
Es war eine deutliche Mehrheit unter den rund 100 Delegierten, die sich hinter einen Antrag des Bundesvorstandes zur Asylpolitik stellte. Allerdings enthält der Antrag auch einige Änderungen. Beispielsweise sollen Familien mit Kindern grundsätzlich nicht durch Asyl-Schnellverfahren an den EU-Außengrenzen geprüft werden und EU-Staaten sollen nicht zur Durchführung solcher Grenzverfahren verpflichtet werden.
Außenministerin Baerbock verteidigte ihre Zustimmung zu den Plänen der EU-Innenminister. Immerhin sei eine Einigung gefunden worden, die eine bessere Verteilung von Schutzsuchenden in Europa bedeuten würde. Das sei im Vergleich zum Status quo eine kleine Verbesserung. Die schleswig-holsteinische Integrationsministerin Touré nannte die EU-Entscheidung dagegen schmerzhaft und enttäuschend.
Vizekanzler Habeck hatte zuvor auf dem Parteitag die Grünen ermahnt, sich angesichts des derzeitigen Drucks von allen Seiten nicht in eine Nische treiben lassen. Die Grünen veränderten Deutschland, sagte er. Noch nie sei so viel für den Klimaschutz getan worden wie in den letzten 15 Monaten. Deutschland sei auf dem Weg zu klimaneutralem Wohlstand. Veränderungen seien allerdings häufig auch Zumutungen. Die Gegner der Grünen wollten diese an den Rand drängen, sagte der Wirtschaftsminister weiter. Man dürfe sich aber nicht aus dem Zentrum vertreiben lassen.
Diese Nachricht wurde am 18.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.