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Finanzmarkt
Bafin schließt deutsche Zweigstelle der "Silicon Valley Bank"

Wegen der Notlage der "Silicon Valley Bank" in den USA hat die deutsche Finanzaufsicht Bafin die deutsche Zweigstelle geschlossen. Für die Bank mit Sitz in Frankfurt am Main sei mit sofortiger Wirkung ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen worden, hieß es in einer Mitteilung. Es gehe darum, die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren zu sichern, erläuterte die Bafin.

    Frankfurter Sitz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin.
    Frankfurter Sitz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin (picture alliance / Daniel Kubirski | Daniel Kubirski)
    Die "Silicon Valley Bank" in Deutschland sei aber nicht systemrelevant. Bundesfinanzminister Lindner betonte, es gebe durch die Insolvenz keine größeren Risiken für die Finanzstabilität in Deutschland und Europa. Die deutschen wie europäischen Finanzaufsichtsbehörden beobachteten die Lage genau.
    Auch EU-Währungskommissar Gentiloni gab vorläufige Entwarnung: "Ich glaube nicht, dass wir im Moment ein echtes Ansteckungsrisiko in Europa haben", sagte der Italiener in Brüssel zur Frage, ob nun erneut eine Finanzkrise wie 2008 drohe. Die EU-Kommission werde aber die Möglichkeit indirekter Auswirkungen in enger Abstimmung mit der Europäischen Zentralbank in Frankfurt überwachen, sagte Gentiloni.
    Die "Silicon Valley Bank" war in den USA wegen drohender Zahlungsschwierigkeiten geschlossen worden. Ihre britische Niederlassung wurde heute von der Londoner Großbank HSBC übernommen. Mit der in New York ansässigen "Signature Bank" wurde ein weiteres Kreditinstitut geschlossen.
    Ein Gespräch mit unserer Wirtschaftsredakteurin zur Frage, wie gefährlich die Pleite der SVB für das gesamte Bankensystem ist, können Sie hier hören.
    Diese Nachricht wurde am 13.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.