Donnerstag, 09. Mai 2024

Nach Putsch im Niger
Auswärtiges Amt: Pro-russische Propaganda hat im Land zugenommen

Nach dem Putsch im Niger hat die Verbreitung prorussischer Propaganda in dem westafrikanischen Land offenbar zugenommen.

04.08.2023
    Das Foto zeigt schwarze Menschen, die in Nigers Hauptstadt Niamey demonstrieren. Auf der Windschutzscheibe eines Autos liegt eine russische Fahne in den Farben Weiß, Blau und Rot.
    Im Niger kommt es seit Tagen zu Demonstrationen, mit denen die Putschisten unterstützt werden sollen. Dabei werden auch vermehrt russische Fahnen gezeigt. (dpa-news/Djibo Issifou)
    Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, im Niger sei eine Desinformationskampagne im Gange. In den letzten Tagen seien russische Flaggen verteilt worden. Man gehe davon aus, dass sich keine deutschen Staatsbürger mehr im Niger aufhielten, die das Land verlassen wollten.
    Die Militärmachthaber kündigten inzwischen die militärische Zusammenarbeit mit Paris auf. Frankreich hat mehr als 1.000 Soldaten im Niger stationiert, unter anderem zur Bekämpfung islamistischer Terrormilizen. Eine Vermittlungsmission der ECOWAS-Staaten zur Lösung der Krise ist offenbar gescheitert. Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, reiste eine Delegation der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft nach wenigen Stunden aus der Hauptstadt Niamey ab.
    Im Niger hatte die Präsidialgarde in der vergangenen Woche den demokratisch gewählten Präsidenten Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt.
    Diese Nachricht wurde am 04.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.