
Trump sagte, er habe seit seinem Amtsantritte etliche Kriege beendet, etwa zwischen Armenien und Aserbaidschan, Kambodscha und Thailand sowie Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Die Vereinten Nationen hätten ihn in seinen Bemühungen aber nicht unterstützt, es gebe oft nur leere Worte. Die Anerkennung eines Staates Palästina lehnte Trump ab. "Das wäre eine Belohnung für die Hamas", sagte er mit Blick auf die militant-islamistische Organisation. Gleichwohl betonte er, der Krieg im Gazastreifen müsse sofort beendet und alle verbliebenen Geiseln dort freigelassen werden. Der Krieg im Nahen Osten war auch Thema in der Rede des türkischen Präsident Erdogan. Er warf Israel vor, den Terrorangriff der Hamas vor knapp zwei Jahren als Vorwand für einen Genozid zu nutzen.
US-Präsident Trump wiederholte seine Behauptung, der Krieg gegen die Ukraine hätte nicht begonnen, wenn er damals im Amt gewesen wäre. Der andauernde Krieg lasse Russland nicht gut aussehen, ergänzte der US-Präsident. Er wiederholte seine Forderung an die Europäer, keine russischen Energieträger mehr zu importieren. Er selbst wäre dann bereit, Strafzölle zu erheben. Trump hatte bereits zuvor weitere Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten daran geknüpft, dass die europäischen Partner Zölle auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen.
Trump forderte zudem eine weltweite Biowaffen-Konvention. Seine Regierung wolle eine internationale Initiative ins Leben rufen, um eine solche Konvention und das Verbot solcher Waffen auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz durchzusetzen, sagte Trump in seiner Rede. Er forderte alle Staaten zur Mitarbeit auf und sagte, er hoffe auf eine konstruktive Rolle der UNO.
UNO-Generalsekretär Guterres: Zeitalter rücksichtsloser Zerstörung und unerbittlichen menschlichen Leids
Eröffnet worden war die eine Woche dauernde Aussprache der Staats- und Regierungschefs sowie Spitzendiplomaten von der Präsidentin der Vollversammlung und früheren Bundesaußenministerin Baerbock. Anschließend begrüßte UNO-Generalsekretär Guterres die Teilnehmer. Guterres sagte, ein Zeitalter rücksichtsloser Zerstörung und unerbittlichen menschlichen Leids habe begonnen. "Die Säulen des Friedens und des Fortschritts brechen unter der Last von Straflosigkeit, Ungleichheit und Gleichgültigkeit zusammen", ergänzte er. Nur die Kooperation aller Länder gemeinsam unter dem Dach der Vereinten Nationen könne die Situation im Sinne der Menschheit ändern. Die diesjährige Generaldebatte findet vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen und Konflikte statt, insbesondere dem Gaza-Krieg und dem Krieg in der Ukraine.
Deutschland wird durch Bundesaußenminister Wadephul vertreten, der am Samstag das Wort ergreift. Bei der Generaldebatte in New York äußern sich einmal jährlich im Herbst mehr als hundert Staats- und Regierungschefs zu den weltpolitischen Herausforderungen.
Diese Nachricht wurde am 23.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.