Beide kommen sie aus Niedersachsen. Gerhard Schröder machte Edelgard Bulmahn nach seinem Wahlsieg 1998 zur Bildungsministerin. Im Kabinett war er damit ihr Chef, in der Partei jedoch leitete sie den Landesverband mit dem Mitglied Schröder. Der damalige SPD-Wissenschaftsminister in Niedersachsen, Thomas Oppermann, brüskierte seine Landesvorsitzende gerne und immer wieder mit Forderungen nach Studiengebühren - und Gerhard Schröder hielt still. Kein Wunder, dass es immer etwas fragwürdig klingt, wenn Experten wie der freie Hochschulberater Klaus Landfried die Ministerin loben.
Frau Bulmahn hat für die Hochschulentwicklung in Deutschland eine Rahmenverantwortung, und von ihr zu verlangen, dass sie eine Gesamtkonzeption der Hochschulen hat, das ginge vielleicht ein bisschen weit.
Unklar ist, wie viel Leistung Edelgard Bulmahn im Kabinett überhaupt zeigen darf. Unvergessen ist ihre große Reform der Studienfinanzierung, die sie vor vier Jahren anschob - und die der Kanzler mit einer seiner legendären "Basta"-Entscheidungen kippte. Was blieb, war eine minimale BAföG-Erhöhung, und die beschädigte Bildungsministerin setzte in der Folge eher aufs Unkonkrete.
Wir haben heute einige doch ganz wichtige Entscheidungen getroffen. Zum einen haben wir die Entscheidung getroffen zu einem wesentlichen Aspekt, nämlich: Bildung zu verbessern.
Solches Amtsverständnis gefällt natürlich auch dem Kanzler, und so kann er die Ministerin in Ruhe vor sich hinarbeiten lassen. So lange, bis ihn anfallsartig das Thema Bildung mal wieder interessiert. Den jüngsten Schub erlebte er Ende letzten Jahres auf seiner China-Reise, Schröder er sich zur Abwechslung mal wieder hinter seine Ministerin stellte und deren Politik gegen Studiengebühren unterstützte.
Studieren in Deutschland geht ohne Gebühren, und das ist gut so.
Diese Steilvorlage konnten sich die Parteikollegen in der Heimat natürlich nicht entgehen lassen. Mit angemessener Schamfrist erreichte das Bildungsthema auch die Parteispitze - allerdings etwas anders, als sich Schröder und wahrscheinlich auch Bulmahn das vorgestellt hatten. Erst äußerte sich der ausgewiesene Hochschulkenner Olaf Scholz, dann sein Kollege Franz Müntefering. Die Fachministerin dagegen blieb im Elite-Streit seltsam still. Vielleicht, weil sie die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben hat, dass ihre Versuche zur Reform der Hochschulen auch von der eigenen Partei und vom Kanzler bemerkt werden.
Ich wundere mich gelegentlich , mit welcher Beharrlichkeit viele in unserem Land sich weigern, diese Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen. Manchmal hab ich den Eindruck, dass diese Veränderungen im Ausland sorgfältiger und interessierter zur Kenntnis genommen werden als im eigenen Land. Da wünsch ich mir dann, dass es auch im eigenen Land geschieht.
Die Gefahr ist wahrscheinlich gering. Denn normalerweise überwindet Gerhard Schröder seine bildungspolitischen Anfälle ziemlich schnell.
Frau Bulmahn hat für die Hochschulentwicklung in Deutschland eine Rahmenverantwortung, und von ihr zu verlangen, dass sie eine Gesamtkonzeption der Hochschulen hat, das ginge vielleicht ein bisschen weit.
Unklar ist, wie viel Leistung Edelgard Bulmahn im Kabinett überhaupt zeigen darf. Unvergessen ist ihre große Reform der Studienfinanzierung, die sie vor vier Jahren anschob - und die der Kanzler mit einer seiner legendären "Basta"-Entscheidungen kippte. Was blieb, war eine minimale BAföG-Erhöhung, und die beschädigte Bildungsministerin setzte in der Folge eher aufs Unkonkrete.
Wir haben heute einige doch ganz wichtige Entscheidungen getroffen. Zum einen haben wir die Entscheidung getroffen zu einem wesentlichen Aspekt, nämlich: Bildung zu verbessern.
Solches Amtsverständnis gefällt natürlich auch dem Kanzler, und so kann er die Ministerin in Ruhe vor sich hinarbeiten lassen. So lange, bis ihn anfallsartig das Thema Bildung mal wieder interessiert. Den jüngsten Schub erlebte er Ende letzten Jahres auf seiner China-Reise, Schröder er sich zur Abwechslung mal wieder hinter seine Ministerin stellte und deren Politik gegen Studiengebühren unterstützte.
Studieren in Deutschland geht ohne Gebühren, und das ist gut so.
Diese Steilvorlage konnten sich die Parteikollegen in der Heimat natürlich nicht entgehen lassen. Mit angemessener Schamfrist erreichte das Bildungsthema auch die Parteispitze - allerdings etwas anders, als sich Schröder und wahrscheinlich auch Bulmahn das vorgestellt hatten. Erst äußerte sich der ausgewiesene Hochschulkenner Olaf Scholz, dann sein Kollege Franz Müntefering. Die Fachministerin dagegen blieb im Elite-Streit seltsam still. Vielleicht, weil sie die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben hat, dass ihre Versuche zur Reform der Hochschulen auch von der eigenen Partei und vom Kanzler bemerkt werden.
Ich wundere mich gelegentlich , mit welcher Beharrlichkeit viele in unserem Land sich weigern, diese Veränderungen zur Kenntnis zu nehmen. Manchmal hab ich den Eindruck, dass diese Veränderungen im Ausland sorgfältiger und interessierter zur Kenntnis genommen werden als im eigenen Land. Da wünsch ich mir dann, dass es auch im eigenen Land geschieht.
Die Gefahr ist wahrscheinlich gering. Denn normalerweise überwindet Gerhard Schröder seine bildungspolitischen Anfälle ziemlich schnell.