UNO-Vollversammlung
Baerbock zur Präsidentin gewählt

Die frühere Bundesaußenministerin Baerbock ist zur Präsidentin der UNO-Vollversammlung in New York gewählt worden. Sie war die einzige Kandidatin für das Amt. Russland hatte vor der Abstimmung Kritik an der Personalie geübt.

    Annalena Baerbock steht lächelnd inmitten der sitzenden Delegierten, die ihr applaudieren.
    Ex-Bundesaußenministerin Baerbock ist neue Präsidentin der UNO-Vollversammlung. (AP / Richard Drew)
    Bei der geheimen Wahl in New York erhielt die Grünen-Politikerin 167 Stimmen. Im größten Gremium der Vereinten Nationen sind 193 Staaten vertreten. Nach ihrer Wahl sagte sie, sie wolle eine ehrliche Maklerin für die Vollversammlung sein. Baerbocks offizielle Amtseinführung erfolgt am 9. September. Sie ist für ein Jahr gewählt. Das Amt des Präsidenten der Generalversammlung hat in erster Linie protokollarische Bedeutung.
    Russland hatte sich mit dem Argument gegen Baerbock ausgesprochen, dass sie voreingenommen sei. Hintergrund ist ihre Positionierung im Ukraine-Krieg während ihrer Zeit als Bundesaußenministerin. Agenturberichten zufolge musste Baerbock sich auf Antrag Russlands einer geheimen Abstimmung stellen. Üblich ist sonst eine Wahl per Akklamation.

    Baerbock: Will als Brückenbauerin fungieren

    Die ehemalige Bundesaußenministerin hatte bei der Vorstellung ihrer Prioritäten für den Posten erklärt, sie wolle als einende Kraft allen 193 Mitgliedstaaten dienen und wolle das größte Gremium der Vereinten Nationen als Brückenbauerin führen. Als Schwerpunkte nannte sie das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele, den Kampf gegen die Klimakrise sowie die Gleichstellung der Geschlechter.
    Mit der Amtsübernahme werde Baerbock ihr Bundestagsmandat niederlegen, heißt es aus Regierungskreisen. Mit der Kandidatur unterstreiche Deutschland sein starkes Bekenntnis zu den Vereinten Nationen.
    Ursprünglich war für das Amt die deutsche Top-Diplomatin Helga Schmid vorgesehen, die auch von Russland akzeptiert war. Baerbock wurde für ihre späte Kandidatur nach der verlorenen Bundestagswahl kritisiert.
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.