Im Forschungs- und Technologiezentrum Büsum herrscht emsige Betriebsamkeit. Der Schweinswal liegt bereits auf dem Untersuchungstisch.
Das war ein Beifang aus der Ostsee und das passiert leider sehr häufig in dänischen Gewässern, dass die Tiere in Stellnetze geraten, dort nicht mehr rauskommen und dann leider verenden.
Für die Biologin Ilka Hasselmeier ist das schon Routine. Denn immer wieder werden Tiere, wie dieser erst einige Monate alte Schweinswal, in Büsum angeliefert. Jährlich geraten etwa 10.000 dieser Meeressäuger in Nord- und Ostsee in die Stellnetze der Fischer. Dr. Ursula Siebert vom Fachbereich Marine Säuger, geht beim Sezieren nach einem bestimmten Schema vor:
So, jetzt gucken wir uns das hier noch mal an. Alle Körperöffnungen. Hier vorne ist eine kleine Narbe an der Schnauzenspitze. Hier sind verschiedene Netzmarken, die von einem Fischernetz her resultieren. Dann gucken wir uns noch einmal die Bauchseite an. Hier handelt es sich um ein Weibchen. Zitzen werden angeschaut, After und der Nabelbereich.
Obwohl das Tier noch jung ist, hat es bereits Parasiten im Magen. Schadstoffe im Wasser fördern den Parasitenbefall. Die meisten von ihnen, die fettlöslich sind , speichern sich in der Speckschicht und in den Organen der Tiere und werden von dort immer wieder in den Organismus ausgeschwemmt. Der Gesamteindruck dieses Vertreters der neuen Generation von Schweinswalen ist jedoch für Ursula Siebert positiv:
"Das Tier hat sich in einem guten Ernährungszustand befunden. Es hat offensichtlich die Mutter, kurz bevor es in dem Fischernetz gestorben ist, verloren, und hatte ansonsten Überlebenschancen, was den Gesundheitszustand angeht. "
Der Kopfbereich von Schweinswalen ist für die Forscherinnen besonders wichtig. Denn abgesehen vom Gesundheitszustand geht es um das empfindliche Gehör der Tiere und ihre Fähigkeit, akustische Signale auszusenden und als Echo wieder zu empfangen. Mit dieser so genannten Echolokation orientieren sich die Tiere in den Tiefen des Meeres. Schweinswale und andere Walarten können damit aber auch Artgenossen orten. Und natürlich die Fische, von denen sie sich ernähren. Doch Schweinswale schwimmen in die Stellnetze und damit in den Tod. Warum das so ist, will das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Fischerei genauer wissen. Es hat deshalb ein Projekt aufgelegt hat, das in Büsum umgesetzt wird. Klaus Lucke von der Ruhruniversität Bochum arbeitet in Büsum mit. Er weiß, was die Schweinswale in erster Linie in Gefahr bringen kann:
Störfaktoren sind generell sehr laute Geräusche, wie z.B. seismische Untersuchungen, das sind Geräte, die bei der Erdöl- und Erdgasexploration eingesetzt werden. Diese Geräte sind sehr laut und werden nahezu kontinuierlich in Nordsee und ab und zu in der Ostsee immer wieder eingesetzt werden. Weitere Störquellen sind beispielsweise auch Bauarbeiten in der See, wie sie jetzt beim Bau der Offshore-Windkraftanlagen erfolgen werden. Da werden Rammen eingesetzt, die diese großen Pfähle in den Untergrund reinrammen.
In den USA ist der Plan der Navy, im Wasser flächendeckend Sonare einzusetzen, vorm Bundesgerichtshof gescheitert. Ein Erfolg für die Naturschützer. Renate Künast will die Schweinswale europaweit schützen. Deshalb sollen Vergrämungsvorrichtungen, so genannte Pinger, für die Stellnetze zur Pflicht werden. Voraussetzungen ist aber, dass die Tiere dadurch nicht zusätzlich gefährdet werden. Deshalb sollen die Forscher in Büsum versuchen, die Wirkung unterschiedlicher Schallquellen im Innohr von Schweinswalen nachzuweisen. Denn eines steht bereits fest. Lärm lässt Nervenzellen absterben oder führt zu Entzündungen. Auch andere Organe können betroffen sein. Ursula Siebert:
Wenn das Tier sich in einer bestimmten Distanz zu der Druckquelle oder Geräuschquelle zum Beispiel bei Explosionen befindet, dann kann es auch neben dem Gehör in allen Luft führenden Organen, das ist insbesondere die Lunge und der Magendarmtrakt zum Reißen von Gewebe kommen.
Das war ein Beifang aus der Ostsee und das passiert leider sehr häufig in dänischen Gewässern, dass die Tiere in Stellnetze geraten, dort nicht mehr rauskommen und dann leider verenden.
Für die Biologin Ilka Hasselmeier ist das schon Routine. Denn immer wieder werden Tiere, wie dieser erst einige Monate alte Schweinswal, in Büsum angeliefert. Jährlich geraten etwa 10.000 dieser Meeressäuger in Nord- und Ostsee in die Stellnetze der Fischer. Dr. Ursula Siebert vom Fachbereich Marine Säuger, geht beim Sezieren nach einem bestimmten Schema vor:
So, jetzt gucken wir uns das hier noch mal an. Alle Körperöffnungen. Hier vorne ist eine kleine Narbe an der Schnauzenspitze. Hier sind verschiedene Netzmarken, die von einem Fischernetz her resultieren. Dann gucken wir uns noch einmal die Bauchseite an. Hier handelt es sich um ein Weibchen. Zitzen werden angeschaut, After und der Nabelbereich.
Obwohl das Tier noch jung ist, hat es bereits Parasiten im Magen. Schadstoffe im Wasser fördern den Parasitenbefall. Die meisten von ihnen, die fettlöslich sind , speichern sich in der Speckschicht und in den Organen der Tiere und werden von dort immer wieder in den Organismus ausgeschwemmt. Der Gesamteindruck dieses Vertreters der neuen Generation von Schweinswalen ist jedoch für Ursula Siebert positiv:
"Das Tier hat sich in einem guten Ernährungszustand befunden. Es hat offensichtlich die Mutter, kurz bevor es in dem Fischernetz gestorben ist, verloren, und hatte ansonsten Überlebenschancen, was den Gesundheitszustand angeht. "
Der Kopfbereich von Schweinswalen ist für die Forscherinnen besonders wichtig. Denn abgesehen vom Gesundheitszustand geht es um das empfindliche Gehör der Tiere und ihre Fähigkeit, akustische Signale auszusenden und als Echo wieder zu empfangen. Mit dieser so genannten Echolokation orientieren sich die Tiere in den Tiefen des Meeres. Schweinswale und andere Walarten können damit aber auch Artgenossen orten. Und natürlich die Fische, von denen sie sich ernähren. Doch Schweinswale schwimmen in die Stellnetze und damit in den Tod. Warum das so ist, will das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Fischerei genauer wissen. Es hat deshalb ein Projekt aufgelegt hat, das in Büsum umgesetzt wird. Klaus Lucke von der Ruhruniversität Bochum arbeitet in Büsum mit. Er weiß, was die Schweinswale in erster Linie in Gefahr bringen kann:
Störfaktoren sind generell sehr laute Geräusche, wie z.B. seismische Untersuchungen, das sind Geräte, die bei der Erdöl- und Erdgasexploration eingesetzt werden. Diese Geräte sind sehr laut und werden nahezu kontinuierlich in Nordsee und ab und zu in der Ostsee immer wieder eingesetzt werden. Weitere Störquellen sind beispielsweise auch Bauarbeiten in der See, wie sie jetzt beim Bau der Offshore-Windkraftanlagen erfolgen werden. Da werden Rammen eingesetzt, die diese großen Pfähle in den Untergrund reinrammen.
In den USA ist der Plan der Navy, im Wasser flächendeckend Sonare einzusetzen, vorm Bundesgerichtshof gescheitert. Ein Erfolg für die Naturschützer. Renate Künast will die Schweinswale europaweit schützen. Deshalb sollen Vergrämungsvorrichtungen, so genannte Pinger, für die Stellnetze zur Pflicht werden. Voraussetzungen ist aber, dass die Tiere dadurch nicht zusätzlich gefährdet werden. Deshalb sollen die Forscher in Büsum versuchen, die Wirkung unterschiedlicher Schallquellen im Innohr von Schweinswalen nachzuweisen. Denn eines steht bereits fest. Lärm lässt Nervenzellen absterben oder führt zu Entzündungen. Auch andere Organe können betroffen sein. Ursula Siebert:
Wenn das Tier sich in einer bestimmten Distanz zu der Druckquelle oder Geräuschquelle zum Beispiel bei Explosionen befindet, dann kann es auch neben dem Gehör in allen Luft führenden Organen, das ist insbesondere die Lunge und der Magendarmtrakt zum Reißen von Gewebe kommen.