
Jabarine, die neben der deutschen auch die israelische Staatsbürgerschaft besitzt, verwies auf Meldungen von Menschenrechtsorganisationen über die Tötung von Palästinensern. Es spielten sich unglaubliche Szenen ab. Menschen würden bei dem Versuch getötet, an ein Sack Mehl zu gelangen.
Kritik an privater Hilfsorganisation
Die Hamburger Journalistin hat zudem persönliche Kontakte im Gazastreifen. Sie kritisiert, dass Israel die private Organisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) mit der Verteilung der Hilfsgüter in dem Küstenstreifen beauftragt hat. "Hier wird eine Bevölkerung von zwei Millionen Menschen quasi in vier militarisierte Verteilungsdepots gelockt, die vom israelischen Militär und von US-Sicherheitsfirmen überwacht werden."
"Jegliche Telekommunikation zeitweise gekappt"
Jabarine zufolge ist es derzeit äußerst schwierig, Menschen im Gazastreifen überhaupt zu erreichen. "Israel hat zwischenzeitlich das Internet und jegliche Telekommunikation gekappt." Es habe über Social Media weltweit einen Spendenaufruf für sogenannte E-Sims gegeben. Dabei handelt es sich um elektronische Handy-Sim-Karten, die über einen Code aktiviert werden. "So können sich die Menschen zum Beispiel über das ägyptische Netz ins Internet einloggen." Wenn man jemanden erreiche, gebe es in den Gesprächen nur ein Thema: Hunger. Die Menschen versuchten, zu überleben, erläuterte Jabarine.
Die Autorin betonte zugleich, dass die Palästinenser nicht mit Unterstützung rechneten. Ihnen sei in den vergangenen Monaten bewusst geworden, dass etwa das iranische Regime vor allem an sein eigenes Überleben denke.
Diese Nachricht wurde am 21.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.