Sonntag, 19. Mai 2024

Nach Militärputsch
Deutsche Reisewarnung für Niger - Frankreich beginnt mit Evakuierung

Knapp eine Woche nach dem Militärputsch im Niger hat Frankreich damit begonnen, seine Staatsbürger aus dem westafrikanischen Land auszufliegen. Eine erste Evakuierungs-Maschine startete mit mehr als 260 Menschen an Bord in Niamey, wie Frankreichs Außenministerin Colonna mitteilte.

03.08.2023
    Ein Airbus der französischen Luftwaffe ist auf dem internationalen Flughafen von Niamey zu sehen.
    Frankreich beginnt Evakuierung seiner Staatsbürger aus dem Niger (Generalstab der französischen Ar)
    Es soll sich überwiegend um Franzosen handeln. Auch Italien und Spanien bereiten eine Evakuierungsmission vor. Das Auswärtige Amt hatte zuvor eine Reisewarnung für das westafrikanische Land ausgesprochen. Alle deutschen Staatsangehörigen im Niger sollten prüfen, ob ihr Aufenthalt weiter zwingend notwendig sei und gegebenenfalls die nächste Ausreisemöglichkeit nutzen.
    Eine eigene Evakuierungsaktion ist nicht geplant, Deutsche können aber mit französischen Flugzeugen mitfliegen. Bundesaußenministerin Baerbock dankte Frankreich für das Angebot. Aktuell halten sich knapp 100 deutsche Zivilisten in Niger auf. Die deutsche Botschaft in Niamey wird den Angaben zufolge weiterarbeiten.
    In der vergangenen Woche hatte das Militär geputscht und den seit 2021 amtierenden Präsidenten Bazoum festgesetzt. Nach Mali und Burkina Faso ist Niger der dritte Staat in der Sahelzone, der seit 2020 einen Putsch erlebt hat. Die Militärregimes von Burkina Faso und Mali warnten das westafrikanische Staatenbündnis ECOWAS vor einem Eingreifen im Niger als Reaktion auf den dortigen Putsch. Eine solche Operation würde als „Kriegserklärung“ gewertet.
    Diese Nachricht wurde am 01.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.