"Auf Wunsch gibt Ihnen REWE beim Einkauf Bares!"
Was in Ländern wie Australien oder Norwegen seit langem zur Normalität gehört, wird seit kurzem auch in Deutschland beworben. Die REWE-Handeslgruppe bietet in ihren Supermärkten und Penny Discountern einen Bargeldservice an: Kunden, die mit EC Karte und Geheimnummer oder Unterschrift bezahlen, können ganz nebenbei zusätzlich Geld abheben. Das geht ganz einfach, sagt REWE-Marktleiter Gerhard Dannemann:
"Der Kunde muss vorher sagen: 'Ich möchte von meinem Konto noch Geld haben.' Und dann tippen wir das ein und dann läuft das reibungslos. Das ist eigentlich kein großer Mehraufwand. Und das Geld ist auch, sag ich jetzt mal so, in der Kasse drin. Es kann natürlich ein Problem sein wenn gleich Montag Morgen um sieben Uhr zwei Kunden nacheinander kommen und beide wollen 200 haben. Aber das ist noch nicht vorgekommen."
Bisher nutzen nur vereinzelt Menschen im Supermarkt den neuen Service, erzählt Verkäuferin Bärbel Murkin. Durchschnittlich kommen zu ihr fünf Kunden am Tag zum "Geld abheben".
"Manchmal sind es dann so 100, aber dann halt auch kleinere, das sind dann mehr so die jüngeren Leute, die dann abends weg wollen und nochmal eben 20 Euro abheben. Also im Moment ist das eher noch mehr so eine Frage. 'Ich hab gehört, dass Sie das machen. Kann ich das?' 'Ja, können Sie, wenn Sie 20 Euro Einkaufswert haben, dann können wir das bis 200 aufrunden.'"
Geld abheben an der Kasse ist gebührenfrei, zumindest bei der REWE-Handelsgruppe. Aber: Bei vielen Supermärkten gibt es einen Mindesteinkaufswert. Bei Penny zum Beispiel muss man für mindestens 25 Euro einkaufen, damit man den Service nutzen darf. Verwirrend ist dann später allerdings für viele Kunden der Blick auf den Kontoauszug, sagt Wolfgang Brakhane vom Einzelhandelsverband Nordsee:
"In der Abbuchung sieht der Kunde: Ich hab hier eine Abbuchung über 100 Euro vom Markt xyz, weiß aber im Augenblick nicht mehr, wenn er ein gutes Gedächtnis hat vielleicht noch und wenn er den Kassenbon aufgehoben hat auch, was denn ursprünglich sein Einkauf gewesen ist, so dass der Kunde, wenn er das denn will, sich selber Aufzeichnungen machen muss. Denn das ist tatsächlich im Kassier-System vom Händler nicht anders machbar."
Wer mit der EC-Karte bezahlt, kann auch in Geschäften, die nicht mit diesem Service werben, fragen, ob er zusätzlich etwas Bargeld ausgezahlt bekommt. Technisch ist das möglich, auch bei Kaufhäusern oder Bekleidungsgeschäften. Die Frage ist nur, ob der Laden genug Geld in der Kasse hat und die damit verbundenen Bankgebühren für den Kunden übernehmen will. Wolfgang Brakhane vom Einzelhandelsverband geht dennoch nicht davon aus, dass die Bankkunden jetzt reihenweise zum Geldabheben in den Supermarkt gehen.
"Es ist eine Serviceleistung, die on top kommt. Und ob andere letztlich sich diesem anschließen, naja, das wird der Bedarf der nächsten Zeit zeigen."
Bei zum Beispiel EDEKA oder Lidl gibt es solche Bestrebungen bislang nicht.
Der Bargeldbedarf ist natürlich in ländlichen Gebieten größer als in Städten, wo fast an jeder Ecke ein Geldautomat steht. Aber selbst dort lässt sich durch das Geldabheben im Supermarkt gegebenenfalls die Gebühr sparen, die am Automaten eines fremden Geldinstituts fällig ist. Aus Sicht von Banken und Sparkassen ist der Bargeldservice beim Einkauf eine Möglichkeit, um die Schließung von Filialen in kleinen Dörfern zu rechtfertigen, wie beispielsweise in Sachsen:
"Dort gibt es in der Nähe von Dresden, um Meißen herum, eine Initiative die gemeinsam mit den Kreditinstituten ins Leben gerufen wurde, indem die Kreditinstitute gesagt haben, wir geben dem Einzelhandel die Möglichkeit. Und dort ist es so, dass gerade auch Bäckereien, wo man ja am Samstag gerne seine Brötchen holt, dann wirklich auch, gedeckelt vom entsprechenden Kreditinstitut, die Möglichkeit eingeräumt bekommen haben, dort den Differenzbetrag zu zum Beispiel 100 Euro auszuzahlen."
Wenn allerdings die Kreditinstitute den Einzelhändlern bei den Gebühren nicht entgegenkommen, dann bezahlen am Ende alle Kunden den Service. Und zwar über die Preise der Dinge, die sie kaufen. Denn für das Geld, das an der Kasse bar ausgezahlt wird, hat der Kunde ja keine Produkte aus dem Markt geholt. Trotzdem verlangt die Bank dafür eine Abbuchungsgebühr vom Einzelhändler. Die Supermarktkasse als Geldautomat - Modeerscheinung oder ein Service, der in 20 Jahren zum Alltag gehört? Das entscheiden letztendlich die Menschen, die einkaufen gehen.
Was in Ländern wie Australien oder Norwegen seit langem zur Normalität gehört, wird seit kurzem auch in Deutschland beworben. Die REWE-Handeslgruppe bietet in ihren Supermärkten und Penny Discountern einen Bargeldservice an: Kunden, die mit EC Karte und Geheimnummer oder Unterschrift bezahlen, können ganz nebenbei zusätzlich Geld abheben. Das geht ganz einfach, sagt REWE-Marktleiter Gerhard Dannemann:
"Der Kunde muss vorher sagen: 'Ich möchte von meinem Konto noch Geld haben.' Und dann tippen wir das ein und dann läuft das reibungslos. Das ist eigentlich kein großer Mehraufwand. Und das Geld ist auch, sag ich jetzt mal so, in der Kasse drin. Es kann natürlich ein Problem sein wenn gleich Montag Morgen um sieben Uhr zwei Kunden nacheinander kommen und beide wollen 200 haben. Aber das ist noch nicht vorgekommen."
Bisher nutzen nur vereinzelt Menschen im Supermarkt den neuen Service, erzählt Verkäuferin Bärbel Murkin. Durchschnittlich kommen zu ihr fünf Kunden am Tag zum "Geld abheben".
"Manchmal sind es dann so 100, aber dann halt auch kleinere, das sind dann mehr so die jüngeren Leute, die dann abends weg wollen und nochmal eben 20 Euro abheben. Also im Moment ist das eher noch mehr so eine Frage. 'Ich hab gehört, dass Sie das machen. Kann ich das?' 'Ja, können Sie, wenn Sie 20 Euro Einkaufswert haben, dann können wir das bis 200 aufrunden.'"
Geld abheben an der Kasse ist gebührenfrei, zumindest bei der REWE-Handelsgruppe. Aber: Bei vielen Supermärkten gibt es einen Mindesteinkaufswert. Bei Penny zum Beispiel muss man für mindestens 25 Euro einkaufen, damit man den Service nutzen darf. Verwirrend ist dann später allerdings für viele Kunden der Blick auf den Kontoauszug, sagt Wolfgang Brakhane vom Einzelhandelsverband Nordsee:
"In der Abbuchung sieht der Kunde: Ich hab hier eine Abbuchung über 100 Euro vom Markt xyz, weiß aber im Augenblick nicht mehr, wenn er ein gutes Gedächtnis hat vielleicht noch und wenn er den Kassenbon aufgehoben hat auch, was denn ursprünglich sein Einkauf gewesen ist, so dass der Kunde, wenn er das denn will, sich selber Aufzeichnungen machen muss. Denn das ist tatsächlich im Kassier-System vom Händler nicht anders machbar."
Wer mit der EC-Karte bezahlt, kann auch in Geschäften, die nicht mit diesem Service werben, fragen, ob er zusätzlich etwas Bargeld ausgezahlt bekommt. Technisch ist das möglich, auch bei Kaufhäusern oder Bekleidungsgeschäften. Die Frage ist nur, ob der Laden genug Geld in der Kasse hat und die damit verbundenen Bankgebühren für den Kunden übernehmen will. Wolfgang Brakhane vom Einzelhandelsverband geht dennoch nicht davon aus, dass die Bankkunden jetzt reihenweise zum Geldabheben in den Supermarkt gehen.
"Es ist eine Serviceleistung, die on top kommt. Und ob andere letztlich sich diesem anschließen, naja, das wird der Bedarf der nächsten Zeit zeigen."
Bei zum Beispiel EDEKA oder Lidl gibt es solche Bestrebungen bislang nicht.
Der Bargeldbedarf ist natürlich in ländlichen Gebieten größer als in Städten, wo fast an jeder Ecke ein Geldautomat steht. Aber selbst dort lässt sich durch das Geldabheben im Supermarkt gegebenenfalls die Gebühr sparen, die am Automaten eines fremden Geldinstituts fällig ist. Aus Sicht von Banken und Sparkassen ist der Bargeldservice beim Einkauf eine Möglichkeit, um die Schließung von Filialen in kleinen Dörfern zu rechtfertigen, wie beispielsweise in Sachsen:
"Dort gibt es in der Nähe von Dresden, um Meißen herum, eine Initiative die gemeinsam mit den Kreditinstituten ins Leben gerufen wurde, indem die Kreditinstitute gesagt haben, wir geben dem Einzelhandel die Möglichkeit. Und dort ist es so, dass gerade auch Bäckereien, wo man ja am Samstag gerne seine Brötchen holt, dann wirklich auch, gedeckelt vom entsprechenden Kreditinstitut, die Möglichkeit eingeräumt bekommen haben, dort den Differenzbetrag zu zum Beispiel 100 Euro auszuzahlen."
Wenn allerdings die Kreditinstitute den Einzelhändlern bei den Gebühren nicht entgegenkommen, dann bezahlen am Ende alle Kunden den Service. Und zwar über die Preise der Dinge, die sie kaufen. Denn für das Geld, das an der Kasse bar ausgezahlt wird, hat der Kunde ja keine Produkte aus dem Markt geholt. Trotzdem verlangt die Bank dafür eine Abbuchungsgebühr vom Einzelhändler. Die Supermarktkasse als Geldautomat - Modeerscheinung oder ein Service, der in 20 Jahren zum Alltag gehört? Das entscheiden letztendlich die Menschen, die einkaufen gehen.