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Australien
Naturwunder am Wegesrand

Queensland, ein Bundesstaat im Norden Australiens, birgt eine Fülle von Naturschauspielen. Egal ob Nationalparks oder das bekannte Great Barrier Reef – das größte Korallenriff der Welt: Wer hier mit dem Campingbus unterwegs ist, kommt ins Staunen.

Von Hans Günther Meurer | 26.01.2014
    Didgeridoo ist längst nicht Didgeridoo. Es muss einmal der Ast eines Eukalyptusbaumes gewesen sein, den Truppen von Termiten genüsslich von innen aufgefressen haben. John Chains vom Stamm der Kuku Yalanji mag Termiten, denn auf einem Bambusrohr würde der Aborigine niemals Musik machen. Aus Bambusrohr nämlich sind die vielen Didgeridoos gemacht, die den Touristen überall angeboten werden. Das ist der Klang Australiens, so wie der Ayers Rock oder Sydneys Oper die Bilder dieses Kontinentes sind. Aber nirgendwo klingt ein Didgeridoo schöner und natürlicher als hier, down under, 16.000 Kilometer von zuhause entfernt.
    Queensland ist Australiens zweitgrößter Staat. Ein Weg von Frankfurt aus in die nordöstlichste Ecke des Kontinents zu kommen, geht per Stop-over über Hongkong. Von dort sind’s noch einmal rund sieben Stunden bis nach Cairns, in diese sympathisch-quirrlige Stadt zwischen Pazifik und Regenwald.
    Cairns ist ein glücklicher Flecken Erde. Dschungel, der fast bis in die Stadt reicht, Boote, die im Hafen vor sich hinschaukeln und darauf warten, auf Entdeckungstour in den Pazifik auszulaufen, zu den Korallenbänken des Great Barrier Reef, weit draußen vor der Küste. Und vom Himmel lacht eine Sonne, die im Winter, also in unseren Sommermonaten, das Land locker auf 25 Grad aufwärmt. Elisabeth Webb kümmert sich bei Tourism Tropical North Queensland um deutsche Australienreisende:
    "In Queensland und besonders in Cairns erlebt man ein anderes Australien. Hektik ist hier ein Fremdwort, und die Menschen sind einfach nur freundlich."
    Die Zahlen sind deutlich: Kontinuierlich wächst die Zahl der Deutschen, die sich den Traum verwirklichen, einmal im Leben down under kennenzulernen.
    "Man sollte sich schon vorher darüber informieren, was man sehen und erleben will. Ein paar Extra-Tage können nicht schaden. Denn gerade, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist, gibt es garantiert so manch schöne Überraschung und Unvorhergesehenes."
    Gerade mal vier Millionen Menschen leben in Queensland, auf einer Fläche, die fünfmal so groß ist wie Deutschland. Im Camper kennt man keine Zeitvorgaben, keine Hotelbuchungen. Urlaub bekommt eine andere Dimension, gipfelt in der Frage: Wo fahren wir als Nächstes hin? Meggy Fichtner lebt seit drei Jahren in Cairns und berät Urlauber, die in Wohnmobilen auf Entdeckungsreise gehen:
    "Es gibt total viele Informationszentren, wo man anhalten kann, es gibt viele freie Campingplätze, viele Campingplatzketten und natürlich auch normale Raststätten, wo man teilweise 24 Stunden bleiben kann."
    In einem Video erfährt der Camper alles, was man über das "adventure of our lifetime" wissen sollte, auch in Deutsch. Und das geht ja schon damit los, in Ausmaßen zu denken, wie wir sie kaum gewohnt sind.
    "Wir starten in Cairns, in der tropischen Stadt hier oben im Norden, fahren ein Stückchen südlich, bis nach Mission Beach …"
    Rundreise durch ein spannendes Land
    Peter Wierzniak ist Queensland-Kenner, er hat als unser Guide die Tour geplant und steht nun vor einer Australienkarte, um die Route zu besprechen:
    "… und fahren dann landeinwärts, über die Milla Milla, das ist ein Wasserfallcircuit, da gibt’s verschiedene Wasserfälle am Stück, und fahren dann landeinwärts über Ravenshoe bis nach Undara, das ist dann so ungefähr viereinhalb Stunden von der Küste weg. Und dann geht’s nach Everton, wo wir dann unter anderem uns die Baumkängurus angucken Richtung Mareeba zu den Wetlands und dann fahren wir ganz hoch bis nach Mossman, das ist im Hinterland, besuchen dort Aborigines, fahren dann nach Port Douglas, raus ans Riff unter anderem und fahren dann die traumhaft schöne Küstenstraße zurück nach Cairns."
    "- Und das alles geht auf einen Daumennagel und waren 1500 Kilometer?"
    "- Das ist richtig. Wenn man die große Australienkarte sieht, sieht das winzig aus, aber da sieht man mal die Dimensionen, wie groß Australien ist."
    Direkt vor Cairns Haustür beginnt der Daintree-Regenwald, einer der ältesten Urwälder unseres Planeten. Gucken, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen - ein Naturwunder für alle Sinne. Vor 150 Millionen Jahren ist dieses tropische Gewächshaus entstanden. Hier wachsen wahre Baum-Urururopas, 3.000 Jahre alt.
    Australiens Regenwälder stehen nahezu komplett unter Naturschutz, sagt der Umwelt-Experte Lance Neville vom Skyrail Rainforest Cableway, einer Seilbahn über den Regenwald. Ein bleibender Eindruck ist das, gemächlich über den dichten Dschungel zu schweben, und dieses undurchdringliche Grün von oben zu bestaunen.
    Bis der weiße Mann nach Australien kam, gehörte der Kontinent den australischen Ureinwohnern, den Aborigines, wie den Kuku Yalanji. Sie besitzen auch heute noch weite Teile des 700 Quadratkilometer großen Daintree-Nationalparks. Natürlich hat sich ihr Leben im Dschungel oder im weiten Outback Australiens über die Jahrhunderte verändert, viele Aborigines führen ein Außenseiterdasein, sind kaum in der Gesellschaft integriert und leben von staatlichen Hilfen.
    Im 17. Jahrhundert eroberten die weißen Menschen den Kontinent, der Anfang einer langen Leidensgeschichte. Heute wird darüber gestritten, welches die besten Möglichkeiten sein könnten, die Aborigines in die Gesellschaft zu integrieren. Roy Gibson ist 53 und gehört wie John ebenfalls zum Stamm der Kuku Yalanji, der im ganzen Norden und Nordosten Australiens siedelt. Staatliche Programme und Hilfen seien das eine, Eigeninitiative das andere. Er ist im Dschungel groß geworden, Lamentieren war nie sein Ding, er hatte einfach eine Idee und hat sie verwirklicht.
    "1992 fing alles an, viel Arbeit war das, bis ich mein Vorhaben endlich bei den Behörden durchgesetzt hatte. Ich führe mit meinen Leuten Touristen durch unseren Regenwald, wir zeigen euch, wie wir hier mit und vom grünen Dickicht leben. Mehr als 60 Menschen haben dadurch Arbeit gefunden. Und den Jungen und Mädchen meines Stammes will ich zeigen: Ihr müsst die Dinge in die eigenen Hände nehmen, um etwas zu bewirken, etwas noch Größeres zu verwirklichen."
    Mossman Gorge heißt ihr Buscherlebniscamp. Für Roy ist es immer noch ein Wunder, dass es funktioniert hat. Man sieht ihm seinen Stolz an. Jeder Buschbesucher wird im Stammesdialekt begrüßt. Wo Handys keinen Empfang haben, genügen Klopfzeichen, um Nachrichten zu verbreiten, und sei es nur Orientierung für die anderen. Unser Hänsel und unsere Gretel haben mir ihren Brotkrumen die Vögel gefüttert, die professionelle Ortung im Daintree Regenwald passiert durch Äste, die geknickt werden und so Wege markieren.
    Auch seine Vorfahren haben noch ein Auge auf ihn und sein Volk. Und so müssen sie auch jetzt darüber informiert werden, dass einige seltsame Menschen von der anderen Seite der Erde ihren Wald besuchen. Roy bittet seine Ahnen um Nachsicht für diese Greenhörner, damit sie ein Auge auf uns werfen und dafür sorgen, dass wir sicher wieder nach Hause kommen.
    Unterwegs mit dem Campingbus
    Outback - so heißt das Hinterland Australiens, und es beginnt, sobald man die besiedelte Pazifikküste verlässt. Der dichte Regenwald wird zu einer Steppe, wie sie auch in Afrika liegen könnte. Termiten mit ihren mannshohen Bauten bevölkern die rote Erde und arbeiten sich an so manchem Didgeridoo ab. Die Straßen werden endlos. Da macht es schon Sinn, sein Zuhause huckepack dabei zu haben. Wie sagte noch Elisabeth? Ein paar Extra-Tage könnten nicht schaden, um Dinge zu sehen und zu erleben, die gar nicht eingeplant waren. Eine Aussage, die Australien ziemlich gut beschreibt. Und damit niemand in der weiten Wildnis verloren geht, gibt es überall unbewirtschaftete Campgrounds, wo man für ein, zwei Nächte kostenlos bleiben kann.
    Auch viele Australier aus dem Süden flüchten im Winter in den tropischen Norden, wenn es weiter südlich zwischen Mai und September kalt wird. Wie Lynn und John aus Brisbane. Das ist die Hauptstadt von Queensland, die liegt aber so weit weg, dass dort wirklich Winter ist. Unvorstellbare Dimensionen eines verrückten Kontinents. Sie lieben Cairns als Urlauberdestination mit Tropenwärme und wunderbarer Landschaft, gerade auch hier im Outback.
    Mit dem Wohnmobil reisen, sich treiben lassen, ohne Zeitgefühl, ohne europäischen Straßenstress, ohne Probleme im Linksverkehr - das ist wunderbar entspannend. Findet auch Timo, der als Camper-Experte für eine Reisemobil-Zeitschrift arbeitet:
    "Absolut großartig. Gefällt mir gut, Straßen sind toll, Campingplätze sind toll, die Möglichkeiten, hier mit dem Camper unterwegs zu sein, sind ideal."
    Auch wenn man mehrere Stunden auf endlosen Straßen geradeaus fährt, um den Undara Vocanic National Park zu erreichen.
    Fotografieren in einer bis zu 800 Meter langen und haushohen, dunklen Lavahöhle und dabei die Fledermäuse aufs Bild bekommen, eine echte Herausforderung. Wir können sie hören, auf ihrem Weg nach draußen, Essen fassen.
    Simon ist Guide im Undara Vulkanpark und führt durch Lavahöhlen, die entstanden sind, als das Magma sich den Weg nach oben bahnte.
    "Bis zu einer Viertel Million Fledermäuse bevölkern allein diese Höhle. Es gibt solche Höhlen auch anderswo auf der Welt, aber nirgendwo mit diesen Ausmaßen und in solcher Schönheit. Die längste Höhle misst 1300 Meter. Was man hier sieht, ist wie ein Foto, das vor rund 200.000 Jahren gemacht wurde. Geologisch betrachtet ist das also noch gar nicht lange her."
    Auch Evelyn aus Hamburg ist begeistert, obwohl sie Höhlen eigentlich überhaupt nicht mag.
    "Ich hasse Höhlen. - Aber? - Geologisch sind sie sehr interessant. Wir merken, wie unwichtig wir sind, wie kurz wir auf der Welt weilen. Das sind Steine, 190.000 Jahre haben sie sich hin oder her bewegt, und wir leben gerade mal 80."
    Und dann diese Fledermäuse, die über unsere Köpfe hinwegrauschen.
    "Im Februar gibt es noch ein weiteres Schauspiel. Schlangen verstecken sich nach der Regenzeit in den Bäumen vor den Höhlen und warten darauf, dass Fledermäuse zwischen ihre Giftzähne fliegen. Das ist ein ziemliches Spektakel."
    Naturschauspiele in den Höhlen
    Auch Christine ist fasziniert von Fledermäusen:
    "Sie sind die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Manche erkunden mit Ultraschall ihre Umgebung und andere, wie die Flughunde, sehen und riechen, was sie zum Leben brauchen. Fledermäuse können stundenlang kopfüber hängen - das sind schon sehr spezielle Lebewesen. Kein anderes Tier ist mit ihnen vergleichbar."
    Christine kommt aus den USA und arbeitet als Freiwillige im Tolga-Bat-Hospital irgendwo im Hinterland von Cairns. Manchmal werden hier bis zu 200 erwachsene Tiere und mehr als 500 Babies wieder aufgepäppelt, von winzigen Zwerg-Fledermäusen bis zu Flughunden mit einem meerschweingroßen Körper und Flügeln in der Größe eines Kinderdrachens. Jenny Maclaine ist die Direktorin dieses Hospitals.
    "Vor allem kranke Tiere werden hier wieder fit gemacht, und die vielen anderen, die sich in Zäunen, vor allem in Stacheldraht, verfangen haben. Deswegen arbeiten wir mit Schulen und Landwirten zusammen, um den Menschen Fledermäuse und deren Bedürfnisse näherzubringen."
    In diesem Land, diesem in weiten Teilen urwüchsigen Kontinent, bekommt man schnell ein anderes Verhältnis zu Tieren, wilden Tieren. Davon kann Margit Cianelli ein Lied singen. Vor langen Jahren ist sie aus Stuttgart ausgewandert. Jetzt ruft sie ihren Sprössling. Aber Geoffrey hat mal wieder Besseres im Urwald zu tun.
    "Natürlich hängt sein ganzer Tagesablauf davon ab, was die anderen Baumkängurus machen, er muss also seine Grenzen kontrollieren, er muss die Weiber kontrollieren, ob da gerade eine läufig ist - da engagiert er sich auch gern."
    Kein Wunder, denn Geoffrey, das Baumkänguru, ist im besten Mannesalter. Margit war früher Tierpflegerin im Zoo und pflegt heute im australischen Busch Baumkängurus wie Geoffrey. Als Waisenkind wurde er zu ihr gebracht, krank und ausgehungert. Sie hat ihn wieder auf die Beine gebracht, und Geoffrey dankt es ihr mit unendlicher Treue. Kommt jeden Tag, um Hallo zu sagen, oder doch eher, weil er weiß, dass er hier Nudeln und Süßkartoffeln futtern kann.
    "Hi boy, Geoffrey - Das Futter, das ich ihm gebe, dient halt eher dazu, dass er das Alphamännchen hier bleibt. Das ist eigentlich auch in meinem Interesse, denn ich mag ihn sehr und es freut mich jedes Mal, wenn ich ihn seh‘. Vor allen Dingen, wenn er dann über die Bäume so reinkommt, das ist einfach gigantisch."
    Ein Känguruh-Freund
    So sitzt Geoffrey, das neun Jahre alte Baumkänguruh-Alphamännchen auf Margits Küchentisch, schiebt sich Spaghetti rein, guckt dabei in die Runde und macht einen ziemlich zufriedenen Eindruck.
    "Willste ihn mal auf deinen Schultern haben? - Ja. - Aber ja nicht deine Hand. - Ok. - Geoffrey, there is a big tree, you go up, guck a mal - toll!"
    Und dann sitzt Geoffrey plötzlich auf meinen Schultern, weil ihm gesagt wurde, dass ich jetzt ein großer Baum sei. Im Gegensatz zu den Artgenossen, die auf dem Boden leben, haben Baumkängurus einen langen dicken Schwanz als Steuerinstrument, und Geoffrey, in etwa so schwer wie ein mittelgroßer Hund, fühlt sich offensichtlich wohl auf meinen Baum-Schultern. Margit hat ständig kranke oder pflegebedürftige Tiere um sich rum und trägt Baumkänguru-Babies in einem Beutel vor ihrem Bauch.
    Die Tiere pflegen und aufpäppeln, das ist ihr Ziel, und sie finanziert dieses Projekt durch drei Zimmer ihrer Lumholtz-Lodge, wo man als Europäer mitten im Regenwald wunderbar entspannen kann. Und den direkten Kontakt zu Baumkängurus wie Geoffrey pflegen - der dank Margit zum Alphamännchen im Dschungel geworden ist:
    "Das Schönste für mich ist, den Geoffrey im Wand zu sehen, nicht bei mir daheim auf'm Küchentisch. Ich hab natürlich furchtbar gern, wenn er kommt, aber das Schöne ist im Wald und zu wissen, dass er sich da behaupten kann. Und wenn er dann mal mit Narben reinkommt - trotzdem, das ist ein ganz tolles Gefühl, dass man denkt, den hab‘ ich so hinbracht."
    Nirgendwo sonst an der australischen Ostküste liegen die Korallenriffs des Great Barrier Reef näher als hier oben in Queensland. Hier muss man den Camper gegen ein Boot tauschen, den Asphalt gegen die Wellen. Das größte zusammenhängende Korallengebiet auf der Erde zieht sich 2.000 Kilometer weit an der Küste entlang. Zwischen den Korallenbänken liegen Inseln und Inselchen - 1981 ist das Riff als eine der artenreichsten Regionen der Erde zum Weltnaturerbe erklärt worden.
    Während unser Katamaran über sanfte Pazifikwellen fliegt, lernen wir unter Deck Makka kennen. Makka ist unser Tauchlehrer und wird uns in einem Schnellkurs während der Fahrt zu den Riffs das Tauchen in der Theorie vermitteln. Über die Ausrüstung, die wesentlichen Zeichen um sich verständlich zu machen und allgemeine Informationen wie diese:
    "All your problems can be handled under water."
    Tauchgang in die Unterwasserwelt
    Vermeidet Hektik, alle Probleme können unter Wasser gelöst werden. Allein das Wort "Problem" sorgt für reichlich Adrenalin bei Hanna aus Frankfurt und Timo aus Stuttgart, die zum ersten Mal so richtig tauchen wollen:
    "Jetzt bin ich nervöser, definitiv. - Ich hab‘ auch einen gewissen Respekt, absolut, aber ich bin mal gespannt, mich dem Ganzen da zu stellen, wie das ist. - Das geht mir genauso."
    Tiefer als zwei Meter im Schwimmbad bin ich auch noch nie getaucht, und nun sollen wir gleich auf acht Meter runtergehen. Im Trockenen üben wir noch den Austausch der Atemgeräte im Notfall und wie unter Wasser die Atemluft aus dem Schlauch gepustet wird.
    Wir sollen den Adrenalinausstoß beherrschen, wenn wir zum ersten Mal unter Wasser atmen, erklärt Makka, und wir sollen ruhig bleiben und die Anspannung lösen, sagt er. Aber jetzt sitzen wir erst mal in engen Neopren-Anzügen auf der Rampe, die Flasche wiegt schwer am Rücken, und ich denke an die Unterschrift, mit der ich eben noch auf jegliche Ansprüche im Fall der Fälle verzichtete. Es geht los:
    "Hanna, viel Spaß dir auch dann! Lass dich von keinem Hai anknabbern!"
    Bis auf acht Meter gehen wir das erste Mal runter. Denn es sollten danach noch zwei weitere Tauchgänge folgen, bis auf elf Meter. So unglaublich faszinierend ist diese Welt. Riffhaie, die am Boden träumen, und kleine Nemos, Clownfische, die ihr zuhause sauberhalten, die Anemone. Einfach nur faszinierend, und mit Makka als souveränem Lehrer an der Seite überhaupt kein Problem.
    Wir hätten alles richtig gemacht, sagt er danach. Nicht jeder könne so auf Anhieb abtauchen, zwei von zehn, die’s versuchen, brechen ab. Und gut, dass wir vor den Haien keine Angst hatten, die fürchteten sich viel mehr vor uns. Und diese beiden Mittaucher sind total begeistert:
    "Oh, das war wunderschön, man ist in eine völlig andere Welt abgetaucht, die Farben, die Fische, die an einem vorbeischwimmen und gleichzeitig aber auch das Gefühl, ich atme unter Wasser, super schön. - Ist eine völlig andere Welt, wunderschön, die Dreidimensionalität vom Tauchen ist wie Fliegen."
    Solch bleibende Erinnerungen werden auch Simone und Lars mit nach Hause nehmen, nach Flensburg. Queensland sorgt für bleibende Eindrücke:
    "Ist ein Traum, so wie man sich das vorgestellt hat. - Super, ich würd’s immer wieder tun. Es lässt sich auch alles gut vor Ort regeln, die Leute sind sehr freundlich, hilfsbereit - Man sollte ungefähr wissen, was man sehen möchte, aber dann kann man sich schon treiben lassen."
    Sich treiben lassen, Queensland auf eigene Faust entdecken und sich Zeit nehmen für so manch wunderbare Begegnung, emotionale Erlebnisse und Einblicke in eine fremde Welt.
    Den Urwald hautnah spüren, wahre Wunder erleben und sich dem Klang dieses Kontinents hingeben, wenn John vom Volk der Kuku Yalanji dank der Termiten den weitgereisten weißen Mann in seinem Land willkommen heißt.