Wenn Clay Mitchell, Farmer in Iowa, USA, mit seiner Maissaatmaschine über die Felder zieht, tut er häufig Dinge, die man von einem über die Felder ziehenden Farmer eigentlich nicht erwartet: Er geht während der Fahrt mit seinem Notebook ins Internet, sieht sich den Wetterbericht an, fragt den Füllstand seiner Maissilos ab und richtet eine Reihe von Dingen wie die Silotemperaturen aus der Ferne. Mitchell kann das, denn seine Farm hat ein flächendeckendes Wireless LAN, und das Lenken der Maschine nimmt ihm ein Automat ab, so exakt, dass er im Frühjahr seine Maissaatkörner zentimetergenau in die Streifen legen kann, die er im Herbst zuvor gepflügt und mit einem Düngemittelband versehen hatte. Und das notfalls bei Nacht und Nebel.
Das technische Mirakel wird von einem RTK - für "Real Time Kinematics" - genannten System bewerkstelligt, dem das Global Positioning System zugrunde liegt. Wenn Mitchell einen Feldrand erreicht, muss er die Maschine noch von Hand wenden, es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis ihm die Technik auch das noch abnimmt. Dann könnte er eigentlich eben so gut den Fahrersitz verlassen. Wenn es so weit ist, sagt Ewald Schnug, Leiter des Instituts für Pflanzen- und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig, könnte "Precision Farming", die alte Idee von der Landwirtschaft mit Satellitenortung, auch hierzulande wieder Fahrt aufnehmen:
"Wir sind jetzt an einen Triggerpunkt gekommen, wo wir sagen "Precision Agriculture" kommt und wird sich bezahlen, wenn der letzte Mann vom Acker geht. Das heißt, wenn ich autonome Fahrzeugsteuerungen habe. Und wenn ich dann quasi die Kosten für einen ganzen Mann, Frau oder was auch immer sparen kann, dann kann ich damit erst einmal die Grundfinanzierung des Systems sichern."
Der Einstieg müsste gar nicht allzu hochtechnologisch ausfallen, es könnte fürs erste schon attraktiv sein, monotone Tätigkeiten wie Pflügen zu automatisieren. Schnug:
"Und dann können Sie das stufenweise weiter ausbauen, dann kommt als nächste Stufe vielleicht eine einfache Karte mit pH-Werten hinzu, dann ist Kalkung eine der Maßnahmen, die sich am ehesten noch lohnt, interessanterweise, dann haben Sie so einen Streumechanismus, der gesteuert wird, die Maschine kontrolliert "Wo befinde ich mich?", guckt in der Karte nach "Wieviel Kalk soll ich hier streuen?" und dann werden einfach bestimmte Schieber auf und zu gemacht und das Material entsprechend appliziert."
Precision Farming. In Australien, versichert Heiko Daniel, bei der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Gastwissenschaftler von der australischen University of New England, mache man mit Precision Agriculture gute Erfahrungen bei der Verminderung der Bodenverdichtung, die durch die schweren Landmaschinen verursacht wird. Wenn die nämlich immer in der gleichen Spur fahren, wird nur der Boden unter diesen Bahnen verdichtet, etwa fünf Prozent der Feldfläche. Das Problem: Die Spuren wieder zu finden - ein Fall für die Satellitenpositionierung mit GPS. Daniel:
"Das Problem war halt, dass man früher Zaunpfähle und solche Orientierungsmöglichkeiten hatte. Wenn dann die Flächen sehr groß werden, mehrere Hektar pro Feld, dann hilft es doch, wenn man auf wieder denselben Spuren fährt, die man nach einem Jahr nicht mehr sehen kann. Und GPS-Systeme sind dann sehr nützlich, dem Fahrer auch zu zeigen, wo man fahren sollte und welche Flächen man nicht befahren sollte, und die Erntevorteile, die die Farmer dadurch erzielen, sind doch schon beachtlich."
Für die hierzulande künftig über die Felder ziehenden autonomen Landmaschinen könnte ein weiterer wichtiger Vorteil geltend gemacht werden: Roboter schlafen nicht, können also auch Nachts arbeiten.
Das technische Mirakel wird von einem RTK - für "Real Time Kinematics" - genannten System bewerkstelligt, dem das Global Positioning System zugrunde liegt. Wenn Mitchell einen Feldrand erreicht, muss er die Maschine noch von Hand wenden, es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis ihm die Technik auch das noch abnimmt. Dann könnte er eigentlich eben so gut den Fahrersitz verlassen. Wenn es so weit ist, sagt Ewald Schnug, Leiter des Instituts für Pflanzen- und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig, könnte "Precision Farming", die alte Idee von der Landwirtschaft mit Satellitenortung, auch hierzulande wieder Fahrt aufnehmen:
"Wir sind jetzt an einen Triggerpunkt gekommen, wo wir sagen "Precision Agriculture" kommt und wird sich bezahlen, wenn der letzte Mann vom Acker geht. Das heißt, wenn ich autonome Fahrzeugsteuerungen habe. Und wenn ich dann quasi die Kosten für einen ganzen Mann, Frau oder was auch immer sparen kann, dann kann ich damit erst einmal die Grundfinanzierung des Systems sichern."
Der Einstieg müsste gar nicht allzu hochtechnologisch ausfallen, es könnte fürs erste schon attraktiv sein, monotone Tätigkeiten wie Pflügen zu automatisieren. Schnug:
"Und dann können Sie das stufenweise weiter ausbauen, dann kommt als nächste Stufe vielleicht eine einfache Karte mit pH-Werten hinzu, dann ist Kalkung eine der Maßnahmen, die sich am ehesten noch lohnt, interessanterweise, dann haben Sie so einen Streumechanismus, der gesteuert wird, die Maschine kontrolliert "Wo befinde ich mich?", guckt in der Karte nach "Wieviel Kalk soll ich hier streuen?" und dann werden einfach bestimmte Schieber auf und zu gemacht und das Material entsprechend appliziert."
Precision Farming. In Australien, versichert Heiko Daniel, bei der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Gastwissenschaftler von der australischen University of New England, mache man mit Precision Agriculture gute Erfahrungen bei der Verminderung der Bodenverdichtung, die durch die schweren Landmaschinen verursacht wird. Wenn die nämlich immer in der gleichen Spur fahren, wird nur der Boden unter diesen Bahnen verdichtet, etwa fünf Prozent der Feldfläche. Das Problem: Die Spuren wieder zu finden - ein Fall für die Satellitenpositionierung mit GPS. Daniel:
"Das Problem war halt, dass man früher Zaunpfähle und solche Orientierungsmöglichkeiten hatte. Wenn dann die Flächen sehr groß werden, mehrere Hektar pro Feld, dann hilft es doch, wenn man auf wieder denselben Spuren fährt, die man nach einem Jahr nicht mehr sehen kann. Und GPS-Systeme sind dann sehr nützlich, dem Fahrer auch zu zeigen, wo man fahren sollte und welche Flächen man nicht befahren sollte, und die Erntevorteile, die die Farmer dadurch erzielen, sind doch schon beachtlich."
Für die hierzulande künftig über die Felder ziehenden autonomen Landmaschinen könnte ein weiterer wichtiger Vorteil geltend gemacht werden: Roboter schlafen nicht, können also auch Nachts arbeiten.