die Lage dann wieder beruhigt. Als Veranstalter nannte die Polizei einen Verband eritreischer Vereine in Stuttgart und Umgebung, die mit der Regierung in Asmara sympathisierten. Im Juli war es bereits in Gießen zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern gekommen.
Eritrea-Festivals sind umstritten. Kritiker werfen den Veranstaltern vor, das diktatorische Regime zu unterstützen - unter dem Deckmantel einer Kulturveranstaltung. In diesem Jahr jährt sich die Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien zum 30. Mal. Das Land liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Präsident Afewerki regiert das Land in einer Ein-Parteien-Diktatur. Andere Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit ist stark eingeschränkt.
Auch gibt es weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.
Diese Nachricht wurde am 16.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.