Literatur
Ayse Irem gewinnt Deutsche Meisterschaft im Poetry Slam

Ayse Irem aus Nordrhein-Westfalen ist neue deutschsprachige Meisterin im Poetry Slam. Die 26-Jährige setzte sich beim diesjährigen Wettbewerb gegen 80 Konkurrentinnen und Konkurrenten durch und bekam am Ende Standing Ovations von den rund 1.800 Zuhörern in der Chemnitzer Stadthalle.

    Das Bild zeigt Ayse Irem in der Stadthalle in Chemnitz beim Finale der 29. Deutschen Meisterschaften im Poetry-Slam. Sie steht auf der Bühne hinter einem Mikrofon und hält während ihrer Präsentation ihr Handy in der Hand. Der Hintergrund ist dunkel.
    Ayse Irem hat sich im Finale der deutschsprachigen Meisterschaft im Poetry Slam in Chemnitz den Titel geholt. (picture alliance / dpa / Sebastian Willnow)
    Vier Tage lang haben die Besten der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene in Chemnitz gerungen. Am Ende setzte sich Ayse Irem im Einzelwettbewerb durch. Sie war für "i,Slam" angetreten, ein Netzwerk muslimischer Poetry Slammer.

    Das Gefühl, "nie weiß genug zu sein"

    In ihren kämpferischen Texten thematisiert die studierte Architektin Alltagsrassismus in Deutschland und das Gefühl, "nie weiß genug" zu sein. Platz zwei und drei hinter Irem belegten Julius Althoetmar aus Bayern und Lia Hartl aus Österreich. 
    Der Dichterwettstreit wurde in einem Einzel- und einem Team-Wettbewerb ausgetragen. Im Team-Finale hatte sich am Freitagabend das Duo Wortwin & Slamson aus Berlin unter acht Finalisten durchgesetzt. Laut den Veranstaltern sicherte sich das Duo seinen dritten Team-Titel durch sprachliche Originalität, präzises Timing und mitreißende Bühnenpräsenz.

    Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern

    Die Meisterschaft wurde zum 29. Mal ausgetragen. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Belgien, Liechtenstein und Luxemburg. Poetry Slams haben im deutschsprachigen Raum eine große Fangemeinde, vor allem in großen Städten werden regelmäßig solche Wettkämpfe ausgetragen. Zu bisherigen Finalisten der deutschsprachigen Meisterschaft gehören bekannte Namen wie Hazel Brugger und Marc-Uwe Kling.
    Beim Poetry Slam tragen Autorinnen und Autoren selbst verfasste Texte auf einer Bühne vor und stellen sich dem Urteil des Publikums. Die Texte können kritisch, lustig, politisch und auch persönlich sein. Dabei müssen sich die Vortragenden an ein Zeitlimit halten. Während Hilfsmittel wie Kostüme oder Requisiten tabu sind, darf mit Mimik und Gestik gearbeitet und der Text auch gerappt werden. 
    Diese Nachricht wurde am 02.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.