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Axel Springer profitiert von starkem Onlinegeschäft

Der Medienkonzern Axel Springer gibt unter anderem die "Bild"-Zeitung oder auch die "Welt" heraus - doch als Geschäft der Zukunft gelten die Onlineaktivitäten. Das wurde heute auch bei Vorlage der Halbjahresbilanz deutlich.

Von Dieter Nürnberger | 08.08.2012
    Ein Plus von 6,2 Prozent beim Konzernumsatz im ersten Halbjahr - Grund genug für den Axel-Springer-Konzern von einem profitablen Wachstum zu sprechen. Waren es im Vergleichszeitraum vor einem Jahr noch 1,52 Milliarden Euro Umsatz, so sind es 2012 1,62 Milliarden. Gute Zahlen also - doch eine Ziffer überragt die Halbjahresbilanz: Die digitalen Angebote des Springerverlags erwiesen sich als die Wachstumstreiber für das Gesamtgeschäft, hier stieg die Rendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf mehr als 20 Prozent. Die digitalen Verlagsangebote, zu denen neben den Webseiten der gedruckten Titel auch vor allem Stellen- und Immobilienmarktportale gehören, werden somit immer rentabler. Für Mathias Döpfner, den Vorstandschef der Springer AG, ein Beleg dafür, dass sich das digitale Geschäft erfolgreich entwickelt. Der Verlag werde somit langfristig und verstärkt Strukturen und Geschäftsmodelle konsequent an die neue Mediennutzung anpassen. Allein bei den digitalen Medien gab es ein Umsatzplus von über 24 Prozent auf nunmehr rund 540 Millionen Euro.

    Eine Wachstumsquote, hinter der die traditionellen Printprodukte von Springer allerdings deutlich hinterherhinken: So gab es bei den nationalen Zeitungen gerade noch ein Umsatzplus von 0,8 Prozent, bei den inländischen Zeitschriften sogar ein Minus von einem Prozent. Besonders hoch fiel das Minus bei den ausländischen Printangeboten aus: Hier beträgt der Umsatz nur noch knapp 220 Millionen Euro - ein Minus von 7,3 Prozent.

    Für das gesamte Geschäftsjahr 2012 bleibt Vorstandschef Döpfner bei seiner Prognose, dass es einen Anstieg der Konzernerlöse im einstelligen%bereich geben werde. Allerdings nur unter der Annahme, dass es zu keiner signifikanten konjunkturellen Eintrübung komme. Langfristig geht der Springerkonzern davon aus, dass die steigenden Erlöse bei den digitalen Medien leicht rückläufige Einnahmen im traditionellen Printgeschäft mehr als nur kompensieren werden. Mittlerweile entfallen mehr als die Hälfte der Werbeerlöse auf digitale Angebote.