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Bankentag
Gauck: Banken sind in der Bringschuld

Bundespräsident Joachim Gauck hat die Banken in Deutschland zu mehr Transparenz und Reformbereitschaft aufgerufen. Die notwendigen Reformen im Bankenwesen seien "noch lange nicht abgeschlossen", sagte Gauck beim Deutschen Bankentag in Berlin.

    Bundespräsident Joachim Gauck beim Deutschen Bankentag.
    Bundespräsident Joachim Gauck beim Deutschen Bankentag. (dpa/Jörg Carstensen)
    Fast sieben Jahre nach der weltweiten Finanzkrise seien die Fehler zwar erkannt und viele Änderungen eingeleitet worden, so Gauck. Obwohl sich die Branche "im Wandel" befinde, sehe er die Banken aber noch immer "in der Bringschuld". Ihre Mitarbeiter müssten "durch Seriösität und Sachkenntnis überzeugen", ihr Handeln erklären können und den Kunden Chancen und Risiken offenlegen.
    Gauck mahnte aber auch eine intensivere Beschäftigung der Bürger mit Finanzthemen an. "Er darf sich nicht auf den Standpunkt zurückziehen, dass man über Geld nicht spricht." Nötig seien eine ökonomische Grundbildung für Bürger. Künftig dürften nicht mehr nur Fachpolitiker und Experten über finanzpolitische Fragen diskutieren.
    Bankenpräsident warnt vor weiterer Regulierung
    Neben Gauck wird auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) als Redner auf dem Bankentag erwartet. Auch er dürfte die Rolle der Banken in der weltweiten Finanzkrise thematisieren. Zurzeit überprüft die Europäische Zentralbank (EZB) die Bilanzen von 128 wichtigen Kreditinstituten in der Eurozone. Im Sommer wird ein Stresstest folgen, der die Krisentauglichkeit der Banken feststellen soll.
    Im Vorfeld des Branchentreffs hatte BdB-Chef Jürgen Fitschen vor weiterer Regulierung des Finanzsektors durch die Politik gewarnt. "Wir haben jetzt eine ganze Reihe an neuen Regulierungen eingeführt. Das System ist damit sehr viel sicherer geworden", sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken der Zeitung "Die Welt".
    (Bor/Cru)