Archiv

Südkaukasus
Auswärtiges Amt: Berg-Karabach bald fast menschenleer

Das Auswärtige Amt geht von einer weitgehenden Entvölkerung der Krisenregion Berg-Karabach in Aserbaidschan aus.

    Zahlreiche stark bepackte Autos mit Geflüchteten stehen in einer Schlange auf einer Straße in einer Ebene. Am Horizont sind Berge zu sehen.
    Flucht aus Berg-Karabach. (imago / SNA / Grigoriy Pechorin)
    Der Koordinator des Ministeriums für die Zusammenarbeit mit dem Südkaukasus, Wagener, sagte dem digitalen Verlagshaus "Table Media", seit Tagen füllten Autokonvois mit zehntausenden ethnischen Armeniern die Straße von Berg-Karabach nach Armenien. Es sei zu befürchten, dass sich die allermeisten Bewohner in den kommenden Tagen anschlössen. Dies laufe auf ein fast menschenleeres Bergkarabach hinaus. Bislang sind rund 75.000 Menschen aus der Region im benachbarten Armenien angekommen, das sind bereits etwa drei Viertel der dortigen Bevölkerung.
    Die aserbaidschanische Armee hatte das von ethnischen Armeniern bewohnte Berg-Karabach in der vergangenen Woche nach eintägigen Kämpfen eingenommen. Die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, hatte sich aber Anfang der 1990er Jahre für unabhängig erklärt, was international niemals anerkannt wurde. Gestern war die Auflösung der selbsternannten Republik zum 1. Januar bekanntgegeben worden.
    Diese Nachricht wurde am 29.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.