Wie konkret diese Anpassungsstrategien von Städten und Kommunen einmal aussehen werden, steht im Detail noch nicht fest. Aber neu ist, dass der Deutsche Wetterdienst anlässlich der Vorstellung des Klimareports 2008 erstmals auch regionale Daten - in diesem Fall für die Städte Berlin und Frankfurt am Main - eingearbeitet hat. Das heißt, man hat die Wetter- und Klimadaten für ein Stadtgebiet bis zum Jahr 2050 berechnet. Und nun können und sollen die Stadtplaner damit arbeiten und entsprechend diese Daten auch berücksichtigen.
Zuallererst aber geht es im Klimareport des Wetterdienstes um die allgemeine Situation in Deutschland. Und hier steht die Aussage, dass sich der Klimawandel in Deutschland beschleunige - Wolfgang Kusch ist der Präsident des Deutschen Wetterdienstes:
"Wir stellen fest, dass der Antrieb, das ist das Kohlendioxid (CO2) weiterhin überproportional zunimmt. Es hat den höchsten Stand seit 650.000 Jahren. Das ist eine der wesentlichen Ursachen, dass die Temperatur angestiegen ist. Und auch weiterhin ansteigen wird. Das ist Fakt - und selbst wenn wir heute den CO2-Eintrag dramatisch reduzieren könnten, würde es erstmal zu einem Anstieg von mindestens zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 kommen."
Klimaforscher gehen ja davon aus, dass unser Ökosystem einen Temperaturanstieg um durchschnittlich bis zu zwei Grad Celsius noch verkraften kann. Allerdings stehe auch fest, dass es schon innerhalb dieser Spanne Auswirkungen geben werde, die schon recht bedeutungsvoll seien. Und für Deutschland und das Wetter hierzulande hieße dies folgendes:
"Seit 1890 hat die Durchschnittstemperatur um ein Grad Celsius zugenommen. Das sind 0,3 Grad mehr als im weltweiten Vergleich. Das zeigt, dass wir hier in Deutschland schon eine deutliche Erwärmung haben. Wir sehen weiterhin, dass die extremen Niederschläge im Sommer zunehmen werden. Wir haben nicht mehr Niederschlag, aber einen wesentlich heftigeren in kurzer Zeit."
Und an diese Szenarien müssten sich die Stadtplaner eben mittel- und langfristig auch anpassen. Das betrifft dann beispielsweise das Wassermanagement einer Kommune. Wenn viel Regen in kurzer Zeit fällt, dann muss man über ein geeignetes Abwassermanagement nachdenken, ebenso über eine geeignete Zuleitung von Trink- und Brauchwasser. Ein Stadtplaner in Deutschland sollte sich deshalb rechtzeitig auf den Klimawandel einstellen, sagt Paul Becker, er ist der Leiter des Bereichs Klimaanalyse beim Deutschen Wetterdienst.
Beispiel Frankfurt am Main: 2050 werde schon jeder sechste Tag im Jahr eine Durchschnittstemperatur von über 25 Grad Celsius haben, so die Prognose. Das bedeutet, eine Zunahme um mehr als ein Viertel im Vergleich zu heute. Und mit den Daten des Wetterdienstes können nun auch unterschiedliche lokale Bedingungen prognostiziert werden. Paul Becker:
"Wenn ich nach Norden gehe, in die Taunusregion, dann ist der Temperaturanstieg geringer. In der Innenstadt ist er höher. Aber auch ganz bemerkenswert: Im Bankenviertel mit den Hochhäusern sorgt die Verschattung durch diese Türme für etwas Milderung. In der Nacht sacken die Temperaturen durch diesen Effekt aber nicht so tief ab wie gewohnt. Das ist jetzt kein Argument dafür, mehr Hochhäuser zu bauen oder sie gar abzureißen. Das muss man sich im Detail anschauen."
Und so werden später einmal die Stadtplaner entscheiden müssen, ob beispielsweise eine große Grünfläche in der Stadt benötigt werde oder vielleicht mehrere kleine Oasen, um etwa die Frischluftzufuhr zu verbessern. Es geht somit langfristig um eine Art Hitzemanagement der großen Städte. Mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes sollen diese Anpassungsstrategien besser planbar sein.
Und noch ein paar Informationen zum abgelaufenen Jahr 2008: In Deutschland war es das neuntwärmste seit 1901, dem Beginn der flächendeckenden Temperaturmessungen, und in Europa gesamt war es sogar das Zweitwärmste. Der Klimawandel mache sich somit - ohne Zweifel - längst bemerkbar, so der Deutsche Wetterdienst.
Zuallererst aber geht es im Klimareport des Wetterdienstes um die allgemeine Situation in Deutschland. Und hier steht die Aussage, dass sich der Klimawandel in Deutschland beschleunige - Wolfgang Kusch ist der Präsident des Deutschen Wetterdienstes:
"Wir stellen fest, dass der Antrieb, das ist das Kohlendioxid (CO2) weiterhin überproportional zunimmt. Es hat den höchsten Stand seit 650.000 Jahren. Das ist eine der wesentlichen Ursachen, dass die Temperatur angestiegen ist. Und auch weiterhin ansteigen wird. Das ist Fakt - und selbst wenn wir heute den CO2-Eintrag dramatisch reduzieren könnten, würde es erstmal zu einem Anstieg von mindestens zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 kommen."
Klimaforscher gehen ja davon aus, dass unser Ökosystem einen Temperaturanstieg um durchschnittlich bis zu zwei Grad Celsius noch verkraften kann. Allerdings stehe auch fest, dass es schon innerhalb dieser Spanne Auswirkungen geben werde, die schon recht bedeutungsvoll seien. Und für Deutschland und das Wetter hierzulande hieße dies folgendes:
"Seit 1890 hat die Durchschnittstemperatur um ein Grad Celsius zugenommen. Das sind 0,3 Grad mehr als im weltweiten Vergleich. Das zeigt, dass wir hier in Deutschland schon eine deutliche Erwärmung haben. Wir sehen weiterhin, dass die extremen Niederschläge im Sommer zunehmen werden. Wir haben nicht mehr Niederschlag, aber einen wesentlich heftigeren in kurzer Zeit."
Und an diese Szenarien müssten sich die Stadtplaner eben mittel- und langfristig auch anpassen. Das betrifft dann beispielsweise das Wassermanagement einer Kommune. Wenn viel Regen in kurzer Zeit fällt, dann muss man über ein geeignetes Abwassermanagement nachdenken, ebenso über eine geeignete Zuleitung von Trink- und Brauchwasser. Ein Stadtplaner in Deutschland sollte sich deshalb rechtzeitig auf den Klimawandel einstellen, sagt Paul Becker, er ist der Leiter des Bereichs Klimaanalyse beim Deutschen Wetterdienst.
Beispiel Frankfurt am Main: 2050 werde schon jeder sechste Tag im Jahr eine Durchschnittstemperatur von über 25 Grad Celsius haben, so die Prognose. Das bedeutet, eine Zunahme um mehr als ein Viertel im Vergleich zu heute. Und mit den Daten des Wetterdienstes können nun auch unterschiedliche lokale Bedingungen prognostiziert werden. Paul Becker:
"Wenn ich nach Norden gehe, in die Taunusregion, dann ist der Temperaturanstieg geringer. In der Innenstadt ist er höher. Aber auch ganz bemerkenswert: Im Bankenviertel mit den Hochhäusern sorgt die Verschattung durch diese Türme für etwas Milderung. In der Nacht sacken die Temperaturen durch diesen Effekt aber nicht so tief ab wie gewohnt. Das ist jetzt kein Argument dafür, mehr Hochhäuser zu bauen oder sie gar abzureißen. Das muss man sich im Detail anschauen."
Und so werden später einmal die Stadtplaner entscheiden müssen, ob beispielsweise eine große Grünfläche in der Stadt benötigt werde oder vielleicht mehrere kleine Oasen, um etwa die Frischluftzufuhr zu verbessern. Es geht somit langfristig um eine Art Hitzemanagement der großen Städte. Mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes sollen diese Anpassungsstrategien besser planbar sein.
Und noch ein paar Informationen zum abgelaufenen Jahr 2008: In Deutschland war es das neuntwärmste seit 1901, dem Beginn der flächendeckenden Temperaturmessungen, und in Europa gesamt war es sogar das Zweitwärmste. Der Klimawandel mache sich somit - ohne Zweifel - längst bemerkbar, so der Deutsche Wetterdienst.