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Baubeginn im kommenden Frühjahr?
Das Iranische Nationalobservatorium

Sternwartenberge wie Mauna Kea, Cerro Paranal oder La Silla haben bei den Astronomen einen legendären Ruf, denn dort stehen die besten Teleskope der Welt. Der Berg Gargash hingegen ist weitgehend unbekannt - noch.

Von Dirk Lorenzen | 18.12.2015
    Ankunft des Hauptspiegels im Iran
    Ankunft des Hauptspiegels im Iran (INO)
    Dieser Berg ist rund 3600 Meter hoch, befindet sich mitten im Iran und könnte womöglich bald das mit Abstand beste Teleskop im Nahen Osten beheimaten.
    Auf dem Gargash finden derzeit Untersuchungen der Wetter- und Beobachtungsbedingungen statt. Es deutet sich an, dass es in etwa so viele exzellente Nächte gibt wie auf Hawaii.
    Probleme bereiten starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, oft sehr schlechtes Winterwetter und die Gefahr von Erdbeben. Doch die technischen Risiken scheinen beherrschbar zu sein.
    Im nächsten Frühjahr soll dort der Bau des Iranischen Nationalobservatoriums beginnen. Der 3,4-Meter-Spiegel für das Instrument ist bereits im Frühjahr im Iran eingetroffen.
    Messstation auf dem künftigen Standort des Teleskops
    Messstation auf dem künftigen Standort des Teleskops (INO)
    Die Pläne für die ambitionierte Sternwarte gehen bis in die 80er-Jahre zurück. Doch dann führten die politische Situation und internationale Sanktionen zu einem Stopp des Projekts.
    Jetzt hoffen Irans Himmelsforscher, dass das Nationalobservatorium zügig gebaut wird. In etwa fünf Jahren soll das Instrument wichtige Beiträge unter anderem zur Erforschung der Dunklen Materie, von Exoplaneten und der Entwicklung von Galaxien liefern.
    Geht alles glatt, knüpft Iran an die große astronomische Tradition Persiens an. Vor rund tausend Jahren war das Observatorium vom Maragdeh im Nordwesten des Landes eines der wichtigsten der Welt.