
Nach vorläufigen Zahlen sanken die Emissionen leicht um knapp zwei Prozent, wie der Klima-Expertenrat mitteilte. Das Gremium bestätigte damit Berechnungen des Umweltbundesamts. Gedämpft wurde der CO2-Ausstoß vor allem durch das wegen des Ukraine-Krieges geringer ausgefallene Wirtschaftswachstum. Der Expertenrat kritisierte zugleich Pläne der Ampel-Koalition, Vorgaben im Klimaschutzgesetz zu lockern. So sollen einzelne Ministerien wie Verkehr oder Bauen anders als bisher keine Sofortprogramme mehr auflegen müssen, wenn die vereinbarten Jahresmengen für den CO2-Ausstoß in ihrem Bereich überschritten werden. Trotz der gesunkenen Gesamt-Emissionen warnte die stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats, Knopf, vor zu viel Optimismus. In keinem Wirtschaftssektor sei man sicher auf dem Zielpfad, sagte Knopf im Deutschlandfunk. Das Vorhaben, bis 2030 die Emissionen um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu mindern, sei so nicht umsetzbar. Besonders der Verkehrssektor entwickele sich in die völlig falsche Richtung. Hier habe man zum zweiten Mal in Folge eine Emissionssteigerung registriert, erklärte die Klimawissenschaftlerin.
Diese Nachricht wurde am 17.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.