Gerkan, Mark und Partner haben schon rund 100 Entwürfe geliefert, drei sind bereits fertig gestellt und 18 sind im Bau oder in Planung etwa für die Hafenstadt Luchao südlich von Shanhei, wo ab 2020 etwa 300 000 Menschen leben sollen. Die China-Projekte von Gerkan, Mark und Partner sind jetzt in einer Ausstellung zu sehen und zwar im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.
Im abgedunkelten Obergeschoss des Museums für Kunst und Gewerbe nimmt ein etwa fünf Meter breites Panoramabild die Besucher beeindruckend in Beschlag: Es zeigt das weite Rund einer Lagunenstadt, einer "never ending" Copocabana. Diese umfasst freundlich, aber akkurat und vor allem kreisrund einen künstlichen See. In Wirklichkeit besitzt dieser riesengroße Wassertropfen einen Durchmesser von zweieinhalb Kilometern. Luchao Harbour City soll in ersten Bauabschnitten bis zum Jahr 2005 fertiggestellt sein.
Erfahrungen mit chinesischen Geschwindigkeiten zeigen, dass daran nicht zu zweifeln ist. Die Bagger und Kräne sind schon da, insgesamt 300.000 Menschen, also die Bevölkerung einer Stadt wie Braunschweig, werden hier südöstlich von Shanghai, direkt am Zugang zum zukünftigen Tiefseehafen Yangshan leben.
Luchao krönt das Engagement der Hamburger Architekten Gerkan, Mang und Partner, die inzwischen Dutzende von Wohnhäusern, Museen oder Messehallen in China projektiert haben und auch realisieren werden. Die Ausstellung im Hamburger "Museum für Kunst und Gewerbe" gibt auf großformatigen Bannern einen guten Eindruck von der Großzügigkeit und bisweilen vom Gigantismus der Projekte wider.
Luchao Harbor City, so will es die Ironie der Geschichte, wird einen europäischen Traum von der Idealstadt ausgerechnet in China erfüllen. So lange Menschen in der bisweilen selbstquälerischen Verdichtungsform von Großstädten zusammenleben, suchen auch kluge Köpfe nach idealen Stadtmustern, die vor allem mit dem Wort Ordnung beschrieben werden können. Der Ausstellungskatalog liefert dazu einen guten Überblick.
Insbesondere im 20. Jahrhundert, als die städtische Katastrophe kulminierte, versuchten Planer und Architekten, wie Ebenezer Howard, Le Corbusier oder Oscar Niemeier immer wieder Städte als kleine Paradiese neu zu konzipieren. Meist waren diese kreis-rund: Der Kreis diente als Zeichen des Kosmos und Sinnbild von Harmonie. Ob in der fürstlichen Idealstadt Karlsruhe oder in den Skizzen einer ideellen Gartenstadt von Howard, wo die runden Vorstädte um die Central City wie die Planeten um die Sonne kreisen. Die meisten Architekten und Planer scheiterten. Entweder wurden ihre Ideen erst gar nicht verwirklicht oder schlicht von Auto und Wachstum überrollt.
Meinhard von Gerkan hat sich nun auch für das Kreismotiv entschieden. In den Mittelpunkt der neuen Stadtlandschaft legt er einen See, so wie in seiner Heimatstadt Hamburg die Außenalster dominiert. Der See ist kreisrund.
Ordnung und der Glaube an die Kraft der Geometrie haben Meinhard von Gerkan in seinem ganzen architektonischen Schaffen begleitet, hier nun könnten sie ihm zum finalen Erfolg verhelfen. Kreisförmig liegen die Nachbarschaften der Stadt um den See mit seinen zentralen Cityangeboten. Nicht chaotisch wird das Auto sich diese Stadt erobern können, sondern über Radialstraßen kanalisiert und in die einzelne Quartiere geführt. Eine Ringbahn erreicht alle Stadtteile. Eine klare Angelegenheit und Haltung dieses Architektenbüros.
Sehr wahrscheinlich, so glauben jedenfalls Meinhard von Gerkan und seine Mitarbeiter in China, ist darin ihr Erfolg und der von inzwischen zahlreichen anderen deutschen Architekten in China begründet: deutsche Tugenden wie Logik und Sicherheit in der Ingenieursbaukunst kommen hinzu. Und dass die Chinesen von deutscher Architektur eine hohe Meinung haben, lässt sich noch heute in der von Deutschen gegründeten Hafenstadt Tschingdao beobachten: Alle alten kolonialen Gebäude vom ehemaligen Governeurssitz bis hin zu den Wohnhäusern haben noch heute einen hohen Gebrauchswert und werden umfangreich saniert. Vielleicht ist das ein gutes Omen für die erste richtige Stadtneugründung des 21. Jahrhunderts in Luchao-Harbor City.
Im abgedunkelten Obergeschoss des Museums für Kunst und Gewerbe nimmt ein etwa fünf Meter breites Panoramabild die Besucher beeindruckend in Beschlag: Es zeigt das weite Rund einer Lagunenstadt, einer "never ending" Copocabana. Diese umfasst freundlich, aber akkurat und vor allem kreisrund einen künstlichen See. In Wirklichkeit besitzt dieser riesengroße Wassertropfen einen Durchmesser von zweieinhalb Kilometern. Luchao Harbour City soll in ersten Bauabschnitten bis zum Jahr 2005 fertiggestellt sein.
Erfahrungen mit chinesischen Geschwindigkeiten zeigen, dass daran nicht zu zweifeln ist. Die Bagger und Kräne sind schon da, insgesamt 300.000 Menschen, also die Bevölkerung einer Stadt wie Braunschweig, werden hier südöstlich von Shanghai, direkt am Zugang zum zukünftigen Tiefseehafen Yangshan leben.
Luchao krönt das Engagement der Hamburger Architekten Gerkan, Mang und Partner, die inzwischen Dutzende von Wohnhäusern, Museen oder Messehallen in China projektiert haben und auch realisieren werden. Die Ausstellung im Hamburger "Museum für Kunst und Gewerbe" gibt auf großformatigen Bannern einen guten Eindruck von der Großzügigkeit und bisweilen vom Gigantismus der Projekte wider.
Luchao Harbor City, so will es die Ironie der Geschichte, wird einen europäischen Traum von der Idealstadt ausgerechnet in China erfüllen. So lange Menschen in der bisweilen selbstquälerischen Verdichtungsform von Großstädten zusammenleben, suchen auch kluge Köpfe nach idealen Stadtmustern, die vor allem mit dem Wort Ordnung beschrieben werden können. Der Ausstellungskatalog liefert dazu einen guten Überblick.
Insbesondere im 20. Jahrhundert, als die städtische Katastrophe kulminierte, versuchten Planer und Architekten, wie Ebenezer Howard, Le Corbusier oder Oscar Niemeier immer wieder Städte als kleine Paradiese neu zu konzipieren. Meist waren diese kreis-rund: Der Kreis diente als Zeichen des Kosmos und Sinnbild von Harmonie. Ob in der fürstlichen Idealstadt Karlsruhe oder in den Skizzen einer ideellen Gartenstadt von Howard, wo die runden Vorstädte um die Central City wie die Planeten um die Sonne kreisen. Die meisten Architekten und Planer scheiterten. Entweder wurden ihre Ideen erst gar nicht verwirklicht oder schlicht von Auto und Wachstum überrollt.
Meinhard von Gerkan hat sich nun auch für das Kreismotiv entschieden. In den Mittelpunkt der neuen Stadtlandschaft legt er einen See, so wie in seiner Heimatstadt Hamburg die Außenalster dominiert. Der See ist kreisrund.
Ordnung und der Glaube an die Kraft der Geometrie haben Meinhard von Gerkan in seinem ganzen architektonischen Schaffen begleitet, hier nun könnten sie ihm zum finalen Erfolg verhelfen. Kreisförmig liegen die Nachbarschaften der Stadt um den See mit seinen zentralen Cityangeboten. Nicht chaotisch wird das Auto sich diese Stadt erobern können, sondern über Radialstraßen kanalisiert und in die einzelne Quartiere geführt. Eine Ringbahn erreicht alle Stadtteile. Eine klare Angelegenheit und Haltung dieses Architektenbüros.
Sehr wahrscheinlich, so glauben jedenfalls Meinhard von Gerkan und seine Mitarbeiter in China, ist darin ihr Erfolg und der von inzwischen zahlreichen anderen deutschen Architekten in China begründet: deutsche Tugenden wie Logik und Sicherheit in der Ingenieursbaukunst kommen hinzu. Und dass die Chinesen von deutscher Architektur eine hohe Meinung haben, lässt sich noch heute in der von Deutschen gegründeten Hafenstadt Tschingdao beobachten: Alle alten kolonialen Gebäude vom ehemaligen Governeurssitz bis hin zu den Wohnhäusern haben noch heute einen hohen Gebrauchswert und werden umfangreich saniert. Vielleicht ist das ein gutes Omen für die erste richtige Stadtneugründung des 21. Jahrhunderts in Luchao-Harbor City.