
Aus Sicht des Bundesverbands deutscher Banken ist der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht so schlecht, wie viele behaupten. Hauptgeschäftsführer Herkenhoff sagte der "Welt am Sonntag", er glaube nicht, dass der Standort Deutschland scheitere oder das Land "der kranke Mann Europas" sei. Es gebe allerdings grundlegende Probleme wie die überbordende Bürokratie, die hohen Energiekosten und den eklatanten Mangel an Arbeitskräften. Das müsse die Bundesregierung dringend angehen, damit Unternehmen wieder investierten.
Gestern hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass in der ersten Jahreshälfte mehr als 50.000 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung ihr Gewerbe aufgegeben hätten. Dies entspreche einer Zunahme um rund zwölf Prozent im Vorjahresvergleich. Experten verwiesen zur Begründung auch auf die Corona-Pandemie. In den vergangenen Jahren hatten staatliche Hilfen sowie teilweise ausgesetzte Insolvenzantragspflichten die Zahl künstlich auf niedrigerem Niveau gehalten. Ein Anstieg im laufenden Jahr war daher erwartet worden. Die Zahl der Betriebsneugründungen wurde im ersten Halbjahr mit 63.000 angegeben.
Diese Nachricht wurde am 12.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.