Jetzt habe ich hier einem Ball, der kostet auf dem freien Markt ungefähr 500 Euro, das ist der teuerste Ball, den es gibt. Das ist nen 'Deutschmann Hundertdreiundachzig'. Dieser Ball hat den Effekt, besonders gut geradeaus zu laufen aufgrund seiner Schwere. Da ist Zinkpulver mit eingearbeitet, der Ball hat ein Gewicht von 83 Gramm.
Hier gibt es zum Beispiel einen Ball für die Europameisterschaften in Eupen, einen 'Terbosch Sieben ' , das sind alles verschiedene Bälle.
Friedlich fachsimpeln Deutsche und Holländer gemeinsam – über die richtigen Bälle für den Sieg bei der Europameisterschaft in Eupen. Ja, richtig gehört, die Europameisterschaft, um die es im Film ”Ball of Fame” von Gregor Schubert geht, findet nicht in Portugal statt, sondern im gemütlichen ostbelgischen Kleinstädtchen Eupen. Es geht auch nicht um Fußball, sondern um Minigolf. Und für den EM-Sieg mit dem kleinen Ball ist vor allem die Temperatur der Bälle wichtig, erklärt im Film ein Mitglied der Schweizer Meisterschafts-Mannschaft:
Normalerweise ist es so, das ein Ball, wenn er kalt ist, eher hart ist und langsamer. Und wenn er warm ist, ist er eher weicher und schneller. Man beobachtet das auch an den ganzen Trainingstagen, wes passiert mit einem warmem Ball bei 20 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit oder umgekehrt und dann versucht man mit dem Ball zu korrigieren, weil die Temperatur außen, kann man nicht ändern, oder?
Den Minigolf-Ball kann man am besten am Körper wärmen – für die richtige Spieltemperatur steckt sich der männliche Golfer die Kugel tatsächlich schon mal in die Unterhose, die Frau in den BH. So etwas konnte man gestern in Schuberts Film lernen – einer originellen Diplomarbeit an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung. Im Frankfurter Kino Metropolis präsentierte Professor Bernd Kracke eine vielfältige Auswahl der Hochschul-Filmarbeiten:
Wie haben halt versucht, in diesen zwei Stunden die Extreme von Dokumentationen, bis hin zu narrativen Elementen, vom Experimentellen bis hin zu reinem Synthetischem vorzuführen. Und ich denke mal, es gibt eben keinen Offenbacher Stil in dem Sinne, sondern es sollte auch gezeigt werden, welche Vielfalt an Bildfindung und Geschichten dort entwickelt werden und ich denke mal, das ist ganz gut gelungen.
Gelungen sind gestern Abend auch immer wieder die ironischen Anspielungen auf den fast religiös anmutenden Hype um die Fußballeuropameisterschaften, wie in einer Persiflage auf die Eurovisionshyme. Sie wurde in Offenbach gemeinsam mit sechs anderen Kurzfilmen im Rahmen eines Wettbewerbs für den Fernsehkulturkanal 3-Sat produziert – die Filme werden dort zur Zeit immer wieder gezeigt. Oder der Puppen-Film ”Heimspiel”, eine bitterernste Analyse der Einsamkeit und Verwahrlosung, die man als Fußballfan vor der Flimmerkiste durchleben kann.
Ganz ohne Fuß- oder Golfbälle glänzte allerdings der Film ”Billy”: Eine genau beobachtende Dokumentation über die Subkultur des Rockabilly – die skurrile Sehnsucht vieler junger Leute nach der angeblich heileren Welt der 1950er Jahre. Um die Rockabilly-Kultur zu verstehen, ist die Offenbacher Studentin Sylvie Hohlbaum um die halbe Welt gereist:
Die formieren sich, die sind super organisiert, es gibt Weekender, es gibt richtige Festivals, da findest du 3-4000 auf einem Haufen. Und dann habe ich gesagt: Okay, das möchte ich filmen. Und dann bin ich nach Las Vegas gefahren, aufs Geradewohl und habe die da getroffen und habe gemerkt, ich will noch mehr sehen, dann bin ich nach England gefahren, auf dieses ziemlich traditionelle Hemby-Weekender-Treffen und dann bin ich noch nach Deutschland und habe noch ein kleines Festival in Walldorf aufgesucht und habe versucht, mir ein Bild zu machen. Ich hätte noch ewig weiterdrehen können.
Das Ergebnis überzeugt, jetzt sucht die Offenbacher Hochschule zurecht einen Fernsehsender, der ”Billy” zeigt. Der Minigolf-Film ”Ball of Fame” ist bereits wieder am Freitag in Berlin zu sehen – im Rahmen der Veranstaltung ”Interfilm” – die angesichts der Fußball-EM ein Sportfilm-Programm zusammengestellt hat. Ball of Fame - ein Tipp für alle, die doch mal ne Pause vom großen Ball in Portugal brauchen.
Hier gibt es zum Beispiel einen Ball für die Europameisterschaften in Eupen, einen 'Terbosch Sieben ' , das sind alles verschiedene Bälle.
Friedlich fachsimpeln Deutsche und Holländer gemeinsam – über die richtigen Bälle für den Sieg bei der Europameisterschaft in Eupen. Ja, richtig gehört, die Europameisterschaft, um die es im Film ”Ball of Fame” von Gregor Schubert geht, findet nicht in Portugal statt, sondern im gemütlichen ostbelgischen Kleinstädtchen Eupen. Es geht auch nicht um Fußball, sondern um Minigolf. Und für den EM-Sieg mit dem kleinen Ball ist vor allem die Temperatur der Bälle wichtig, erklärt im Film ein Mitglied der Schweizer Meisterschafts-Mannschaft:
Normalerweise ist es so, das ein Ball, wenn er kalt ist, eher hart ist und langsamer. Und wenn er warm ist, ist er eher weicher und schneller. Man beobachtet das auch an den ganzen Trainingstagen, wes passiert mit einem warmem Ball bei 20 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit oder umgekehrt und dann versucht man mit dem Ball zu korrigieren, weil die Temperatur außen, kann man nicht ändern, oder?
Den Minigolf-Ball kann man am besten am Körper wärmen – für die richtige Spieltemperatur steckt sich der männliche Golfer die Kugel tatsächlich schon mal in die Unterhose, die Frau in den BH. So etwas konnte man gestern in Schuberts Film lernen – einer originellen Diplomarbeit an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung. Im Frankfurter Kino Metropolis präsentierte Professor Bernd Kracke eine vielfältige Auswahl der Hochschul-Filmarbeiten:
Wie haben halt versucht, in diesen zwei Stunden die Extreme von Dokumentationen, bis hin zu narrativen Elementen, vom Experimentellen bis hin zu reinem Synthetischem vorzuführen. Und ich denke mal, es gibt eben keinen Offenbacher Stil in dem Sinne, sondern es sollte auch gezeigt werden, welche Vielfalt an Bildfindung und Geschichten dort entwickelt werden und ich denke mal, das ist ganz gut gelungen.
Gelungen sind gestern Abend auch immer wieder die ironischen Anspielungen auf den fast religiös anmutenden Hype um die Fußballeuropameisterschaften, wie in einer Persiflage auf die Eurovisionshyme. Sie wurde in Offenbach gemeinsam mit sechs anderen Kurzfilmen im Rahmen eines Wettbewerbs für den Fernsehkulturkanal 3-Sat produziert – die Filme werden dort zur Zeit immer wieder gezeigt. Oder der Puppen-Film ”Heimspiel”, eine bitterernste Analyse der Einsamkeit und Verwahrlosung, die man als Fußballfan vor der Flimmerkiste durchleben kann.
Ganz ohne Fuß- oder Golfbälle glänzte allerdings der Film ”Billy”: Eine genau beobachtende Dokumentation über die Subkultur des Rockabilly – die skurrile Sehnsucht vieler junger Leute nach der angeblich heileren Welt der 1950er Jahre. Um die Rockabilly-Kultur zu verstehen, ist die Offenbacher Studentin Sylvie Hohlbaum um die halbe Welt gereist:
Die formieren sich, die sind super organisiert, es gibt Weekender, es gibt richtige Festivals, da findest du 3-4000 auf einem Haufen. Und dann habe ich gesagt: Okay, das möchte ich filmen. Und dann bin ich nach Las Vegas gefahren, aufs Geradewohl und habe die da getroffen und habe gemerkt, ich will noch mehr sehen, dann bin ich nach England gefahren, auf dieses ziemlich traditionelle Hemby-Weekender-Treffen und dann bin ich noch nach Deutschland und habe noch ein kleines Festival in Walldorf aufgesucht und habe versucht, mir ein Bild zu machen. Ich hätte noch ewig weiterdrehen können.
Das Ergebnis überzeugt, jetzt sucht die Offenbacher Hochschule zurecht einen Fernsehsender, der ”Billy” zeigt. Der Minigolf-Film ”Ball of Fame” ist bereits wieder am Freitag in Berlin zu sehen – im Rahmen der Veranstaltung ”Interfilm” – die angesichts der Fußball-EM ein Sportfilm-Programm zusammengestellt hat. Ball of Fame - ein Tipp für alle, die doch mal ne Pause vom großen Ball in Portugal brauchen.