Die Regeln dieser Welt wollen es, dass Schriftsteller verhaftet und gefoltert werden. Nicht weil sie etwas Kriminelles tun, sondern weil sie als Chronisten wider Willen von den kriminellen Taten anderer - zumeist der Regierungen - berichten.
Aziz al-Syed Jasim aber wird seit Jahren drangsaliert, weil er sich weigert, ein Buch zu schreiben.
Aziz Jasim wurde 1942 im Irak geboren. Seit seinem 15. Lebensjahr veröffentlichte er Kurzgeschichten und Artikel.
Aziz wurde das erste Mal 1959 festgenommen, als General Qassim gegen die Monarchie putschte; und dann wieder 1963, als erneut ein General gegen seinen Vorgänger putschte - beide Male wegen seiner Veröffentlichungen. Seit seiner Freilassung 1963 ist Aziz Mitglied der Ba'ath Partei, die noch heute im Irak herrscht.
Als 1968 die Ba'ath Partei siegreich putschte, zog es den Autor nach Baghdad; im Jahr darauf heiratete er. Seine Frau lebt noch heute mit ihren sieben Kindern in der Hauptstadt.
In den darauffolgenden Jahren arbeitete Aziz für mehrere Zeitschriften, zuletzt als Chefredakteuer der Zeitschrift 'Labour Voice'. Er verlor diesen Posten 1978, als er für zwei Jahre unter Hausarrest gestellt wurde;
In dieser Zeit stieg Saddam Hussein zum Alleinherrscher im Irak auf.
Inzwischen hatte Aziz mehr als 45 Bücher herausgebracht; darunter auch wissenschaftliche Studien über die Lage der Kurden im Irak - ein Tabu, an das kaum einer vor ihm zu rühren wagte - und über die Situation der Frauen im arabischen Raum.
Zwischen 1988 und 1989 wurde Aziz wiederholt verhaftet und wieder freigelassen - wie üblich ohne eine offizielle Anklage. Im Jahr 1989 wurde er durch Spezialeinheiten Saddam Husseins festgenommen.
Aziz al-Syed Jasim blieb mehr als ein Jahr im Gefängnis, bis er vier Bücher geschrieben hatte, die alle Saddam Hussein als den großen Führer priesen. Wir können nur ahnen, unter welchen Umständen dieser Bücher entstanden sind.
Denn bald nach seiner Freilassung schrieb Aziz ein für die Regierung und den weisen Führer weniger schmeichelhaftes Werk mit dem Titel 'Der Hahn und andere Geschichten. Das Buch konnte nur in Ägypten veröffentlicht werden; doch schon allein dieser Erscheinungsort ist im Irak kompromittierend.
Nach der Invasion der irakischen Armee in Kuwait 1990 veröffentlichte Aziz einen Offenen Brief, der die innenpolitische Krise im Irak beim Namen nannte.
Am 14. April 1991 wurde Aziz Jasim festgenommen. Seither fehlt jede konkrete Spur von ihm. Obgleich es für seine Festnahme Augenzeugen gibt, weigert sich die irakische Regierung, die Verhaftung zuzugeben.
Unbestätigten Berichten zufolge, ist die Gesundheit von Aziz angeschlagen, er soll Diabetes- und Herzprobleme haben. 1994 war sein Zustand so schlecht, dass selbst seine Peiniger sich gezwungen sahen, ihn für eine gewisse Zeit in ein Militärhospital zu verlegen.
Danach wurde Aziz regelmäßig im Hautquartier des Geheimdienstes in Bagdad gesehen. Noch hat Aziz al-Syem Jasim kein neues Buch auf Saddam Hussein geschrieben.
Inzwischen aber hat der Diktator selbst einen Roman mit autobiographischem Charakter veröffentlicht, der im Irak ein absoluter Bestseller wurde.
Ein Beitrag von SAID, dem Präsidenten des P.E.N. Zentrums Deutschland. Die Reihe Autoren im Gefängnis wird am jeweils ersten Montag eines Monats fortgesetzt.
Aziz al-Syed Jasim aber wird seit Jahren drangsaliert, weil er sich weigert, ein Buch zu schreiben.
Aziz Jasim wurde 1942 im Irak geboren. Seit seinem 15. Lebensjahr veröffentlichte er Kurzgeschichten und Artikel.
Aziz wurde das erste Mal 1959 festgenommen, als General Qassim gegen die Monarchie putschte; und dann wieder 1963, als erneut ein General gegen seinen Vorgänger putschte - beide Male wegen seiner Veröffentlichungen. Seit seiner Freilassung 1963 ist Aziz Mitglied der Ba'ath Partei, die noch heute im Irak herrscht.
Als 1968 die Ba'ath Partei siegreich putschte, zog es den Autor nach Baghdad; im Jahr darauf heiratete er. Seine Frau lebt noch heute mit ihren sieben Kindern in der Hauptstadt.
In den darauffolgenden Jahren arbeitete Aziz für mehrere Zeitschriften, zuletzt als Chefredakteuer der Zeitschrift 'Labour Voice'. Er verlor diesen Posten 1978, als er für zwei Jahre unter Hausarrest gestellt wurde;
In dieser Zeit stieg Saddam Hussein zum Alleinherrscher im Irak auf.
Inzwischen hatte Aziz mehr als 45 Bücher herausgebracht; darunter auch wissenschaftliche Studien über die Lage der Kurden im Irak - ein Tabu, an das kaum einer vor ihm zu rühren wagte - und über die Situation der Frauen im arabischen Raum.
Zwischen 1988 und 1989 wurde Aziz wiederholt verhaftet und wieder freigelassen - wie üblich ohne eine offizielle Anklage. Im Jahr 1989 wurde er durch Spezialeinheiten Saddam Husseins festgenommen.
Aziz al-Syed Jasim blieb mehr als ein Jahr im Gefängnis, bis er vier Bücher geschrieben hatte, die alle Saddam Hussein als den großen Führer priesen. Wir können nur ahnen, unter welchen Umständen dieser Bücher entstanden sind.
Denn bald nach seiner Freilassung schrieb Aziz ein für die Regierung und den weisen Führer weniger schmeichelhaftes Werk mit dem Titel 'Der Hahn und andere Geschichten. Das Buch konnte nur in Ägypten veröffentlicht werden; doch schon allein dieser Erscheinungsort ist im Irak kompromittierend.
Nach der Invasion der irakischen Armee in Kuwait 1990 veröffentlichte Aziz einen Offenen Brief, der die innenpolitische Krise im Irak beim Namen nannte.
Am 14. April 1991 wurde Aziz Jasim festgenommen. Seither fehlt jede konkrete Spur von ihm. Obgleich es für seine Festnahme Augenzeugen gibt, weigert sich die irakische Regierung, die Verhaftung zuzugeben.
Unbestätigten Berichten zufolge, ist die Gesundheit von Aziz angeschlagen, er soll Diabetes- und Herzprobleme haben. 1994 war sein Zustand so schlecht, dass selbst seine Peiniger sich gezwungen sahen, ihn für eine gewisse Zeit in ein Militärhospital zu verlegen.
Danach wurde Aziz regelmäßig im Hautquartier des Geheimdienstes in Bagdad gesehen. Noch hat Aziz al-Syem Jasim kein neues Buch auf Saddam Hussein geschrieben.
Inzwischen aber hat der Diktator selbst einen Roman mit autobiographischem Charakter veröffentlicht, der im Irak ein absoluter Bestseller wurde.
Ein Beitrag von SAID, dem Präsidenten des P.E.N. Zentrums Deutschland. Die Reihe Autoren im Gefängnis wird am jeweils ersten Montag eines Monats fortgesetzt.