Mittwoch, 24. April 2024

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Filmisches Porträt
Autor Houellebecq verliert Prozess gegen Doku

Der französische Autor Michel Houellebecq hat seine Klage gegen das Erscheinen eines filmischen Porträts über ihn verloren.

29.03.2023
    Michel Houellebecq sitzt im Jahr 2020 bei einer Premiere auf einem Stuhl und schaut zur Seite.
    Michel Houellebecq sagt "Ich liebe Pornos". Doch das Ergebnis der Sexdokumentation über ihn rücke ihn in ein falsches Licht, kritisiert er. (imago images / Manuel Cedron)
    Der Film "Episode 27" des Künstlerkollektivs Kirac war als Porno eingestuft worden. Im Trailer dazu ist der Schriftsteller oben ohne im Bett mit einer jungen Frau zu sehen. Houellebecq machte geltend, dass diese Darstellungen seine Reputation beschädigen könnten und er als "Porno-Star" in Misskredit gebracht werden könnte. Ein niederländisches Gericht bezeichnete es nun als nicht nachvollziehbar, dass der Schriftsteller sich an den Dreharbeiten beteiligt hat, wenn er den Film zu problematisch findet. Es wies Houellebecqs Forderung nach einem Verbot des Filmstarts zurück und verurteilte ihn dazu, die Verfahrenskosten von bisher rund 1.400 Euro zu bezahlen. Der Autor bezeichnete die Entscheidung laut seiner Anwältin als "sehr enttäuschend". Er überlege, in Berufung zu gehen. Der Regisseur des Films, Stefan Ruitenbeek, sagte, er wolle nach wie vor ein integeres Porträt Houllebecqs zeichnen und hoffe, dieser werde am Ende mit dem Film zufrieden sein. Der Start des Films ist nach den Querelen zunächst verschoben worden.
    Diese Nachricht wurde am 29.03.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.