Archiv

Ausstellung: "Extreme. Nomads"
Künstlerische Grenzgänge

Dem schwierigen Thema Migration und Flucht nähert sich das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main mit seiner aktuellen Ausstellung "Extreme. Nomads". Zu sehen sind Bilder von Flüchtlingslagern, die an Werke von Bruegel erinnern, oder Fotografien, die die ganze Trostlosigkeit chinesischer Wohnsilos offenbaren.

Georg Imdahl im Gespräch mit Doris Schäfer Noske |
     Paulo Nazareths Installation "Banderas Rotas" im MMK Frankfurt
    Paulo Nazareths Installation "Banderas Rotas" im MMK Frankfurt (MMK Frankfurt / Axel Schneider)
    Schlechte Lebensbedingen, Entwurzelung und Vertreibung sind die Themen der Ausstellung "Extreme. Nomads" im Frankfurter Museum für Moderne Kunst, die im Rahmen der Ray-Fotografieprojekte stattfindet. Besonders die Arbeiten des Fotografen Richard Mosse machen die aktuellen Probleme der Flüchtlingsdebatte deutlich.
    Scharfe Elendsbilder
    Wie ein Bild von Bruegel muten die Aufnahmen aus türkischen Flüchtlingslagern an. Rosse benutze unter anderem eine Wärmebildkamera, die mit einer Reichweite von dreißig Kilometern scharfe Bilder des Elends aufzeichnet. Die Phänomene von Entwurzelung und Vertreibung werden in den Arbeiten deutlich.
    Arbeiten aus der Reihe "Haze and Fog" der chinesischen Künstlerin Cao Fei zeigen die trostlose Situation der Menschen in Peking, die in Wohnsilos hausen und die Verlierer der Klassengesellschaft sind. Im Titel spielt die fotografische Serie auf die Luftverschmutzung in chinesischen Großstädten an.
    Der Brasilianer Paulo Nazareth durchquert zu Fuß ganze Länder und Kontinente und macht dabei das Nomadentum zu seinem Werk. Seine Fotografien zeigen auch randständige Dinge, die er zu einem Panorama des Alltags versammelt.