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Klima-Expertenrat
Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland 2022 leicht gesunken

Deutschland hat im vergangenen Jahr etwas weniger Treibhausgase ausgestoßen als 2021. Nach vorläufigen Zahlen sanken die Emissionen leicht um knapp zwei Prozent, wie der Klima-Expertenrat mitteilte.

    Braunkohlekraftwerk Neurath in Grevenbroich
    Fossile Energie wie Braunkohle sorgen weiter für erhöhten CO-Ausstoß (www.imago-images.de)
    Das Gremium bestätigte damit Berechnungen des Umweltbundesamts. Gedämpft wurde der CO2-Ausstoß vor allem durch das wegen des Ukraine-Krieges geringer ausgefallene Wirtschaftswachstum. Der Expertenrat kritisierte zugleich Pläne der Ampel-Koalition, Vorgaben im Klimaschutzgesetz zu lockern. So sollen einzelne Ministerien wie Verkehr oder Bauen anders als bisher keine Sofortprogramme mehr auflegen müssen, wenn die vereinbarten Jahresmengen für den CO2-Ausstoß in ihrem Bereich überschritten werden.
    Trotz der gesunkenen Gesamt-Emissionen warnt die stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats, Knopf, vor zu viel Optimismus. In keinem Wirtschaftssektor sei man sicher auf dem Zielpfad, sagte Knopf im Deutschlandfunk. Das Vorhaben, bis 2030 die Emissionen um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu mindern, sei so nicht umsetzbar. Besonders der Verkehrssektor entwickele sich in die völlig falsche Richtung. Hier habe man zum zweiten Mal in Folge eine Emissionssteigerung registriert, erklärte die Klimawissenschaftlerin.
    Der FDP-Politiker in der Beek verteidigte die Reformpläne. Der Bundestagsabgeordnete sagte im Deutschlandfunk, zeitversetzte Maßnahmen hätten gerade in trägen Sekoren wie dem Verkehr oder den Gebäuden einen Effekt. Die bisherigen Klimaschutz-Sofortprogramme seien ineffektiv und teuer gewesen.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.