Sonntag, 19. Mai 2024

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Irak
Baerbock erinnert in Bagdad an Schicksal der Jesiden

Bundesaußenministerin Baerbock hat im Irak an die Verfolgung der Volksgruppe der Jesiden durch die IS-Terrormiliz erinnert. Sie sagte bei einem Besuch in der Hauptstadt Bagdad, der IS habe die Jesiden verschleppt, versklavt und sie vollständig vernichten wollen.

08.03.2023
    Das Foto zeigt Außenministerin Annalena Baerbock und ihren irakischen Amtskollegen Fouad Hussein im März 2023 in Bagdad.
    Außenministerin Baerbock hat Bagdad besucht und den irakischen Außenminister Hussein getroffen. (AP / Hadi Mizban)
    Es bestehe hier eine gemeinsame Verantwortung der Weltgemeinschaft, die diesen Genozid nicht verhindert habe. Der Druck auf den IS müsse aufrechterhalten werden. Die Terrormiliz hatte zwischen 2014 und 2017 im Irak und in Syrien tausende Jesidinnen und Jesiden ermordet.

    Irak-Besuch dauert vier Tage

    Baerbock war in Bagdad mit ihrem irakischen Außenminister Hussein zusammengekommen. Sie wollte anschließend auch Ministerpräsident al-Sudani treffen. Am Abend fliegt die Außenministerin in die kurdischen Autonomiegebiete im Norden des Landes. Ihr Irak-Besuch dauert insgesamt vier Tage.
    Bei ihrer Ankunft in Bagdad hatte sie dem Land bereits die weitere deutsche Unterstützung zugesichert. Sie erklärte, der Irak bleibe ein Schlüsselfaktor für die Stabilität der Region. Baerbock warnte, wenn weiterer Terrorismus, der iranische Einfluss oder die Zerstörung der Lebensgrundlagen durch die Trockenheit wieder zu Gewalt und politischer Spaltung führen sollten, wären die Folgen auch für die Nachbarstaaten massiv.

    Austin will Kampf gegen IS fortsetzen

    Auch US-Verteidigungsminister Austin kam heute zu einem Besuch nach Bagdad, der aus Sicherheitsgründen zuvor nicht angekündigt wurde. Austin betonte, die amerikanischen Streitkräfte seien bereit, auf Einladung der irakischen Regierung im Land zu bleiben. Er sagte zu, den Kampf gegen die Terrororganisation IS fortzusetzen. Der Besuch des Pentagon-Chefs erfolgte kurz vor dem 20. Jahrestag der amerikanischen Invasion im Irak. Am 20. März 2003 maschierten US-Truppen ein, um das Regime des damaligen Diktators Hussein zu beseitigen. Zehntausende Menschen kamen ums Leben. In der Folge entstanden und erstarken im Irak Terrorgruppierung wie der IS. Derzeit sind noch 2.500 US-Soldaten in dem arabischen Land stationiert.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.