Freitag, 19. April 2024

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Ausstellung "Play It Loud"
Stromgitarren im Met-Museum

Harter Rock, wo sonst antike Figuren und klassische Gemälde sind: Das New Yorker Met zeigt Instrumente des Rock'n'Roll - Gitarren von Page bis Clapton, das Schlagzeug der Beatles, auch das Piano von Lady Gaga. "Play It Loud", heißt das Motto - und einige Rockstars nahmen es zur Eröffnung wörtlich.

Von Georg Schwarte | 11.04.2019
Hinter der Stratocaster Gitarre von Eric Clapton sind sich ein paar Ausstellungsbesucher im Metropolitan Museum of Art
Auch in der Met-Schau zu sehen: "Blackie", die Stratocaster-Gitarre von Eric Clapton (Imago (John Angelillo))
Das Met Museum. Griechische Statuen stehen herum und Don Felder, der Gitarrist der legendären Eagles, spielt hier auf seiner zweiarmigen Gitarre den Sound seines Lebens: "Hotel California". Die Gitarre - die Liebe seines Lebens, sagt er, seit er zehn Jahre alt sei. Eine Gefährtin, die treueste, immer da, so der Gitarrist und Künstler:
"You know, the guitar has been the love of my life since I was ten years old. Probably the most joy, the most passion, the most love, the most happiness. Like any other lover that may have come and gone. The guitar - it's always been there, it's always been so satisfying, that I have a deep ralationship and deep love for that."
Der Traum der Ehrung im Met
Don Felder, er hat Grammys gewonnen, ist Mitglied der Rock'n'Roll Hall of Fame, aber dass seine Gitarre jetzt Teil der Ausstellung "Play It Loud" im Met-Museum ist, das sei noch grösser als alles andere, sagt Don Felder:
"Probably thew highest honor that I could have ever achieved. I am member of three Rock'n'Roll Hall of Fames, Grammys. But be in the Met - I think it's a step or two above all others, to tell you the truth."
Drei Meter vor ihm steht eine, vielleicht die größte Gitarrenlegende: Jimmy Page, Gitarrist von Led Zeppelin. 75 Jahre ist er, und jetzt schaut er sich seine Gitarre an, die hier im Met ausgestellt ist und kann es gar nicht glauben:
"For me to be here, to see something I would never even dreamt about as a kid..."
Jimmy Page und sein Instrument, eines von über 130, dass die Met zusammengetragen hat. "Play It Loud", die Geschichte des Rock'n'Roll, erzählt anhand der Instrumente der größten Rock'n'Roller der Geschichte. Und Jimmy Page erzählt, wie das Met-Museum ihn überzeugte von der Ausstellung und davon, seine Instrumente zur Verfügung zu stellen:
"Du läufst im Erdgeschoss des Met-Museums hier an den römischen und griechischen Statuen entlang und dann siehst Du plötzlich die hell erleuchtete Gitarre von Chuck Berry. Und ich sagte: 'Okay was kann ich tun, um dabei zu sein?' Es ist so magisch."
Jimmy Page von der Band Led Zeppelin 1969 in Paris
Jimmy Page von der Band Led Zeppelin 1969 in Paris (imago/ZUMA Press/Philippe Gras/Le Pictorium)
Magische Musik und magische Instrumente. "Blackie", die Stratocaster von Eric Clapton. Die Hohner-Gitarre namens "Love Drops", die Prince 1970 für angeblich 30 Dollar an einer Tankstelle in Minneapolis kaufte und eigenhändig mit Nagellack bemalte. Eddi van Halens "Frankenstein"-Gitarre. Der Flügel von Lada Gaga. Keith Richards Fender, von ihm bemalt:
"Leo Fender made the most workable electric guitar. See, this is my work, man. I mean, I wear him when I gotta work. he's pretty beat-up. Like me."
Autor und Instrument sind eins
Es ist eine verrückte Ausstellung in einem der größten Museen der Welt, und der Chef, Max Hollein, selbst einst Punkrocker, schwer verliebt in die Geschichte des Rock'n'Roll. Die Instrumente, sagt er, Artefakte - Gegenstände der Musikgeschichte:
"Ich glaube, dass man - gerade bei der Musik, gerade auch bei Rock-Musik - zwischen dem Autor und dem Instrument nicht wirklich trennen kann. Niemand würde wahrscheinlich sagen: Okay, wenn sie den Pinsel, mit dem Rembrandt gemalt hat, hochhalten, dann würden sie nicht sagen: 'Okay, das ist jetzt ein Moment.' Eine Gitarre, ein Keyboard, ein Bass, der auch bei Performances verwendet wurde, der quasi auf der Bühne getragen wurde, das ist natürlich ein ganz anderes Werkzeug."
Jason übrigens, der Kurator, ist der Mann, der alles zusammentrug. Neun lange Jahre. Er, der selbst Schlagzeug spielt, hat sein Herz in der Ausstellung an das erste Schlagzeug verloren, das Ringo Starr in den USA kaufte:
"There is something that grabs me about seeing that: verry small, really lovely drumset of the very beginning. You can practicly see him behind that. So tat's the one that's captured my heart."
Eine Schenkung ans Met
Neben Jason steht Steve Miller. "The Joker" von der Steve Miller Band, auch so ein Instrumentenfetischist. Auch so ein Altrocker. Er selbst sammelt Gitarren, und seine Lieblingsgitarre, eine 61er Gibson "Les Paul", bemalt von einem hawaiianischen Surfboardmaler. Sie, sagt der Joker bei der Eröffnung der Ausstellung, sie gehöre ab heute dem Met:
"I'm promising to donate my 61 Gibson "Les Paul" special to the musical instrument department of the Metropolitain Museum. It's no yours, Jason."