Armin Himmelrath: Sie wurde zunächst einmal bestätigt und besonders deutlich für die Seite der Studienangebote, da wurden jetzt die aktuellen Zahlen vorgelegt und da kann man sagen, ist ein Viertel des Weges zurückgelegt. Knapp 25 Prozent der Studiengänge sind mittlerweile Bachelor- und Masterangebote, genau sind das 2561 in diesem Wintersemester, was jetzt anfängt. Das ist schon eine relativ große Zahl, und das heißt, dass mit dieser steigenden Zahl der Studienangebote natürlich auch die Zahl der Absolventen jetzt sukzessive zunimmt, jedes Halbjahr, jedes Semester, wenn wieder ein paar fertig sind. Seit 2002, also vor gut zwei Jahren, haben wir jetzt relevante Zahlen von Bachelorabsolventen auf dem Markt, weil vorher ja die Studienangebote gar nicht da in der Breite waren. Man kann sagen, genaue Zahlen gibt es da zwar nicht, aber einige Tausend werden es wohl mittlerweile sein, die auf dem Arbeitsmarkt sind. Auf dieser Tagung gestern wurde eine Studie des Hochschulinformationssystems aus Hannover vorgestellt und die besagt, gerade wenn man an den Fachhochschulen guckt, ein Drittel der Bachelorabsolventen unmittelbar nach dem Bachelorabschluss in den Beruf wechselt. An den Universitäten ist diese Zahl deutlich schlechter, da sind es nur 15 Prozent, aber, sagen die Forscher vom Hochschulinformationssystem HIS, das liegt auch daran, dass viele, die an den Universitäten einen Bachelorstudiengang belegen, eigentlich schon im Hinterkopf haben, dass sie danach direkt mit einem Masterstudiengang weitermachen. Die stehen im Grunde dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung. Das Interessanteste allerdings an der HIS-Studie ist, dass 98 Prozent, also fast schon sozialistische Ergebnisse, der Bachelorabsolventen im Nachhinein gesagt haben, wir würden wieder das selbe Fach und auf den selben Abschluss hin studieren. Da ist eine riesige Zufriedenheit.
Maleike: Die drei genannten Organisationen hatten den Bachelor ja auch mit einer besonderen Kampagne unterstützt, darüber haben wir berichtet. "Bachelor welcome", also: "Willkommen Bachelor" hieß sie. Welche Gründe wurden denn außer dieser Kampagne dafür genannt, dass Bachelor und Master sich in den Firmenköpfen jetzt endlich festschreiben?
Himmelrath: Dieses unablässige Trommeln - das ist wohl schon ein ganz, ganz wichtiger Aspekt gewesen, dass ständig immer wieder auf Konferenzen darauf hingewiesen wurde, ihr, die Wirtschaft, müsst doch jetzt auch sehen, dass wir euch da etwas liefern, ein neues Produkt sozusagen, ein Abschlussprodukt, das ihr nehmen müsst. Zweiter wichtiger Grund, der gestern noch mal genannt wurde: Wenn die Unternehmen gute Erfahrungen machen mit ihrem ersten Bachelor, ihrem ersten Master, dann ist das so eine Art Dominoeffekt, dann stellen sie natürlich auch immer mehr ein. Das gilt mittlerweile auch für kleinere Unternehmen nach der HIS-Studie, da kam raus, dass es gar nicht mehr so ist, dass bei den kleinen Unternehmen große Skepsis herrscht, sondern die stellen im Grunde anteilsmäßig genauso viele Bachelor ein wie die Großunternehmen. Von daher hat sich das ein bisschen verschoben, und die bessere Akzeptanz schlägt langsam aber sicher auch auf die einzelnen Fachbereiche an den Hochschulen durch. Da sind wir sozusagen mit auf der Angebotsseite, von der Studienseite her, und zwar vor allem auch in den Fächern und den Hochschulen, die eher zu den Reformverweigerern bisher gehörten, etwa Chemiker und Ingenieure, die haben ja immer so ein bisschen skeptisch darauf reagiert. Ekkehard Winter vom Stifterverband erklärt dazu:
Bei den Universitäten sind wir noch gar nicht soweit, dass wir da sehr viele Absolventen hätten. Aber auch die Ingenieurfakultäten stellen sich jetzt sehr stark darauf ein. Es gibt jetzt auch eine Arbeitsgruppe, wo der Stifterverband mitwirkt von allen großen Universitäten, die Ingenieure ausbilden, die sich sagen, wir wollen das Niveau des deutschen Diplomingenieurs halten und uns international noch besser aufstellen im Rahmen dieser gestuften Studiengänge. Etwa wie die ETH Zürich das als großes Vorbild in Europa ja auch gemacht hat.
Das heißt, man merkt, da sind schon neue Perspektiven auch in diesen "Problemfachbereichen". Das ist sicher kein Zufall, dass heute in Berlin an der Technischen Universität eine zweite Tagung stattgefunden hat, die genau danach gefragt hat, ob sich denn der Bachelor tatsächlich zum neuen Standardabschluss für Ingenieure und Ingenieurwissenschaften eignet. Vor ein paar Jahren wäre die Antwort sicher noch ein klares Nein gewesen aus allen ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten. Heute hört es sich eher so an, dass man sagt, es kommt darauf an und wir müssen sehen, dass wir ein richtiges Konzept machen.
Maleike: Was sagen denn die Bachelorabsolventen selbst zu diesen Entwicklungen? Die hören das wahrscheinlich ja gerne, aber das ist ja auch eine völlig veränderte Situation für die?
Himmelrath: Die kommen sich ein bisschen so wie die Elite vor, werden natürlich entsprechend von den Verbänden, die diese Tagungen veranstalten auch hofiert und unterstützt. Einer von ihnen, von diesen Bachelorabsolventen ist Christopher Käsbach. Er hat mit 24 vor zwei Jahren seinen Bachelorabschluss in Informationstechnologie an der Fachhochschule Nürnberg gemacht und danach bei einem Hersteller für medizinische Geräte angefangen. Christopher Käsbach bestätigt im Grunde voll die Ergebnisse dieser HIS-Studie, die ja eine ganz große Zufriedenheit bei den Bachelorabsolventen mit ihrer Fächerwahl festgestellt hat:
Im Vordergrund stand die kurze Studiendauer, bei mir waren es sechs Semester, des weiteren finde ich dieses, ich nenne es Baukastenprinzip, Bachelor, Master äußerst interessant dahingehend, dass ich jetzt sage, ich möchte Ingenieurswissen haben als Basisausstattung, sage ich mal, und des weiteren dann nach einer gewissen Zeit an Berufserfahrung, mich vielleicht in Richtung Business Administration vertiefen oder weiterbilden.
Maleike: Die drei genannten Organisationen hatten den Bachelor ja auch mit einer besonderen Kampagne unterstützt, darüber haben wir berichtet. "Bachelor welcome", also: "Willkommen Bachelor" hieß sie. Welche Gründe wurden denn außer dieser Kampagne dafür genannt, dass Bachelor und Master sich in den Firmenköpfen jetzt endlich festschreiben?
Himmelrath: Dieses unablässige Trommeln - das ist wohl schon ein ganz, ganz wichtiger Aspekt gewesen, dass ständig immer wieder auf Konferenzen darauf hingewiesen wurde, ihr, die Wirtschaft, müsst doch jetzt auch sehen, dass wir euch da etwas liefern, ein neues Produkt sozusagen, ein Abschlussprodukt, das ihr nehmen müsst. Zweiter wichtiger Grund, der gestern noch mal genannt wurde: Wenn die Unternehmen gute Erfahrungen machen mit ihrem ersten Bachelor, ihrem ersten Master, dann ist das so eine Art Dominoeffekt, dann stellen sie natürlich auch immer mehr ein. Das gilt mittlerweile auch für kleinere Unternehmen nach der HIS-Studie, da kam raus, dass es gar nicht mehr so ist, dass bei den kleinen Unternehmen große Skepsis herrscht, sondern die stellen im Grunde anteilsmäßig genauso viele Bachelor ein wie die Großunternehmen. Von daher hat sich das ein bisschen verschoben, und die bessere Akzeptanz schlägt langsam aber sicher auch auf die einzelnen Fachbereiche an den Hochschulen durch. Da sind wir sozusagen mit auf der Angebotsseite, von der Studienseite her, und zwar vor allem auch in den Fächern und den Hochschulen, die eher zu den Reformverweigerern bisher gehörten, etwa Chemiker und Ingenieure, die haben ja immer so ein bisschen skeptisch darauf reagiert. Ekkehard Winter vom Stifterverband erklärt dazu:
Bei den Universitäten sind wir noch gar nicht soweit, dass wir da sehr viele Absolventen hätten. Aber auch die Ingenieurfakultäten stellen sich jetzt sehr stark darauf ein. Es gibt jetzt auch eine Arbeitsgruppe, wo der Stifterverband mitwirkt von allen großen Universitäten, die Ingenieure ausbilden, die sich sagen, wir wollen das Niveau des deutschen Diplomingenieurs halten und uns international noch besser aufstellen im Rahmen dieser gestuften Studiengänge. Etwa wie die ETH Zürich das als großes Vorbild in Europa ja auch gemacht hat.
Das heißt, man merkt, da sind schon neue Perspektiven auch in diesen "Problemfachbereichen". Das ist sicher kein Zufall, dass heute in Berlin an der Technischen Universität eine zweite Tagung stattgefunden hat, die genau danach gefragt hat, ob sich denn der Bachelor tatsächlich zum neuen Standardabschluss für Ingenieure und Ingenieurwissenschaften eignet. Vor ein paar Jahren wäre die Antwort sicher noch ein klares Nein gewesen aus allen ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten. Heute hört es sich eher so an, dass man sagt, es kommt darauf an und wir müssen sehen, dass wir ein richtiges Konzept machen.
Maleike: Was sagen denn die Bachelorabsolventen selbst zu diesen Entwicklungen? Die hören das wahrscheinlich ja gerne, aber das ist ja auch eine völlig veränderte Situation für die?
Himmelrath: Die kommen sich ein bisschen so wie die Elite vor, werden natürlich entsprechend von den Verbänden, die diese Tagungen veranstalten auch hofiert und unterstützt. Einer von ihnen, von diesen Bachelorabsolventen ist Christopher Käsbach. Er hat mit 24 vor zwei Jahren seinen Bachelorabschluss in Informationstechnologie an der Fachhochschule Nürnberg gemacht und danach bei einem Hersteller für medizinische Geräte angefangen. Christopher Käsbach bestätigt im Grunde voll die Ergebnisse dieser HIS-Studie, die ja eine ganz große Zufriedenheit bei den Bachelorabsolventen mit ihrer Fächerwahl festgestellt hat:
Im Vordergrund stand die kurze Studiendauer, bei mir waren es sechs Semester, des weiteren finde ich dieses, ich nenne es Baukastenprinzip, Bachelor, Master äußerst interessant dahingehend, dass ich jetzt sage, ich möchte Ingenieurswissen haben als Basisausstattung, sage ich mal, und des weiteren dann nach einer gewissen Zeit an Berufserfahrung, mich vielleicht in Richtung Business Administration vertiefen oder weiterbilden.