
Singles erhalten danach auch im nächsten Jahr 563 Euro pro Monat, Kinder je nach Alter 357 (0-6 Jahre), 390 (7-14 Jahre) oder 471 Euro (15-18 Jahre). Die Nullrunde beim Bürgergeld hat ihre Ursache in der starken Erhöhung in 2024. Damals wurde der Regelsatz wegen der hohen Inflationsrate für einen Erwachsenen um 61 Euro erhöht. Weil die Preissteigerung seitdem stark gesunken ist, sind die Regelsätze seit 2025 eigentlich zu hoch. Der Staat darf wegen des geltenden Besitzschutzes die Hilfsleistung für die derzeit rund 5,6 Millionen Empfängerinnen und Empfänger aber nicht kürzen.
Wer Hilfe haben will, muss auch mitmachen
Bas kündigte im Gespräch mit der "Bild am Sonntag" außerdem härtere Sanktionsregeln an: "Wer ohne Grund nicht zum Termin kommt, dem wird jetzt deutlich mehr gestrichen. Das Signal ist klar: Wir helfen auf dem Weg in Arbeit, aber dafür muss man mitmachen. Alles andere ist unfair gegenüber denjenigen, die jeden Morgen aufstehen."
Nach Informationen der "Bild am Sonntag" soll das Bürgergeld bei Terminversäumnissen im Jobcenter um 30 Prozent statt wie bisher um 10 Prozent gekürzt werden. Wer als arbeitsfähiger Bürgergeld-Empfänger einen Job wiederholt ablehne, müsse nach den Plänen von SPD und Union künftig mit einem vollständigen Leistungsentzug rechnen.
Mehr Geld für Asylbewerber
"Ich will die Menschen in Arbeit bringen: Mehr Beratung, engere Betreuung und mehr Verbindlichkeit", so Bas weiter: "Wir bieten den Menschen stärkere Unterstützung auf dem Weg in Arbeit an, aber wer nicht mitmacht, dem machen wir es deutlich schwerer."
Während es beim Bürgergeld eine Nullrunde gibt, sollen die Leistungen für Asylbewerber 2026 nach Informationen der Zeitung steigen, und zwar um 14 Euro auf 455 Euro im Monat. Bei den Leistungen für Asylbewerber gibt es keinen gesetzlichen Bestandschutz. Deshalb waren diese nach der überproportionalen Erhöhung 2024 im Folgejahr 2025 um 19 Euro gekürzt worden.
Union: Nullrunde bei Bürgergeld richtiges Signal
Die Union begrüßte die Nullrunde für Bürgergeldempfänger. Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) sagte der "Rheinischen Post", dies sei "ein richtiges Signal" und zeige, "dass die Bürgergeldkosten nicht immer weiter steigen müssen. Darüber hinaus sind grundlegende Änderungen überfällig."
Deshalb reformiere man das Bürgergeld und ersetze es durch eine neue Grundsicherung. "Es wird mehr Sanktionsmöglichkeiten bei denjenigen geben, die nicht arbeiten wollen, es aber könnten." Das sei auch eine Frage der Fairness gegenüber denen, die arbeiten gingen und Steuern zahlten. "Zugleich wird es mehr Unterstützung geben bei der Arbeitsvermittlung", ergänzte Bilger: "Und für neu ankommende ukrainische Flüchtlinge wird es kein Bürgergeld mehr geben."
Diese Nachricht wurde am 31.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.