
Die GDL sehe bis dahin von weiteren Streiks ab, hieß es in den gleichlautenden Pressemitteilungen der Bahn und der Gewerkschaft weiter. Bei vielen Themen habe man hinter verschlossenen Türen eine Verständigung erreicht. Über den weiteren Verhandlungsstand sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Verhandlungen seien intensiv, aber konstruktiv.
Die letzten Tarifverhandlungen hatte es im Februar für mehrere Wochen gegeben. Vermittelt hatten in dieser Phase der frühere Bundesinnenminister de Maizière sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther. Ob die beiden CDU-Politiker auch in dieser Verhandlungsrunde wieder als Moderatoren auftreten werden, blieb zunächst unklar.
Streitpunkt bislang vor allem 35-Stunden-Woche
Streitpunkt der Verhandlungen war zuletzt vor allem die Forderung der GDL nach einer Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei gleichbleibendem Gehalt. Die Bahn hatte sich bisher bereit gezeigt, die Arbeitszeit auf 36 Stunden ohne finanzielle Einbußen in zwei Schritten bis 2028 abzusenken. GDL-Chef Weselsky ließ sich darauf aber nicht ein.
Die Gewerkschaft hat bereits mit mehr als zwei Dutzend anderen Eisenbahnunternehmen Tarifverträge abgeschlossen, in denen die 35-Stunden-Woche festgeschrieben ist. Diese stehen allerdings unter dem Vorbehalt, dass auch die Bahn sich auf einen solchen Abschluss einlässt. Ansonsten würden die bestehenden Verträge entsprechend angepasst. Weselsky will das verhindern.
Bereits sechs Mal hat die GDL im Tarifstreit bisher zu Arbeitskämpfen aufgerufen. Zuletzt setzte die Gewerkschaft auf einen sogenannten Wellenstreik, den sie deutlich kurzfristiger als die bisherigen Ausstände ankündigte.
Diese Nachricht wurde am 16.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.