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Streit um Meinungsfreiheit
Auswärtiges Amt bestellt türkischen Botschafter in Berlin ein

Die Bundesregierung hat den Vorwurf aus der Türkei zurückgewiesen, wonach in Deutschland die Meinungs- und Pressefreiheit nicht geachtet werde.

    Zu sehen ist das Auswärtige Amt in Berlin. Blick auf die von der Sonne überstrahle Seitenfassade bei blauem Himmel.
    Der türkische Botschafter ist wegen des Vorwurfs der Schikane gegen die türkische Presse ins Auswärtige Amt bestellt worden. (imago / Hoch Zwei Stock / Henning Angerer )
    Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, der türkische Botschafter sei einbestellt worden. Man habe ihm die Position der Bundesregierung erläutert. Das Außenministerium in Ankara hatte zuvor den Vorwurf erhoben, die türkische Presse werde in Deutschland schikaniert und eingeschüchtert.
    Hintergrund ist eine Razzia bei zwei Journalisten der türkischen Tageszeitung "Sabah" sowie des TV-Senders "A Haber" in Hessen vor wenigen Tagen. Das Polizeipräsidium Südosthessen teilte mit, beide Medien stünden im Verdacht, Adressen, Wohnhäuser und Fotos von Exiltürken in Deutschland veröffentlicht zu haben, die den Präsidenten Erdogan kritisch sehen. "Sabah" und "A Haber" gehören zu einem Konzern, der enge Beziehungen zur Familie von Erdogan unterhält.
    Diese Nachricht wurde am 23.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.