
Vier Tage lang haben die Besten der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene in Chemnitz gerungen. Am Ende setzte sich Ayse Irem im Einzelwettbewerb durch. Sie war für "i,Slam" angetreten, ein Netzwerk muslimischer Poetry Slammer.
Das Gefühl, "nie weiß genug zu sein"
In ihren kämpferischen Texten thematisiert die studierte Architektin Alltagsrassismus in Deutschland und das Gefühl, "nie weiß genug" zu sein. Platz zwei und drei hinter Irem belegten Julius Althoetmar aus Bayern und Lia Hartl aus Österreich.
Der Dichterwettstreit wurde in einem Einzel- und einem Team-Wettbewerb ausgetragen. Im Team-Finale hatte sich am Freitagabend das Duo Wortwin & Slamson aus Berlin unter acht Finalisten durchgesetzt. Laut den Veranstaltern sicherte sich das Duo seinen dritten Team-Titel durch sprachliche Originalität, präzises Timing und mitreißende Bühnenpräsenz.
Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern
Die Meisterschaft wurde zum 29. Mal ausgetragen. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Belgien, Liechtenstein und Luxemburg. Poetry Slams haben im deutschsprachigen Raum eine große Fangemeinde, vor allem in großen Städten werden regelmäßig solche Wettkämpfe ausgetragen. Zu bisherigen Finalisten der deutschsprachigen Meisterschaft gehören bekannte Namen wie Hazel Brugger und Marc-Uwe Kling.
Beim Poetry Slam tragen Autorinnen und Autoren selbst verfasste Texte auf einer Bühne vor und stellen sich dem Urteil des Publikums. Die Texte können kritisch, lustig, politisch und auch persönlich sein. Dabei müssen sich die Vortragenden an ein Zeitlimit halten. Während Hilfsmittel wie Kostüme oder Requisiten tabu sind, darf mit Mimik und Gestik gearbeitet und der Text auch gerappt werden.
Diese Nachricht wurde am 02.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
