Ukraine-Krieg
Außenminister Wadephul spricht nach massiven russischen Angriffen von "Affront", auch gegenüber US-Präsident Trump

Bundesaußenminister Wadephul sieht die jüngsten massiven Luftangriffe auf die Ukraine als Beweis dafür, dass Russlands Präsident Putin nicht an einem Frieden interessiert ist. Der CDU-Politiker sagte im ARD-Fernsehen, Putin trete die Menschenrechte mit Füßen.

    Bundesaußenminister Wadephul in Nahaufnahme im Bundestag
    Bundesaußenminister Wadephul (IMAGO / dts Nachrichtenagentur / IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
    Das sei ein Affront, auch gegen den US-Präsidenten Trump, der sich sehr bemüht habe, den russischen Präsidenten an den Verhandlungstisch zu bekommen. Wadephul kündigte weitere europäische Sanktionen gegen Russland an.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte die US-Regierung auf, sich zu den jüngsten russischen Angriffen zu äußern und entschlossen zu handeln. Ein Schweigen der Verbündeten ermutige Russlands Präsidenten Putin nur. Selenskyj forderte zudem neue Sanktionen gegen Russland.

    Wieder massive Luftangriffe auf die Ukraine

    Bei massiven russischen Angriffen sind in der Ukraine offiziellen Angaben zufolge mindestens zwölf Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Laut Militärverwaltung starben in der Hauptstadt Kiew und Umgebung mindestens vier Menschen. Es gab mehrere Verletzte. Der Notdienst sprach von einer "Nacht des Terrors".
    Auf Bildern und Videos, die der Zivilschutz auf der Plattform Telegram verbreitete, waren verwüstete Ortschaften zu sehen mit zerstörten und brennenden Häusern. In der Region Schytomyr in der Westukraine wurden drei Minderjährige getötet, wie die Rettungskräfte auf Telegram mitteilten. In der Region Chmelnyzkyj gab es vier Todesopfer. Es gebe es schwere Schäden an der Wohnbebauung und sozialen Infrastruktur, hieß es. Sechs Wohnhäuser seien völlig zerstört, mehr als 20 weitere beschädigt worden. Ein weiteres Todesopfer wurde in Mykolajiw im Süden gemeldet. Dort habe eine Drohne ein fünfgeschossiges Haus getroffen. Fünf Bewohner seien verletzt worden, darunter ein Jugendlicher, teilte die Stadt mit. Zwei Frauen seien aus den Trümmern gezogen worden.

    Außenminister Sybiha: massivster russischer Angriff seit vielen Wochen

    Der ukrainische Außenminister Sybiha sprach vom massivsten russischen Luftangriff seit vielen Wochen und von einem schweren Sonntag für die Ukraine mit einer schlaflosen Nacht. Der Luftverteidigung zufolge wurde die Ukraine mit rund 300 Drohnen und etwa 70 Raketen angegriffen. Das russische Militär berichtete seinerseits, man habe mehr als hundert ukrainische Drohnen abgefangen. Syhiba forderte auf der Plattform X eine bedingungslose und haltbare Waffenruhe für Friedensverhandlungen. Die Weltgemeinschaft müsse den Druck auf Kremlchef Putin erhöhen.

    Gefangenenaustausch abgeschlossen

    Russland und die Ukraine haben ihren Gefangenenaustausch offenbar abgeschlossen. Beide Seiten hatten in den vergangenen Tagen jeweils knapp 700 Gefangene freigelassen. 303 weitere folgten heute. Das bestätigten sowohl offizielle ukrainische als auch russische Stellen. Die Vereinbarung war bei den ukrainisch-russischen Gesprächen in Istanbul geschlossen worden.
    Russland hatte das Nachbarland in der Nacht nach ukrainischen Angaben mit rund 300 Drohnen und etwa 70 Raketen attackiert. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens zwölf Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Das russische Militär berichtete seinerseits, man habe Dutzende ukrainische Drohnen abgefangen.
    Diese Nachricht wurde am 25.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.