Die Meinung seines Präsidenten, dass ein heute geborenes Kind vielleicht eines Tages mit einem Wasserstoff getriebenen Auto fahren wird, teilt der US-Physiker Steve Winkelman nicht. Verlasse man sich allein auf neue Technologien, dann werde sich die Welt noch lange weiter erwärmen, ist der Klimaforscher überzeugt: "Bis Autos mit Wasserstoff-Antrieb dominieren, vergehen meiner Meinung nach eher noch 25 oder sogar 40 Jahre." Ein Beispiel ist etwa das so genannte Drei-Liter-Auto, das von nur wenigen Verbrauchern angenommen wird. Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb und ohne Kohlendioxid-Abgase bleiben indes weiter eine Vision, deren Umsetzung Jahrzehnte in der Zukunft liegt. Steve Winkelman und zahlreiche Kollegen fordern deshalb, die Klimabelastung durch den Autoverkehr auf andere Weise zu senken: nämlich bei der Stadtplanung. "Trends zeigen, dass die zurückgelegten Kilometer noch stärker gestiegen sind als der Kraftstoff-Verbrauch. Dieses Problem kriegen wir nicht in Griff, ohne uns Gedanken über eine andere Stadtplanung zu machen", konstatiert der für das Zentrum für Luftreinhaltungspolitik in New York tätige Experte.
Einige Städte gehen auf diesem Weg bereits voran. So etwa Bogotá, wo mehr als vier Millionen Menschen leben. Die Hauptstadt Kolumbiens sperrt an Sonntagen die Hauptzufahrtsstraßen für den Verkehr. Selbst werktags wurden Autos schon komplett aus der Innenstadt verbannt - ohne, dass das Geschäftsleben zusammenbrach. Doch dahinter steckt nicht einfach ein radikales Fahrverbot, sondern vielmehr ein neues Verkehrskonzept, erläutert Winkelman "In Bogotá wurde ein besonderes Schnellbus-System aufgebaut, das ähnlich funktioniert wie eine S-Bahn. Die Busse fahren im ganzen Stadtgebiet auf speziellen Spuren. Daneben wurde ein Fahrradweg-Ring um die City gebaut." Die Radikal-Therapie des Stadtklimas wurde von den Einwohnern angenommen – sie stiegen zuhauf vom Auto auf Busse und Fahrräder um. Bogota sei ein Vorbild für andere Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern, meint Steve Winkelman. Doch mehr noch: Ab dem Jahr 2015, so entschieden die Bewohner selbst, soll die City von Bogotá dauerhaft autofrei sein.
Vereinzelt tauchen inzwischen auch in Industriestaaten alternative Stadtplanungs-Konzepte auf. Beispielsweise fließen im US-Bundesstaat Maryland staatliche Zuschüsse nur noch in so genannte "bevorzugte Förderzonen" in der Nähe von Bahnhöfen und Einkaufszentren. Neuer Wohnraum soll demnach nur noch dort geschaffen werden, wo bereits eine Nahverkehrs-Anbindung und lokale Einkaufsmöglichkeiten bestehen. Das verkürzt oder vermeidet gar Fahrten im Auto. Verschiedene europäische Lösungen versuchen, die so genannte Car-Sharing-Quote oder der Anteil von Stadtbussen, die mit alternativen Kraftstoffen laufen, zu erhöhen. Besonders erfolgreich bei der Reduzierung von Kraftfahrzeugemissionen sei London, berichtet Verkehrsingenieur Peder Jensen von der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen. Denn Autofahrer, die tagsüber in die City wollen, müssen dafür stolze fünf Pfund berappen. "In den ersten drei Monaten ging der Londoner Innenstadtverkehr um rund 20 Prozent zurück." Stattdessen investierten die Besucher lieber in eine Busfahrkarte.
[Quelle: Volker Mrasek]
Einige Städte gehen auf diesem Weg bereits voran. So etwa Bogotá, wo mehr als vier Millionen Menschen leben. Die Hauptstadt Kolumbiens sperrt an Sonntagen die Hauptzufahrtsstraßen für den Verkehr. Selbst werktags wurden Autos schon komplett aus der Innenstadt verbannt - ohne, dass das Geschäftsleben zusammenbrach. Doch dahinter steckt nicht einfach ein radikales Fahrverbot, sondern vielmehr ein neues Verkehrskonzept, erläutert Winkelman "In Bogotá wurde ein besonderes Schnellbus-System aufgebaut, das ähnlich funktioniert wie eine S-Bahn. Die Busse fahren im ganzen Stadtgebiet auf speziellen Spuren. Daneben wurde ein Fahrradweg-Ring um die City gebaut." Die Radikal-Therapie des Stadtklimas wurde von den Einwohnern angenommen – sie stiegen zuhauf vom Auto auf Busse und Fahrräder um. Bogota sei ein Vorbild für andere Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern, meint Steve Winkelman. Doch mehr noch: Ab dem Jahr 2015, so entschieden die Bewohner selbst, soll die City von Bogotá dauerhaft autofrei sein.
Vereinzelt tauchen inzwischen auch in Industriestaaten alternative Stadtplanungs-Konzepte auf. Beispielsweise fließen im US-Bundesstaat Maryland staatliche Zuschüsse nur noch in so genannte "bevorzugte Förderzonen" in der Nähe von Bahnhöfen und Einkaufszentren. Neuer Wohnraum soll demnach nur noch dort geschaffen werden, wo bereits eine Nahverkehrs-Anbindung und lokale Einkaufsmöglichkeiten bestehen. Das verkürzt oder vermeidet gar Fahrten im Auto. Verschiedene europäische Lösungen versuchen, die so genannte Car-Sharing-Quote oder der Anteil von Stadtbussen, die mit alternativen Kraftstoffen laufen, zu erhöhen. Besonders erfolgreich bei der Reduzierung von Kraftfahrzeugemissionen sei London, berichtet Verkehrsingenieur Peder Jensen von der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen. Denn Autofahrer, die tagsüber in die City wollen, müssen dafür stolze fünf Pfund berappen. "In den ersten drei Monaten ging der Londoner Innenstadtverkehr um rund 20 Prozent zurück." Stattdessen investierten die Besucher lieber in eine Busfahrkarte.
[Quelle: Volker Mrasek]