Migration
Auswärtiges Amt äußert Sorge um afghanische Flüchtlinge in Pakistan

Die Bundesregierung hat sich besorgt über Abschiebungen afghanischer Geflüchteter aus Pakistan geäußert. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, deren Situation habe sich seit Herbst 2023 grundlegend verschlechtert.

    Afghanen warten in Chaman, einer Stadt an der pakistanisch-afghanischen Grenze, in einem Lager, das von den Behörden eingerichtet wurde, um illegal in Pakistan lebenden Menschen in ihr Heimatland abzuschieben.
    Pakistan übt Druck auf die afghanischen Flüchtlinge aus (Archivbild). (Jafar Khan / AP / dpa / Jafar Khan)
    Die Deutsche Botschaft in Islamabad stehe in engem Kontakt mit den pakistanischen Behörden, erklärte das Auswärtige Amt weiter. Man setze sich kontinuierlich dafür ein, den Schutz für Geflüchtete aufrecht zu erhalten. Personen, die sich in Aufnahmeverfahren Deutschlands oder anderer Staaten befänden, seien nach Kenntnis des Auswärtigen Amts nicht Ziel dieser Abschiebungen. Wie die FAZ berichtet, hat Pakistan an Neujahr dennoch sechs Afghanen abgeschoben, die sich in deutschen Aufnahmeverfahren befinden. Zwei davon hätten bereits mit deutscher Hilfe nach Islamabad zurückkehren können, schreibt das Blatt.
    Der Ethnologe Martin Sökefeld, der bis vor kurzem in Pakistan war und zum Bundesaufnahmeprogramm Afghanistan forscht, hatte dem Deutschlandfunk gesagt, in Islamabad gehe Panik unter Geflüchteten aus Afghanistan um. Aufgrund verschärfter Maßnahmen befürchteten sie, in das von Taliban-Extremisten beherrschte Land abgeschoben zu werden. Wer keine Papiere habe, bekomme den Ausreisestempel an der Grenze einfach in die Handfläche gedrückt.
    Diese Nachricht wurde am 09.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.