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Baden-Württemberg plant Rückkehr zu neunjährigem Gymnasium

Baden-Württemberg will ein neues Modell für ein neunjähriges Gymnasium erarbeiten. Das geht aus einem Beschluss der grün-schwarzen Regierungskoalition hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    Baden-Württemberg, Stuttgart: Unterstützer der Elternintiative "G9 Jetzt! BW" stehen mit Kartons, in denen sich Unterschriftenlisten befinden, vor dem Eingang des Bürger- und Medienzentrum des Landtags von Baden-Württemberg.
    Elterninitiative zum Volksantrag "G9 Jetzt! BW" (Archivbild). (Marijan Murat/dpa)
    Man werde jetzt keine Schnellschüsse machen "oder einfach zum G9 der 1990er-Jahre zurückkehren", sagte Ministerpräsident Kretschmann in Stuttgart. Man werde eine Lösung erarbeiten, "die den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird und die Empfehlungen des Bürgerforums aufgreift", erklärte der Grünen-Politiker weiter. Dabei sollen laut Landesregierung auch die möglichen Auswirkungen auf andere Schularten berücksichtigt werden. Zudem müsse die Finanzlage im Blick behalten werden.

    Bürgerforum zu Zukunft des Gymnasiums empfahl Rückkehr zu G9

    Am Montag hatte ein von der Landesregierung eingerichtetes Bürgerforum zur Zukunft des Gymnasiums eine Rückkehr zum sogenannten G9 empfohlen. Zudem will eine Elterninitiative die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in Baden-Württemberg erzwingen. Für einen Volksantrag hatten die Initiatoren mehr als 100.000 Unterschriften eingesammelt und an den Landtag übergeben.
    Derzeit ist in dem Bundesland das achtjährige Gymnasium Standard. Es war einst eingeführt worden, um die Schüler international wettbewerbsfähiger zu machen. G9 gibt es laut Deutscher Presse-Agentur nur noch als Modellprojekt an 44 staatlichen Schulen und an einigen Privatschulen.