
Russland und einige Kreml-freundliche Staaten hatten sich allerdings gegen ihre Wahl ausgesprochen. Ihre Amtszeit würde im September kurz vor der nächsten Generaldebatte beginnen und ein Jahr dauern.
Die Position hat vor allem protokollarische Bedeutung. Als Präsidentin der UNO-Vollversammlung wäre Baerbock vor allem für die Organisation und Leitung der Sitzungen des zentralen Beratungsorgans der Vereinten Nationen zuständig. Die UNO-Vollversammlung genehmigt den Haushalt, ernennt den Generalsekretär und entscheidet über die Besetzung wichtiger Ämter. Wegen der häufigen Blockaden im Sicherheitsrat ist der UNO-Generalversammlung in den vergangenen Jahren eine noch stärkere Bedeutung zugekommen.
Baerbock: Will als Brückenbauerin fungieren
Baerbock hatte bei der Vorstellung ihrer Prioritäten für den Posten erklärt, sie wolle als einende Kraft allen 193 Mitgliedstaaten dienen und wolle das größte Gremium der Vereinten Nationen als glaubwürdige Brückenbauerin führen. Als Schwerpunkte nannte sie das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele, den Kampf gegen die Klimakrise sowie die Gleichstellung der Geschlechter.
Mit der Amtsübernahme werde Baerbock ihr Bundestagsmandat niederlegen, heißt es aus Regierungskreisen. Mit der Kandidatur unterstreiche Deutschland sein starkes Bekenntnis zu den Vereinten Nationen.
Ursprünglich war für das Amt die deutsche Top-Diplomatin Helga Schmid vorgesehen, die auch von Russland akzeptiert war. Baerbock wurde für ihre späte Kandidatur nach der verlorenen Bundestagswahl kritisiert.
Diese Nachricht wurde am 02.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.